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Licht am Horizont: Der Weg zurück zu mir

Licht am Horizont: Der Weg zurück zu mir

Titel: Licht am Horizont: Der Weg zurück zu mir
Autoren: Laurin Morgental
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gefesselt
    In dir selbst
    Klein ist der Käfig und eng
    Keine Gitterstäbe engen dich ein
    Nein, du selbst hältst dich gefangen
    Atmest gesiebte Luft
    Bekommst keine
    Sehnst dich nach einer Feile zum Ausbrechen
    So einfach ist es und doch so schwer
    Brauchst nur einen Fuß vor den anderen setzen
    Doch wackelig ist der Gang
    Uneben der Weg
    Stolpern wirst du
    Dir die Beine brechen vielleicht
    Aufstehen, weitergehen
    Auch wenn es wehtut
    Beweg dich, tu es für dich
    Auf dass du lernst, auf eigenen Füßen zu stehen
    Auf dass du den Käfig nicht mehr spürst
    Auf dass sich die unsichtbaren Gitter nicht wieder um dich legen
    Gefangen warst du
    Gefangen in die selbst
    Befreit hast du dich
    Fühlst du dich jetzt besser?
    Freier?
    Befreit?
    Oder hast du Angst ohne die schützenden Gitter?

    Der Spiegel, immer wieder der Spiegel ... kein Freund, eher Feind,
offenbart er mir mein ich, schonungslos.

Spiegel ...

    Schaust hinein
    Siehst ein Gesicht
    Erkennst du es, oder ist es dir fremd?
    Dein Spiegel
    Zeigt es dir nicht
    Was das Gesicht fühlt oder denkt
    Zeigt nur das Äußere
    Kannst deuten, was es denkt
    Kannst vermuten, was es fühlt
    Solltest es wissen
    Denn es ist dein Antlitz
    Schaust hindurch
    Versuchst sie dahinter zu erkennen
    Kannst die Gedanken nicht beim Namen nennen
    Verzerrt sind sie
    Und dann wieder glasklar
    Magst sie trotzdem nicht benennen
    Denn unangenehm sie in deiner Magengrube brennen
    Schaust noch einmal hinein
    Siehst dir selbst in sie Augen
    Kannst dir nicht ausweichen, kannst die Wahrheit erkennen
    Selbstbetrug du betreibst
    Um nicht innerlich zu verbrennen
    Verschließt du Gedanken, hältst sie im Spiegel gefangen
    Auf das sie nicht nach außen gelangen
    Doch blickst du hinein
    Hört das Betrügen auf
    Hört das Belügen auf
    Siehst du in deine eigene Seele
    Erschrocken wirfst du ihn an die Wand
    Hast dein wahres "Ich" erkannt
    Wird nutzen nichts
    Denn auch in der kleinsten Scherbe
    Bricht sich das Licht
    Und es zeigt dein wahres "Ich"

    Denn geflohen bin ich vor mir selbst und hierher gekommen, um mich zu
finden.

Geflohen ...

    Vor anderen, aber am meisten vor mir selbst
    Verachtet für mein Handeln, von anderen
    Am meisten von mir selbst
    Verkrochen im Dunklen, vor anderen
    Doch vor mir selbst konnte ich mich nicht verkriechen
    Sah
    mich Dinge tun,
    die ich nicht wollte
    Hörte
    mich Worte sagen,
    die nicht hätten ausgesprochen werden dürfen
    Schmeckte
    den schalen Geschmack
    von gewonnen und gleichzeitig viel mehr verloren zu haben
    Roch
    Die faulenden Gedärme in mir,
    die Altlasten die vor sich hin faulen
    Spürte
    Die eisigen Finger von Verzweiflung,
    Hoffnungslosigkeit und Selbstmitleid,
    die nach mir griffen
    Mich fest im Griff hatten
    Erlaubte keinem mich wachzurütteln
    Wach zu schütteln
    Erfror lieber in der eisigen Kälte
    Die ich selbst um mich erschaffen hatte
    Deren eisigen Hauch meine Glieder und Gedanken
    Erstarren ließen
    Sah, wie die Tränen zu kleinen salzigen Zapfen gefroren
    Die sich in das Fleisch bohrten
    Blut benetze die Wagen und färbte den Schnee rot
    Rot wie die Liebe
    Liebe, du vermagst mich aufzutauen
    Liebe, du legst dich warm um mich
    Gibst mir Halt
    Gibst meinem Leben einen Sinn
    Liebe komm und hauche mir deinen warmen Atem ein
    Lass sie tauen,
    die schlechten Gedanken,
    wie Schnee in der Sonne
    Liebe, komm zu mir und hol mich aus meinem Versteck
    Lass mein Herz wild schlagen in meiner Brust
    Und alle Zweifel verschwinden
    Liebe, lass mich stark sein
    Für den, der meine Liebe verdient hat ...

    Diese Gedanken und negativen Gefühle, die mich blockieren und
mir das Leben erschweren, mich zum Gefangenen meiner Selbst machen.

Wieder gefangen

    Fühl mich wieder gefangen
    Kann mir nicht entfliehen
    Find den Schlüssel nicht
    Der mich befreit
    Tief vergraben in meinen Taschen
    Was auch immer dort vergraben ist
    Ich will es finden, doch dich findet es
    Nur nicht den Schlüssel
    Renne gegen die Gitter meines Käfigs
    Und versuche, die eisernen Stäbe auseinander zu drücken
    Gewalt bringt nichts
    Ich muss weiter suchen
    Werde weiter Dinge finden
    Die ich nicht finden will
    Und werde hoffen, dass der Schlüssel
    Nicht verloren gegangen ist ...

Wieder mal soweit ...

    Hast mich wieder in deiner Hand
    Fest greifen deine Finger nach mir
    Halten mich
    Schütteln mich
    Quetschen mich in dein enges Korsett
    Wollen mich auf die Knie zwingen
    Mir den Atem nehmen
    Nehmen die Farbe aus meiner Welt
    Alles Grau
    Nebel
    Undurchsichtig
    Lass mich los
    Geh
    Lass mich atmen
    Nimm
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