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Lewis, CS - Narnia 7

Lewis, CS - Narnia 7

Titel: Lewis, CS - Narnia 7
Autoren: Der letzte Kampf
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allen Dienst, den du Tasch geleistet hast, rechne ich dir als Dienst an, der mir galt.‹
    Da überwand ich meine Furcht, weil ich nach Weisheit und Verstehen dürstete, und ich fragte den Ruhmreichen: ›Herr, ist es denn wahr, wie der Affe sagte, daß du und Tasch eins sind?‹
    Da brüllte der Löwe so, daß die Erde bebte (aber sein Zorn galt nicht mir), und er sagte: ›Das ist falsch. Nicht weil Tasch und ich eins sind, sondern weil wir Gegenspieler sind, nehme ich die Dienste, die du ihm geleistet hast, für mich an. Wenn jemand bei Tasch schwört und hält seinen Eid um des Eides willen, so hat er wahr geschworen, obgleich er es nicht weiß, und ich belohne ihn dafür. Wenn jemand in meinem Namen etwas Grausames tut, dann dient er, obwohl er den Namen Aslan nennt, doch dem Tasch, und Tasch nimmt seine Tat an. Verstehst du das, Kind?‹
    Ich erwiderte: ›Herr, du weißt, wieviel ich verstehen Aber ich sagte auch (denn die Ehrlichkeit drängte mich): ›lmmer habe ich Tasch gesucht.‹
    ›Geliebter‹, sagte der Ruhmreiche, ›ohne dein Verlangen nach mir hättest du niemals so gesucht. Denn alle finden, was sie getreulich suchen.‹
    Dann hauchte er mich an und nahm mir das Zittern der Glieder, so daß ich wieder auf meinen Füßen stehen konnte. Dann sprach er nicht mehr viel; er sagte, wir würden uns wiedersehen und ich müsse gehen, weiter hinein und weiter hinauf. Dann drehte er sich um mit Sturm und Gestöber von Gold und war plötzlich gegangen.
    Seitdem, Ihr Könige und hohen Damen, wandere ich, um ihn zu finden, und mein Glück ist so groß, daß es mich schwächt wie eine Wunde. Denn das ist das Wunder der Wunder, daß er mich Geliebter nannte, mich, der ich schlechter als ein Hund bin.«
    »Was soll das denn?« knurrte einer der Hunde.
    »Mein Lieber«, beruhigte ihn Emeth, »das ist nur so eine Redensart bei uns in Kalormen.« »Die mag ich aber gar nicht«, bellte der Hund.
    »Er meint es nicht böse«, sagte ein älterer Hund. »Wir nennen ja auch unsere Welpen ›Jungens‹, wenn sie sich nicht anständig benehmen.«
    »Schaut nur!« sagte Jutta plötzlich.
    Furchtsam kam ihnen etwas entgegen: ein anmutiges Geschöpf auf vier Füßen und ganz silbergrau. Zehn Sekunden lang starrten sie darauf, bevor mehrere Stimmen zugleich riefen: »Ach, das ist ja der alte Grauohr!«
    Sie hatten ihn nicht mehr bei Tageslicht ohne Löwenhaut gesehen, und das war doch ein großer Unterschied. Grauohr war jetzt er selbst: ein schöner Esel mit einem weichen silbergrauen Fell und einem ruhigen, ehrlichen Gesicht. Hätte man ihn gesehen, so hätte man wohl auch das getan, was Jutta und Luzie taten – sie stürzten auf ihn zu, legten ihre Arme um seinen Hals, küßten seine Nase und streichelten seine Ohren.
     
     
     
    Als sie ihn fragten, wo er gewesen sei, erklärte Grauohr, er sei zur Tür hereingekommen, mitten unter den anderen Geschöpfen. Er hätte sich möglichst aus Aslans Weg gehalten, denn der Anblick des wahren Löwen habe ihn so beschämt, daß er nicht gewußt hätte, wie er noch jemandem in die Augen schauen sollte. Aber dann hätte er gemerkt, daß seine Freunde nach Westen gegangen seien. Nachdem er ein Maul voll Gras gefressen (»in meinem ganzen Leben habe ich nie so ein gutes Gras gekostet«, sagte Grauohr), hätte er seinen ganzen Mut zusammengenommen und sei ihnen gefolgt. »Aber was ich tue, wenn ich wirklich Aslan treffe, das weiß ich noch nicht«, fügte er hinzu.
    »Du wirst schon merken, es geht alles in Ordnung, wenn du ihn triffst«, sagte Königin Luzie.
    Dann gingen sie alle zusammen vorwärts, immer nach Westen. Diese Richtung hatte Aslan wohl gemeint, als er rief: ›Weiter hinein und weiter hinauf!‹ Viele Geschöpfe trotteten gemächlich denselben Weg; aber dieses grüne Land war weit, und es gab kein Gedränge.
    Die Luft war morgenfrisch. Sie hielten wiederholt an, um sich umzusehen und hinter sich zu blicken, weil es so schön war, aber auch, weil es da etwas gab, was sie nicht verstanden.
    »Peter«, fragte Luzie, »wo ist denn, was du meintest?«
    »Ich weiß nicht«, überlegte König Peter. »Das Land hier erinnert mich an etwas, aber ich kann es nicht beim Namen nennen. Könnte es irgendwo sein, wo wir Ferien machten, als wir ganz klein waren?«
    »Es müssen fröhliche Ferien gewesen sein«, sagte Eugen. »ich wette, es gibt kein Land wie dieses Land in unserer irdischen Welt. Seht ihr die Farben? Ihr habt in unserer Welt kein Blau wie dieses Blau auf jenen
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