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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss
Autoren: Jennifer Crusie
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kann man bis zum St. Nimmerleinstag spielen. Es ist vorbei. Lass die Vergangenheit.«
    »Du hörst nicht zu.« Gabe stand auf und trat vor sie, dann beugte er sich zu ihr herab, sein Gesicht ganz nah an ihrem, und legte seine Hände auf ihre Armlehne. »Es ist gleichgültig, ob sieben Monate oder zwanzig Jahre, das bedeutet überhaupt nichts. Wir sind keine gleichen Partner. Das werden wir nie sein. Aber wir halten einander im Gleichgewicht. Wir setzen einander Grenzen. Wir brauchen einander, um zu überleben. «
    »Oh«, sagte Nell.
    »Wir können heiraten«, sagte Gabe. »Jetzt verstehe ich es. Ich empfinde keinen Groll mehr. Ich brauche dich. Ich möchte nicht sein wie mein Vater.«
    »Du bist nicht wie dein Vater«, entgegnete Nell, wütend darüber, dass er auf diese Idee kam.
    »Gut.« Gabe richtete sich auf. »Wir brauchen einen Büroleiter. Riley ist unterwegs auf Recherche, und Suze überbringt gerade Becca die gute Nachricht. Wenn du möchtest, kannst du den Job haben.«
    »Ich möchte den Job.« Nell erinnerte sich an das letzte Mal, als sie diesen Satz gesagt hatte, in einem trostlosen Büro mit heruntergelassenen Jalousien und Gabe, den sie für den Teufel in Person hielt. Sie blickte sich in dem blitzblanken Büro um und betrachtete die gepflegten Ledermöbel und das glänzende Holz. Dann blickte sie auf Marlene, die ohne ihren Trenchcoat in der Sonne lag, dann auf Gabe, der genauso müde aussah wie damals, aber anders. Glücklicher , dachte sie. Meinetwegen.
    »Was ist denn die gute Nachricht?«
    »Ach, Beccas Typ hat tatsächlich die Wahrheit gesagt. Suze hat das gestern nachgeprüft. Becca wird zukünftig in Hyannis Port Urlaub machen.«
    »Du machst Witze«, sagte Nell. »Na, das ist doch gut. Irgendjemand hier hat sich ein Happy End verdient.«
    »Hey«, protestierte Gabe.
    »Abgesehen von mir«, fügte Nell hinzu. »Und dir. Und Suze und Riley.«
    »Bei den beiden müssen wir noch abwarten.«
    »Du bist ein richtiger Zyniker.« Nell blickte sich noch einmal im Zimmer um und dachte, der Rest meines Lebens. Keine Frage. »Ich hingegen bin Optimistin. Ich habe entschieden: Es war eine gute Sache, dass Trevor mein Porzellan verbrannt hat.«
    Gabe blickte sie entsetzt an. »Hast du das? Und warum...«
    »Das war meine Vergangenheit«, sagte Nell. »Und die Vergangenheit muss man loslassen, um die Zukunft zu gestalten. Das Gleiche gilt für dein Auto. Trevor hat dir einen Gefallen getan, indem er es zu Schrott gefahren hat. Es war eine schlechte Erinnerung. Jetzt kannst du es vergessen und weiterleben.«
    »Ich mochte das Auto«, sagte Gabe und schien gereizter, als es den Umständen angemessen war.
    »Ich habe mein Porzellan auch gemocht«, erwiderte Nell ebenso gereizt, da er wieder einmal nichts zu begreifen schien. »Aber es ist gut, dass es nicht mehr existiert.« Sie blickte Gabe stirnrunzelnd an. »Du musst aufhören, dem Auto nachzutrauern.«
    »Das Auto habe ich bereits verwunden«, sagte er, »aber ich habe eben siebentausend Dollar für ein Hochzeitsgeschenk ausgegeben, das du gar nicht haben möchtest. Gib mir das nächste Mal vorher einen Tipp.«
    »Hochzeitsgeschenk?«, fragte Nell.
    Gabe seufzte und deutete auf einen großen Karton neben seinem Schreibtisch. »UPS hat es gerade geliefert. Willkommen in der Vergangenheit.«
    Sie hockte sich auf den Boden und öffnete den Karton. Darin befand sich eine Menge in Luftkissen verpacktes Porzellan, und als sie das erste Teil auswickelte, war es ihre »Secrets«-Zuckerdose. »Du hast es zurückgekauft«, sagte sie atemlos. »Du hast mein Porzellan zurückgekauft.«
    Er setzte sich auf die Schreibtischkante neben sie. »Dann ist die Vergangenheit also doch in Ordnung?«
    Sie fuhr mit ihrem Finger über die flache Seite der Schale und über die beiden Häuser, die so eng zusammenstanden und über einen Hügel hinweg auf den blauen, wilden Fluss hinabsahen. »Das ist keine Vergangenheit.« Jedes Mal, wenn sie es in Zukunft ansah, würde sie sich daran erinnern, dass Gabe es für sie gerettet hatte. Dass er da gewesen war, als sie ihn gebraucht hatte. »Das bist du.« Wieder blickte sie auf die Häuser, die einander oben auf dem Hügel stützten. Aus beiden Schornsteinen stieg Rauch in den Himmel auf. »Das sind wir.«
    »Gut so«, sagte Gabe. »Denn ich glaube nicht, dass der Händler es wieder zurücknehmen würde.« Seine Stimme klang beiläufig, doch als sie zu ihm aufsah, war sein Blick dunkel und sicher.
    »Ich liebe dich«, sagte sie.
    »Ich
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