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Lewis CS - Narnia 4

Lewis CS - Narnia 4

Titel: Lewis CS - Narnia 4
Autoren: Wiedersehen in Narnia
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nicht der einzige Baum hier«, stellte Edmund, mit vollem Mund Äpfel kauend, fest. »Seht doch nur da - und dort!«
»Hier gibt es ja Dutzende von solchen Bäumen«, meinte Suse, warf das Kernhaus ihres ersten Apfels fort und pflückte einen zweiten. »Dies ist gewiß einmal ein Obstgarten gewesen - vor langer, langer Zeit, ehe dieser Platz so verwilderte und der Wald emporwuchs.«
»Dann war dies also einmal eine bewohnte Insel«, sagte Peter. »Und was ist das?« fragte Lucy und wies geradeaus. »Donnerwetter, das ist eine Mauer«, antwortete Peter. Sie drängten sich durch die fruchtschweren Zweige und kamen an die Mauer, die sehr alt und stellenweise zerbröckelt war. Moos und Mauerblumen wuchsen auf ihr, und sie überragte abgesehen natürlich von den ganz hohen Bäumen - alles rundherum. Als die Kinder schon nahe davorstanden, bemerkten sie einen großen Bogen, der gewiß einmal ein Tor gewesen, jetzt aber von dem größten der Apfelbäume ausgefüllt war. Sie mußten einige Zweige brechen, um vorbeizukommen. Als das geschehen war, standen sie blinzelnd in einem viel helleren Tageslicht. Sie befanden sich auf einem ausgedehnten, offenen, von Mauern eingefaßten Platz. Hier waren keine Bäume, nur niedriges Gras, Gänseblümchen, Efeu und graue Mauern. Der Platz war hell, versteckt und ruhig, jedoch ein wenig niederdrückend. Alle vier Kinder traten in seine Mitte, froh darüber, nun endlich ihre Rücken aufrichten und ihre Glieder frei bewegen zu können.
    Die alte Schatzkammer
    »Dies war kein Garten«, meinte endlich Suse. »Hier stand einmal ein Schloß, und dies hier muß der Schloßhof gewesen sein.«
»Das möchte ich auch annehmen«, sagte Peter. »Ja, das sind die Reste eines Turmes. Und dort ist etwas, was einmal ein Treppenaufgang war, der auf die Mauer hinaufführte. Und sieh dir die anderen Stufen an, die breiten, flachen, die zu dem Torweg führen. Das muß der Eingang zur großen Halle gewesen sein.« »Vor ewigen Zeiten, wie es scheint«, bemerkte Edmund. »Ja, vor ewigen Zeiten«, stimmte Peter ihm bei. »Wenn wir nur herausfinden könnten, wer einmal in diesem Schloß gewohnt hat und vor wie vielen Jahren das war!« »Mir kommt alles hier sehr komisch vor«, sagte Lucy. »Wirklich, Lu?« fragte Peter, drehte sich um und blickte sie prüfend an. »Mir nämlich auch. Das ist das Merkwürdigste, was sich an diesem merkwürdigen Tag ereignet hat. Ich möchte zu gern wissen, wo wir eigentlich sind und was das alles bedeutet.« Während dieser Unterhaltung hatten sie den Schloßhof überquert und durch den anderen Torweg die einstige Halle betreten. Diese ähnelte jetzt sehr dem Schloßhof. Ihr Dach war längst verfallen, und auch sie war nichts weiter als ein mit Gras und Gänseblümchen bewachsener Platz, wenn auch kleiner und enger und mit höheren Wänden umstanden. Am anderen Ende dieses Raumes befand sich eine Art Terrasse, die etwa einen Meter höher als der übrige Teil angelegt war. »Ob dies wirklich eine Halle war?« fragte Suse. »Was bedeutet wohl dieser terrassenartige Aufbau dort hinten?« »Na, bist du aber dumm!« rief Peter aus und wurde in seltsamer Weise immer aufgeregter. »Kannst du denn nicht sehen? Das war die Estrade, das Podium, auf dem die Ehrentafel stand, an welcher der König und die hohen Herren saßen. Hast du eigentlich vergessen, daß wir selbst einmal Könige und Königinnen waren und in unserer großen Halle auf einem Podium wie diesem da saßen?« »In unserem Schloß Feeneden«, fuhr Suse in träumerischem Singsang fort, »an der Mündung des großen Flusses von Narnia. Wie konnte ich das vergessen!« »Wie einem das plötzlich alles wieder einfällt!« sagte Lucy. »Wir können so tun, als seien wir jetzt in Feeneden. Diese Halle war gewiß jener sehr ähnlich, in der wir unsere Feste feierten.« »Leider fehlen jetzt die Feste«, meinte Edmund. »Es wird spät, wie ihr seht. Wie lang die Schatten schon sind! Und ihr habt wohl auch gemerkt, daß es nicht mehr so heiß ist wie vorhin.«
»Wir brauchen ein Lagerfeuer, wenn wir die Nacht hier verbringen müssen«, sagte Peter. »Streichhölzer habe ich bei mir. Wir wollen losgehen und nach trockenem Holz suchen.« Das sahen alle ein, und sie waren in der nächsten halben Stunde gut beschäftigt. Im Obstgarten, durch den sie zuerst die Ruine erreicht hatten, war kein Feuerholz zu finden. Sie versuchten es auf der anderen Seite des Schlosses, nachdem sie die Halle durch eine kleine Seitentür verlassen hatten und in
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