Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Level 4 Kids 01 - Diebe im Netz

Level 4 Kids 01 - Diebe im Netz

Titel: Level 4 Kids 01 - Diebe im Netz
Autoren: Andreas Schlueter
Vom Netzwerk:
Müllschlucker: Was man ihr in die Hand gab, verschwand umgehend. Sein Vater hatte sogar schon mal vorgeschlagen, Minni sollte Zauberkünstlerin werden. Sie müsste sich einfach nur auf die Bühnestellen und sich Dinge geben lassen. Verschwinden würden die dann von allein. Blöd war nur, dass Minni die Sachen nicht wiederfand.
    »Wir haben einen in der Klasse, der findet ständig etwas. Vielleicht ja auch deinen Discman. Soll ich Thomas mal holen?« fragte Miriam, das Mädchen aus der Siebten.
    »Ich hab den Discman nicht verloren!«, schniefte Minni. »Diesmal nicht! Bestimmt nicht. Der ist mir gestohlen worden!«
    Miriam warf Herrn Dickmann einen skeptischen Blick zu.

    Herr Dickmann zog die Schultern hoch.
    Minni erklärte, sie habe ihren Discman vor Beginn des Unterrichts in die Schultasche gesteckt. Anschließend war die Klasse geschlossen hinaus auf den Hof gegangen für das Klassenfoto. Als sie zurückkam, war der Discman weg.
    »Diebstahl in der Schule«, sagte Miriam. »Wenn das stimmt, wäre das wirklich eine Sauerei!«
    Kio nickte. »Wir sollten uns der Sache annehmen!«
    »Wir helfen euch!«, versprach Miriam.
    »Wir?«, wunderte sich Kio. Er sah sich um, aber außer Miriam war kein weiterer älterer Schüler anwesend.
    »Wir sind eine ziemlich fähige Gruppe!«, grinste Miriam. »Wart’s ab!«
    Mit diesen Worten verabschiedete sie sich.
    Minni hörte auf zu weinen.
    Und Herr Dickmann sagte: »Ich glaube, wir sollten einen Detektivclub gründen!«

Verdacht
    M inni saß auf dem Sofa und hielt die leere Verpackung des Discmans auf dem Schoß. Sie solle die Seriennummer abschreiben, hatte ihr Vater am Telefon gesagt. Für die Versicherung. Dann wollte er die Polizei anrufen.
    Die Polizei! Herr Dickmann fand das wahnsinnig aufregend, aber Minni hatte gleich nach dem Telefonat abgewinkt. »Die finden den Täter nie, weil die gar nicht danach suchen!«, hatte ihr Vater behauptet. »Solch kleine Diebstähle kommen viel zu oft vor.«
    Kleine Diebstähle. Minni war empört.
    »Ich sage ja, wir müssen einen Detektivclub gründen!«, fing Herr Dickmann wieder an.
    Minni rollte mit den Augen. Doch Herr Dickmannließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Endlich mal ein echter Fall.
    »Das war Jasmin, diese zimtzickige Klatschkuh!«, glaubte Minni. »Die war sofort neidisch auf meinen Discman, weil meiner MP3 abspielt und ihrer nicht.«
    »Aha!«, machte Herr Dickmann. »Dann haben wir also ein Motiv und damit eine Verdächtige!«
    Minni rollte mit den Augen.
    »Wir werden die Sache in Angriff nehmen!«, versprach Herr Dickmann.
    Minni schaute verwundert auf. »Wir? Wer wir?«
    »Na, unser Detektivclub. Kio und ich!« Herr Dickmann wunderte sich über die Frage.
    »Ich denke, du willst erst einen gründen?«, fragte Minni.
    »Sag ich doch!« Herr Dickmann schüttelte den Kopf. Manchmal war es schwer, sich mit Mädchen zu unterhalten. Besonders, wenn Mädchen gleichzeitig Schwestern waren. Dann war’s doppelt schwer. »Um drei Uhr bin ich mit Kio verabredet!«, verkündete er.
    Es war fünf vor drei. Herr Dickmann musste los. Und da es um Minni ging, kam sie selbstverständlich mit. Außerdem war es eine gute Gelegenheit, die neuen Nachbarn kennenzulernen. Auch wenn sie es schade fand, dass die Nachbarn einen Jungen und kein Mädchen in ihrem Alter mitgebracht hatten.
    Als sie vor der Haustür standen, sagte Herr Dickmann: »Ich glaube, die Familie Kayamoto ist …«
    Er suchte nach dem richtigen Wort.
    »Ist was?«, fragte Minni.
    »Ein bisschen anders!«
    »Wie
anders
?«, fragte Minni. »Kio schien mir recht normal zu sein!«
    Sie klingelte.
    »Nicht erschrecken!«, warnte Herr Dickmann, weil er an den Roboter dachte.
    Minni erschrak tatsächlich. Aber nicht wegen Kuzip zwölf. Sondern wegen der Klingel. Statt einer Glocke ertönte ein Presslufthammer. Minni zog schnell die Hand vom Knopf und hielt sich die Ohren zu.
    Hinter der Tür rief eine Frauenstimme: »Was ist das denn?«
    »Nur ein Test!«, hörte er Kios Stimme.
    »Bring das sofort wieder in Ordnung!«, schimpfte die Frau.
    Dann erst öffnete sich die Tür. Kios Mutter empfing Minni und Herrn Dickmann mit einem Lächeln und einer Entschuldigung für das Getöse.
    Minni stellte sich brav als Hermine vor, Hermann allerdings als »Herr Dickmann«.
    Kios Mutter nickte grinsend. »Von dir habe ich schon gehört. Ich glaube, du und Kio, ihr passt gut zusammen!«
    Sie ließ die Kinder ein, zeigte ihnen Kios Zimmer und schickte noch eine Warnung hinterher.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher