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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Tasche in die Höhe, wobei Volgers Gesicht vor Anstrengung rot wurde. Alek spürte, wie seine Armmuskeln zuckten.
    Schließlich stand die Tasche auf der Fensterbank. Alek trat einen Schritt zurück und stieß dann mit aller Wucht dagegen.

    »Die letzten Barren gehen über Bord.«

    Die letzten drei Barren fielen hinunter in den Schnee, drehten sich wild und glitzerten in der Sonne. Alek spürte, wie Volger ihn an der Schulter packte, als fürchte der Mann, er würde hinterherfallen. Das Luftschiff rollte nach Steuerbord, nachdem sie ihre Last hinuntergeworfen hatten.
    »Ich habe wirklich gedacht, das Gewicht würde auf einem so riesigen Luftschiff nichts ausmachen«, sagte Volger leise. »Ich wollte Sie auf keinen Fall in Gefahr bringen.«
    »Ich weiß.« Alek seufzte. »Was immer Sie bislang getan haben, diente allein meinem Schutz. Aber ich habe mich jetzt für einen anderen Weg entschieden – einen, der nicht ausschließlich auf Sicherheit bedacht ist. Entweder erkennen Sie das an oder wir werden uns trennen müssen, sobald dieses Schiff landet.«
    Graf Volger holte tief Luft und verneigte sich. »Ich bleibe in Ihren Diensten, Durchlaucht.«
    Alek verdrehte die Augen und wollte noch etwas hinzufügen. Aber draußen flackerte ein Licht auf und beide lehnten sich wieder aus dem Fenster.
    Vom Boden aus flogen Leuchtkugeln in den Himmel. Die Leviathan hatte die vordersten deutschen Späher erreicht. Deren Mörser feuerten und schickten helle Glut in die Höhe. Alek stockte der Atem, als ihm der bekannte Phosphorgeruch in die Nase stieg, und er hörte das Grollen der nahen Geschütze.
    »Hoffentlich war das nicht zu spät.«

39. KAPITEL
    »Hintern hoch, Tierchen!«, rief Deryn und scheuchte eine weitere Gruppe Fledermäuse in die Luft.
    Mr Rigby hatte die Kadetten nach vorn geschickt, um den Bug von Gewicht zu befreien. Irgendetwas zog die Nase des Luftschiffs nach unten. Entweder das oder in den vorderen Wasserstoffzellen musste ein riesiges Leck sein. Aber die Schnüffler hatten nicht den kleinsten Riss entdeckt.
    Von hier oben hatte Deryn einen Überblick über das gesamte Tal und die Aussicht war düster. Die Laufmaschine der Mechanisten hatte in einigen Meilen Entfernung angehalten. Die Späher bildeten eine Linie vor dem Gletscher und warteten, bis das Luftschiff ihnen vor die Geschütze flog.
    Plötzlich bäumte sich die Membran unter Deryns Füßen auf. Die Nase war ein Stück nach oben gekommen.
    »Haben Sie das bemerkt?«, rief Newkirk von der anderen Seite.
    »Aye, irgendetwas wirkt«, antwortete sie. »Scheuchen Sie die Tierchen weiter auf!«

    Deryn klinkte ihre Sicherheitsleine aus und rannte auf einen weiteren Schwarm Fledermäuse zu, schrie sie an und fuchtelte mit den Armen. Die Tiere starrten sie zunächst einmal skeptisch an, ehe sie auseinanderhuschten – man hatte sie ja noch nicht mit den Flechets gefüttert.
    Und dazu würde es so bald auch nicht kommen. Nachdem der Überlastalarm ausgelöst worden war, hatte Mr Rigby zwei Säcke mit Nägeln von Bord geworfen. Wenn sie von den Zeppelinen eingeholt wurden, würde die Leviathan wehrlos sein, denn ihre Schwärme hatten zwar viel gefressen, aber kein Metall, und jetzt zerstreuten sie sich sowieso in alle Winde.
    Zumindest funktionierten die geliehenen Mechanistenmotoren bislang. Sie waren laut und stanken, und sie produzierten immer wieder einmal Funken, sodass Deryn fast das Herz stehen blieb, aber, Pusteln und Karbunkel!, sie bewegten das Schiff voran.
    Die alten Motivatormotoren hatten das Flugtier in die richtige Richtung gestupst, so wie ein Bauer, der seinen Esel an den Ohren zieht. Doch jetzt lief es genau andersherum: Die Zilien übernahmen die Aufgabe des Ruders und setzten den Kurs, während die Mechanistenmotoren das Schiff vorantrieben.
    Deryn hatte nicht gewusst, dass der Wal ein solcher Schlaukopf war und sich so rasch an neue Motoren anpassen konnte. Und das Luftschiff hatte sich noch nie so schnell vorwärtsbewegt. Die Zeppeline, die sie verfolgten,
einige davon kleine, flinke Abfangjäger, blieben bereits hinter ihnen zurück.
    Aber die deutschen Landmaschinen warteten direkt vor ihnen.
    Wieder bockte das Schiff. Deryn verlor ihren festen Stand und rutschte an der Flanke nach unten. Ihr Fuß verfing sich in einer Webeleine und sie kam mit einem hässlichen Ruck zum Halten.
    »Sicherheit geht vor, Mr Sharp!«, rief Newkirk, zog die Schulterriemen seines Gurtzeugs wie einen Hosenträger mit dem Daumen hoch und ließ sie
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