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Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Titel: Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren
Autoren: Alison Sinclair
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Was hat er getan?«
    »Ich glaube«, sagte Vladimer, »er fühlte sich bemüßigt, Herzog Mycene zu warnen, dass ich mit einem gefährlichen Magier verkehre.«
    Phoebes Kopf zuckte zu Telmaine, peilte jedoch nicht. »Ist er in Haft?«
    »Noch nicht, zumindest nicht durch die Hand meiner Agenten. Ich habe mein Schweigen gegen sein Schweigen getauscht, in einer Angelegenheit, die für den Staat von einiger Bedeutung ist. Leider hat er sich selbst in eine Lage manövriert, in der man ihn – zumindest unter Nachtgeborenen – mit dem gestrigen Mord an den lichtgeborenen Magiern in Zusammenhang bringt. Offensichtlich war ein Magier in die Planung eingebunden.«
    »Sollte er dieses Blutbad in irgendeiner Weise zu verantworten haben, hat er den Tod verdient«, sagte Phoebe barsch. Vladimers Schweigen diente ihr als Bestätigung.
    »Fürst Vladimer, Sie können sich lediglich vorstellen , was in der vorletzten Nacht geschehen ist. Wir haben es durchlitten . Wir haben die Tode gespürt und auch die tödliche Magie.«
    Sie wandte sich Telmaine zu, und ihre Miene wurde hart. »Sagen Sie mir«, bat sie, »warum Ihnen der Makel schattengeborener Magie anhaftet.«
    Phoebe sandte eine schäumende Woge von Magie zu der Gruppe draußen vor der Tür, keine friedliche Versammlung, sondern eine sich sammelnde Streitmacht.
    »Der Bann, den mein Vater aufgehoben hat, wurde von einem Lichtgeborenen auferlegt, nicht wahr? Aus welchem Grunde?«
    »Antworten Sie ihr, Prinzessin Telmaine«, sagte Vladimer kühl. »Mir scheint, als hätte ich missverstanden, weshalb sie hergekommen ist.«
    Ihr Sonar zeigte seine angespannte Miene, die Hände am Knauf des Gehstocks. Da begriff Telmaine, was er meinte – dass nämlich Phoebe Broome sie für eine Schattengeborene hielt, ebenso, wie ihr Bruder und wie Tam das taten. Dass Magistra Broome mit ihren Gefährten gekommen war, um Vladimer zu schützen und über sie zu richten.
    »Wenn Sie wüssten«, brach es aus Telmaine hervor, »was meine Familie und ich von den … Händen … dieser Kreaturen erlitten haben!« Dann fing sie sich, weil sie fürchtete, jeden Moment Rauch zu riechen oder die plötzliche Hitze von Flammen zu spüren.
    Angesichts seiner Reglosigkeit und des schnellen Pulses an seinem Hals fürchtete Vladimer dasselbe. Phoebe Broome wirkte verdächtig ruhig.
    »Ishmael hat Ihnen«, sagte Telmaine und rang um Haltung, »von Tercelle Amberleys Kindern erzählt und von dem, was mit meinem Mann geschehen ist.«
    »Ihr Mann ist Balthasar Hearne? Aber Olivede … «
    »Wusste nichts davon«, sagte Telmaine. »Auch Balthasar wusste es nicht. Niemand wusste es . Ishmael war der Erste, der jemals … « Bis auf ihre Mutter vielleicht. »Ich habe ihm geholfen, Balthasar das Leben zu retten. Ich bin durchs Feuer gegangen, um meine Tochter aus den Händen ihrer Entführer zu befreien, und Ishmael hat mich aus den Flammen gerettet, als meine Magie scheiterte.«
    »Oh, grundgütige Imogene, das ist also passiert. Kein Wunder, dass er … «
    Sie wollte ebenso wenig daran denken, dass Ishmael sich für sie geopfert hatte, wie Phoebe den Verlust seiner Magie in Worte fassen wollte. Doch das offensichtliche Bedauern der Frau, zumindest um Ishmael, beruhigte sie. »Als wir zu Fürst Vladimers Bettstatt kamen, bekämpften wir den Schattengeborenen, doch unterlag ich, und er pflanzte mir seine Magie ein, bevor Ishmael ihn tötete.« Sie erzählte, wie dieser Makel Magister Tammorns Aufmerksamkeit geweckt hatte und er – erschüttert vom Anschlag auf das Leben seines Prinzen – versucht hatte, sie zu bannen. Wie sie dadurch, dass sie den Bann abwehrte, den Erzherzog schwer verletzt hatte. Erst als Phoebe Broome mit der Hand die Stockspitze berührte, fiel ihr auf, in welche Richtung Vladimers Stock deutete. Er wehrte sich nicht, als sie ihn vorsichtig wegdrehte. Telmaine erzählte von ihrer Rückkehr zum Palast, um den Erzherzog zu retten, was dabei herausgekommen war und welche Folgen es gehabt hatte. Mit einem unartikulierten Laut hielt Phoebe Broome die Luft an, als sie von der Hinrichtung erfuhr, und atmete erst wieder aus, als Telmaine ihre Flucht beschrieb, ohne näher darauf einzugehen, wie sie und Vladimer den Bahnhof erreicht hatten.
    Phoebe schwieg einige Atemzüge lang, nachdem Telmaine geendet hatte. »Ich bin erleichtert, dass es so war. Sie zumindest sind … « Sie hielt inne, dachte offensichtlich an ihren Bruder.
    Unerwartet sagte Vladimer: »Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei dem
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