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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss
Autoren: Jennifer Crusie
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abzuwälzen: Stewart habe meinen Vater umgebracht, Margie habe Stewart umgebracht, Jack habe Lynnie umgebracht und deine Wohnung in Brand gesteckt, und Trevor habe lediglich versucht, den Skandal in Grenzen zu halten, damit die Familie keinen Schaden davontrug.«
    So viele Tote, dachte Nell, und alles nur, weil Trevor nicht länger verheiratet sein wollte. Helena, die vorhatte, sich umzubringen, weil sie fürchtete, ihre Identität zu verlieren, wenn sie nicht mehr verheiratet wäre. Margie, die Stewart zwar hasste, aber dennoch mit ihm zusammenblieb, weil sie verheiratet war, und die ihn fünfzehn Jahre später mit einem Krug auf den Kopf schlug, weil sie es nicht mehr aushielt, verheiratet zu sein. Lynnie, die in einer Art Marinade des Grolls geschwommen war, weil Stewart sein Versprechen nicht gehalten und nicht zurückgekommen war, damit sie heiraten konnten. Tim und sie, die einander ständig Verletzungen zugefügt hatten, weil sie aneinander gekettet waren durch die Ehe. Jack, der Suze einkerkerte und Suze, die vierzehn Jahre lang nicht einmal den Versuch unternommen hatte auszubrechen, weil sie verheiratet gewesen waren. Es sollte schwieriger sein zu heiraten , dachte sie. Man sollte Prüfungen zu Voraussetzung machen. Ehe-Führerschein bestehen müssen und es sollte mehr erforderlich sein, als der Wunsch zu heiraten und die zwanzig Dollar für die Heiratsgenehmigung.
    »Du kannst dir nicht vorstellen, welche Erklärungen er uns aufgetischt hat«, sagte Gabe.
    »Wie viel davon glaubst du?«
    »Ich glaube, dass Stewart meinen Vater umgebracht hat. Aber Margie hat Stewart nicht umgebracht. Als man ihn auspackte, hatte er zerrissene Fingernägel. Trevor hat ihn lebendig in die Tiefkühltruhe gesperrt und ist später zurückgekehrt, hat die Leiche eingewickelt und sie anschließend unter seinen eigenen Grillvorräten verstaut. Ich glaube, er hat es vorsätzlich getan. Ich glaube, er hat ihm damit den Tod meines Vaters heimgezahlt.«
    »Elf Jahre später«, sagte Nell. »Trevor hat eine lange Zeit gewartet, um sich zu rächen.«
    »Das ist das, was er am allerbesten kann«, bestätigte Gabe. »Ich glaube, er hat auch Lynnie umgebracht. Ich glaube, sie hat ihn zu sehr unter Druck gesetzt, also hat er sie zusammengeschlagen und dann in der Tiefkühltruhe verstaut und gewartet, ob irgendjemand sie finden würde. Ich glaube auch, dass er versucht hat, die Brandstiftung in deiner Wohnung auf Jack abzuwälzen. Und ich weiß, dass er dich umbringen wollte.«
    Nell dachte daran zurück, wie sie hilflos im Kühlraum eingesperrt gewesen war. »Wie hat er das denn erklärt?«
    »Ein Versehen. Ihm war nicht aufgefallen, dass du immer noch in dem Kühlraum warst, als er die Tür geschlossen hat.«
    »Du machst Witze.«
    »Nun, er hat eine Gehirnerschütterung. Niemand hat sich ihm je in den Weg gestellt. Seit Jahren schon ist er mit diesen Morden davongekommen. Niemand hat ihn jemals zur Rechenschaft gezogen.« Gabe sah ihr in die Augen. »Bis dato ist er auf niemanden wie dich gestoßen.«
    »Das verstehe ich nicht ganz«, erwiderte Nell.
    »Ich denke«, fuhr Gabe fort, »dass der Brief verloren gegangen ist, weil meine Tante eine solch miese Sekretärin war. Wenn meine Mutter noch da gewesen wäre, hätte sie den Brief unmittelbar nach dem Tod meines Vaters der Polizei übergeben. Dann wäre eine Autopsie angeordnet worden. Stewart wäre ins Gefängnis gewandert, also wäre Margie nicht fünfzehn Jahre lang mit ihm verheiratet geblieben und hätte ihn dann mit einem Krug geschlagen, und Trevor hätte ihn nicht eingefroren. Ebenso wenig Lynnie. Noch hätte er deine Wohnung abgefackelt oder versucht, dich umzubringen. Oder meinen Wagen zu Schrott gefahren.« Bei der letzten Bemerkung schien er besonders verbittert.
    »Nicht nur eine Sekretärin«, sagte Nell.
    »Und der Grund, dass sie nicht da gewesen ist«, fuhr Gabe fort, »ist der, dass sie und mein Vater sich über sein Vorgehen gestritten haben, über den Wagen, und darüber, dass er sie nicht in die ganze Geschichte eingeweiht hatte. Wenn er gleich nach Helenas Tod 1978 reinen Tisch gemacht hätte, wenn er auf sie gehört hätte, wäre Stewart gar nicht da gewesen, um ihn vier Jahre später umzubringen.«
    »Wenn du nicht ein solcher Kontroll-Fanatiker wärst«, sagte Nell, »hättest du nicht angerufen, um zu überprüfen, dass ich alles abgeschlossen habe. Du hättest mich nicht mehr retten können. Ich wäre umgekommen. Das ›wenn das und das gewesen wäre-Spiel‹
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