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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)
Autoren: Cornelia Sandrock
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drehte jedoch zur rechten Zeit über die Seite weg.
    „Ich lasse mich aber nicht umbringen, noch nicht“, entgegnete sie kraftlos. „Wenn ich den einen Dunklen besiegt habe und noch immer am Leben sein sollte, lasse ich dich gern gewähren. Dann kannst du mich umbringen, nicht vorher.“ Ein letztes Mal blickte sie dem einstigen Freund in dessen Gesicht, dann war er für eine Weile magisch in Unbeweglichkeit gefangen.
    Er hatte ebenfalls zu ihr gesehen und glaubte gerade in eine Maske zu starren. Für einen Augenblick schien er zu begreifen, dass es selbst für Leranoths Prinzessin grausam war, was sich gerade ereignet hatte.
    Im Stillen rief die Vierundzwanzigjährige nach Asnarin und Feregor. Dabei zog sie sich ein Stück zurück. Weit kam sie nicht. Die Gerufenen und Soh’Hmil, der mit dem Weisen zurückgekehrt war, traten auf sie zu. Die Königin nahm ihre Enkelin wortlos in den Arm und führte sie noch ein Stück weiter. Dort konnte sie endlich ihre Wunde versorgen. Sie zögerte. Es war der Schmerz, der sie von ihren Gefühlen ablenkte. Das hatte sie bereits von Thelan erfahren.
    Die Männer waren währenddessen um den jungen Krieger bemüht. Der allerdings wollte niemanden sehen oder hören. So zogen sich der Heerführer und der Weise vorerst zurück.
    „Sollten wir ihm die Magie nehmen? Ich will nicht riskieren, dass ihm ein zweiter Versuch gestattet ist“, meinte der Oberste der Ältesten traurig. Er wusste, dass die Elben vielleicht noch auf die Stärke von Regos angewiesen waren.
    „Nein“, sagte die Erbin der Macht kaum wahrnehmbar. „Ihr werdet seiner noch bedürfen.“ Sie bestätigte seine Ahnung.
    „Er wird weiter versuchen, dich zu töten. Das können wir ebenso wenig zulassen.“
    „Es ist der Schmerz, der ihn blind macht. Eines Tages wird er verstehen. Er hat die Kraft dafür.“
    „Hat er nicht.“ Feregor war endlich bei seinem einstigen Schützling. Er wusste genau, an welchen Moment sie gerade dachte. Auch sie hatte einem Freund den Tod bringen müssen.
    „Gib ihm Zeit. Ich habe sie damals auch gebraucht. Die Erinnerung an Umodis’ Tod ist noch immer wie ein Messer im Herzen. Ich kann seine Verzweiflung verstehen.“
    „Das warst du auch, als du erkennen musstest, was mit deinem Großvater geschehen war. Aber du hattest die Stärke dich für das Richtige zu entscheiden. Ich bezweifle, dass Regos je zu dieser Erkenntnis kommt. Ist es möglich, dass die dunklen Mächte, die Nhaslin nicht mehr losließen, bereits auf ihn übergegriffen haben, so schnell?“
    „Ich vermute es“, ließ sich die junge Frau, immer trauriger werdend, hören.
    „Dann solltest du mit ihm die Ye’uschel aufsuchen. Sie versprechen Heilung.“
    „Tun sie nicht.“ Die Kriegerin hockte unterdessen zitternd im Moos. Allmählich ging ihr die Kraft aus. Gegen den Freund und seine Gemahlin kämpfen zu müssen, hatte einiges gefordert. Die stark blutende Wunde hingegen warf sie fast zu Boden. Sie hatte den Zauber der Heilung nicht angewandt. Dies wollte sie auch weiterhin nicht. Diese Verletzung sollte auf normalem Wege zur Ruhe kommen. Bis es soweit war, würde der Schmerz sie vielleicht von den derzeitigen Geschehnissen ablenken.
    „Du glaubst, er ist schon auf Seiten der Finsternis, so wie sie?“ Soh’Hmil wies in Richtung des leblosen Körpers.
    „Ich weiß es nicht. Wir müssen ihn aufmerksam beobachten. Aber die brennenden Sümpfe und die Taseres wurden von Granderakg vernichtet, bevor wir am Elra’talagk auf ihn stießen. Dort gibt es keine helfende Magie.“ Müde erhob sie sich und wankte auf Regos zu. Augenblicklich erkannten Asnarin und die beiden Männer die Verletzung.
    „Ajan vanar!“ Sie hatte die Hände über dem am Boden befindlichen Elb geöffnet und übergab ihn den reinigenden Feuern der Sümpfe. Wie schön wäre es doch, wenn sie wirklich helfen könnten.
    „Sind die Flammen stark genug? Ich bezweifel es. Vielleicht solltest du mit ihm in die Andaanas reisen. Der blinde Seher weiß sicher Rat.“ Feregor erwartete, dass die junge Frau diesem Hinweis gleich folgen würde. Doch sie reagierte nicht einmal auf seine Worte. „Du zögerst? Ah, du fürchtest, es könnte sein Leben fordern. Sicher war er schon seit Tagen von der Finsternis gegriffen.“
    „Ja, ich habe Angst ihn zu verlieren. Was, wenn der Greis auch seinen Tod verlangt?“ Ihr wurde immer elender. Das soeben Erlebte war furchtbar genug. Aber dem Freund das Ende bringen? Das durfte nicht sein.
    „Er wird wissen, ob es
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