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Lex Warren E-Book

Lex Warren E-Book

Titel: Lex Warren E-Book
Autoren: Hanna Julian
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stieg von der Wanne und erschrak fast zu Tode, als ihn jemand an die Schulter fasste. „Ryan! Wie hast du es geschafft, zurückzukommen?“
    Ryan keuchte und krümmte sich vor Schmerzen. „Ich weiß nicht. Ich fürchte, ich schaffe es nicht lange, hierzubleiben. Du musst den Manipulator jetzt aktivieren, wenn ich die Möglichkeit erhalten soll, meine Erinnerungen zurückzuerhalten. Jetzt!“ Panisch huschten Lex’ Finger über die Symbole. Er hatte keine Ahnung, was er tat, sondern verließ sich auf seinen Instinkt. Sie hatten das Teil schon früher einmal bedient. Die einzelnen Zeichen leuchteten auf, im Inneren des Instruments entstand ein Licht. Es rotierte und wurde dabei immer schneller. Ein Blitz züngelte um Lex’ Hand, trotzdem ließ er den Zeitmanipulator nicht los.
    „Ja, gut so“, hörte er Ryan mit erschreckend schwacher Stimme sagen. Dann schoss der Blitz direkt in Lex’ Kopf. Ein unerträglicher Schmerz erfasste ihn, packte ihn wie eine mächtige Faust und quetschte seine Hirnmasse, bis er glaubte, sie müsse ihm aus der Nase spritzen. Er öffnete den Mund zu einem Schrei, aber kein Laut war zu hören. Die Welt war ein Wirbel aus Licht und Farben. Lex dachte an die Schönheit der Kunstwerke von Ibena Horlen, doch das hier hatte nichts mit Schönheit zu tun. Es war schrecklich, was ihm geschah. Er hatte vergessen, warum er den Schmerz erleiden musste. Er hatte vergessen, wo er sich befand … oder wann. Endlich hörte die Welt auf, sich wie ein Kreisel zu benehmen. Sie stand von einem Moment zum anderen plötzlich still. Lex verspürte Übelkeit. Er beugte sich hinab und würgte. Mageninhalt ergoss sich in eine Kloschüssel. Eine Hand hielt seine Stirn.
    „Ich sagte dir doch, dass du beim nedanischen Bier bleiben sollst. Schnaps von U'las IV ist tödlich.“
    Es war Ryans Stimme. Lex begriff, dass die Zeitreise geglückt war. Er wollte lachen vor Glück, weil sie auch in dieser Zeitdimension ein Paar waren, stattdessen erbrach er einen Schwall in die Toilette.
    „Okay, ich bringe dich jetzt ins Bett. Kommst du auf die Beine?“, fragte Ryan nach zwei Minuten ohne Erbrechen.
    Lex nickte. „Mir ist schlecht“, sagte er schwach.
    „Ich weiß. Bald geht es dir besser, und dann mache ich dir was zu essen, bevor ich zur Arbeit muss.“
    „Zur Arbeit“, echote Lex und war verwirrt, wie schnell der Alltag einen festen Bestandteil in seinem Kopf einzunehmen versuchte.
    „Ich habe einen Auftrag vom Senator. Ich sollte besser nicht zu spät kommen, wenn ich an meinem Job hänge. Das hast du selbst gesagt.“
    Lex blickte sich um. Sie waren in seinem Badezimmer. Auf der Erde. Ryan half ihm auf und sorgte dafür, dass Lex sich den Mund ausspülen konnte. Dann stützte er ihn, um das Bad zu verlassen. „Was für ein Senator? Welcher Auftrag?“, fragte Lex alarmiert.
    Ryan half ihm durch den Flur in Richtung Schlafzimmer.
    „Senator O’Donnell. Er möchte, dass ich einige seiner antiken Möbel zu seinem neuen Anwesen am Meeresgrund bringe. Du weißt schon, diese Grundstücke, die die Seagarden Corporation erschließt. Er hat bereits als Einziger ein fertiges Haus dort. Das muss man sich mal vorstellen. Ein Leben bei den Fischen. Würdest du das wollen?“
    „Ich möchte nur ein Leben mit dir, egal wo.“
    Verwundert sah Ryan ihn an. „Vielleicht solltest du doch häufiger diesen Schnaps trinken. Die Nebenwirkungen machen ja fast einen richtigen Menschen aus dir.“
    Er half ihm dabei, sich ins Bett zu legen. „Ich gehe rasch in die Küche.“
    Lex hielt ihn fest. „Ich kann jetzt sowieso nichts essen. Ryan, lass mich dich ansehen. Lass mich dich fühlen, bevor du gehst.“
    Ryan stutzte. „Hör zu, ich glaube nicht, dass du in der Verfassung bist für Sex.“
    „Ich will keinen Sex! Ich will nur deine Wärme spüren … und dein Herz schlagen hören.“
    „Du bist heute echt seltsam. Aber okay. Wärme und Herzschlag. Damit kann ich dienen.“ Er legte sich neben Lex ins Bett und die beiden Männer umarmten sich.
    „Es ist wirklich O’Donnell, für den du heute fliegst?“, fragte Lex.
    „Ja, wieso?“
    Lex ließ seine Hand auf Ryans Brust ruhen. Es tat gut, das stetige Auf und Ab seines Atems zu spüren. „Weil ich nicht möchte, dass du einen Auftrag von Senator Kellim annimmst. Versprich mir das! Lass ihn abblitzen. Egal, was er dir anbietet, das ist es nicht wert. Bitte glaube mir!“
    Ryan runzelte die Stirn. „Wie kommst du drauf, dass der mir einen Auftrag geben möchte? Hast du
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