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Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg

Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg

Titel: Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg
Autoren: Kuehnemann Nadine
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treibt es allmählich zu weit mit seinen Eskapaden.« Ihr Gesicht entspannte sich wieder. Sie legte eine Hand auf Danas Unterarm. »Ach Schätzchen, glaub Lesward bloß nicht zuviel. Was auch immer er dir erzählt hat, hier wird garantiert niemandem der Prozess gemacht.«
    Dana war hin und her gerissen zwischen Erleichterung und Entsetzen. Das Schicksal schien sich einen Spaß daraus zu machen, sie als Spielball zu benutzen.
    »Und was habt ihr dann mit mir vor? Wer ist Lesward wirklich? Und wer bist du?« Danas Stimme war leise und zittrig.
    Nola lehnte sich im Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Es reicht, wenn du weißt, dass wir ein Haufen Sonderlinge sind, die unter der Erde wohnen. Wir sind unabhängig vom gängigen System, eher eine Art selbsternannte Ordnungshüter. Aber mach dir keine Sorgen, du hast bei uns nichts zu befürchten. Lesward ist ein Charmeur, der die Finger nicht von schönen Frauen lassen kann. Du brauchst vor ihm keine Angst zu haben.« Nola pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Allerdings wäre ich an deiner Stelle ganz schön sauer, weil er dir solche Märchen aufgetischt hat. Am besten erklärt er dir das alles selbst, denn ich bin es leid, mich ständig um die armen Dinger zu kümmern, die er anschleppt.« Nola schob geräuschvoll den Stuhl zurück und ging zur Tür. Bevor sie den Raum verließ, drehte sie sich noch einmal über die Schulter hinweg um. »Ich werde Lesward jetzt suchen und zu dir schicken. Ich halte mich ab sofort aus der Angelegenheit heraus.«
    Dann war Dana wieder allein. Sie zog sich den Bademantel, den Nola ihr gegeben hatte, enger um die Schultern. Das Hemd, das sie darunter trug, war sauber, aber viel zu groß, ebenso die Hose. Dana war froh, das scheußliche Kleid von Argus endlich abgelegt zu haben, auch wenn ihr ihr momentanes Äußeres ebenfalls missfiel. Dana legte den Kopf auf die Tischplatte und schloss die Augen. Der Strom ihrer Gedanken zog sie immer tiefer in einen Abgrund. Wohin hatte Lesward sie gebracht und welche Ziele verfolgte er? Vielleicht war er wirklich bloß ein harmloser Menschenfreund, der Mitleid mit ihr gehabt hatte. Oder… Dana musste unwillkürlich schmunzeln. Vielleicht hatte sie ihm wirklich gefallen? Gleich darauf verwarf Dana den Gedanken.
    Was soll das für ein Kerl sein, der eine dreckige Herumtreiberin mit verfilzten Haaren aufliest, weil er Gefallen an ihr findet? Seltsamer Frauengeschmack!
    Diese Überlegung hatte durchaus humoristische Züge. Dana erwischte sich bei dem Gedanken daran, wie Lesward sie in die Arme schloss und ihr seine Liebe gestand. Sie wusste nicht, ob sie darüber lachen sollte oder ob dies nicht der rechte Zeitpunkt für Späße war. Vermutlich hatte die Erschöpfung sie schon so weit geschwächt, dass selbst rationales Denken nicht mehr möglich war.
    Dann öffnete sich die Tür erneut mit einem lauten Zischen. Dana schlug die Augen auf. Lesward erschien auf der Schwelle, seine Miene war ernst. Er trug eine locker sitzende schwarze Hose und ein dunkelrotes Hemd, seine dichten blonden Haare standen von seinem Kopf ab. Schweigend kam er herein und setzte sich auf die Bettkante. Dana verfolgte seine Bewegungen mit den Augen.
    »Nola sagt, ich solle mich vor dir rechtfertigen«, sagte er schließlich im spöttischen Tonfall. »Ich wollte dir einfach noch etwas Zeit geben, aber nun gut.« Er machte eine wegwerfende Geste. Ihre Blicke trafen sich. Leswards stechend grüne Augen kontrastierten mit der Farbe seines Hemds. Dana spürte, wie sich die Haare in ihrem Nacken erneut sträubten und ihr ein Schauer über den Rücken lief.
    »Es tut mir leid, dass ich dich habe glauben lassen, ich sei ein Polizist«, fuhr er fort. »Und dies ist auch kein Gefängnis, dies ist mein Zuhause. Meine Kollegen sind meine Familie.«
    Allmählich lichtete sich der Nebel, der Danas Verstand einhüllte, sie fühlte sich wacher. »Was willst du von mir?«, fragte sie leise.
    Lesward deutete auf den Platz neben sich auf der Bettkante. »Setz dich zu mir. Ich erkläre es dir.«
    Dana zögerte. »Kannst du es mir nicht erklären, während ich hier sitzen bleibe?« Dana traute ihm nicht. Er war ein verdammt gut aussehender junger Mann, aber trotz Allem war er immer noch ein Fremder.
    Lesward seufzte. »Ich kann verstehen, dass du mir nicht traust, dabei möchte ich dich lediglich besser kennenlernen. Ich hätte dich ohne Weiteres an die Stadtwache verkaufen können, aber ich habe es nicht getan.«
    »Und
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