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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy
Autoren: Anthony E. Zuiker
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werden? Was haben Sie mit mir vor?« Seine Stimme klang belegt. Träge. Sie hatte nichts mehr von ihrer gewohnten Präzision und Geschwindigkeit. Dieses Miststück hatte ihn unter Drogen gesetzt, und das nicht zu knapp.
    Die Frau, die sich als Abdulia vorgestellt hatte, legte ihm eine Hand auf die Wange.
    »Keine Angst, Mr. Knack«, sagte sie. »Die Todeskarte ist nicht für Sie bestimmt. Sie sind bloß ihr Herold.«
    »Die Todeskarte …«, murmelte er schaudernd. »Das ist also die nächste Karte? Das hätte ich mir denken können. Was war der Priester? Die Heiliger-Mann-Karte?«
    »Höre ich da Spott in Ihrer Stimme, Mr. Knack?«, fragte Abdulia. »Nach allem, was Sie gesehen und erlebt haben?«
    »Nein, nein! Ich versuche nur zu verstehen.«
    »Alles wird klar, wenn Sie die Augen offen halten.«
    Knack bewegte den rechten Arm – verdammter Mist, tut das weh!  – und nickte in Richtung der anderen Seite des Zimmers. »Was ist mit ihr?«, wollte er wissen. »Ist die Karte für sie bestimmt?«
    In der Ecke lag eine schlafende Frau mit langen dunklen Haaren, sehr attraktiv, auch wenn sie aussah wie ein Hippie. Er hatte beobachtet, wie Abdulia vor ihr niedergekniet war und ihr eine Injektion gesetzt hatte. Wahrscheinlich das gleiche Dreckszeug, das sie ihm in die Vene gejagt hatte, damit er hübsch artig blieb und keine Scherereien machte.
    Knack hörte ein Summen. Abdulia hob ein Handy an ihr Ohr und wandte ihm den Rücken zu. Gut zu sehen, dass selbst ein Killer, der im alten und geheimnisvollen Tarot lebte, ständige Verbindung zur Außenwelt hatte.
    Aber mit wem redete sie? Knack wusste, dass sie nicht allein arbeiten konnte. Sie musste Hilfe gehabt haben beim Aufhängen des armen Martin Green. Und beim Niedermetzeln der drei armen Girls in Philadelphia.
    »Okay. Ich bin so weit«, sagte Abdulia. »Keine Sorge, Roger.«
    Roger heißt der ominöse Helfer also?
    So viel wunderbares Material , dachte Knack. Andere Journalisten hätten gemordet für einen Live-Zugang wie diesen. Man stelle sich vor, mit den Manson-Freaks herumzuhängen, während sie im Cielo Drive einbrachen. Hey, du Scheiß-Hippie, was dagegen, wenn ich dir die eine oder andere Frage stelle, bevor du dieser netten schwangeren Lady eine Gabel in den Bauch rammst?
    Abdulia beendete das Gespräch mit »Roger«; dann kauerte sie sich nieder und kramte in einem kleinen Seesack. Sie kehrte zu Knack zurück. Er sah, dass sie drei Gegenstände in den Händen hielt.
    »Warten Sie!«, sagte er hastig. »Sie haben gesagt, die Todeskarte wäre nicht für mich! Was haben Sie vor?«
    »Es wird ein bisschen ungemütlich sein«, antwortete Abdulia. »Aber es wird Sie nicht umbringen.«
    Sie hielt einen schmutzigen Lappen in den Händen.
    Dazu eine Rolle medizinisches Klebeband.
    Und eine chirurgische Schere.

92.
    Steve Dark hätte es nie für möglich gehalten, doch ein Teil von ihm wollte Sqweegel danken.
    Das Monster hatte ihm fast alles auf der Welt genommen. Doch es hatte ein fragwürdiges Geschenk zurückgelassen: Lautlosigkeit .
    Viele Jahre lang hatte Dark die Bewegungsmuster und Methoden dieses Ungeheuers studiert und sich einen Teil davon zu eigen gemacht, ob gewollt oder ungewollt. Er dachte jedes Mal daran, wenn er sein Haus mitten in der Nacht kontrollierte, auf das leiseste Geräusch lauschte, auf den geringsten Hinweis lauerte, dass ein anderes Monster gekommen war, um ihn zu holen.
    Während er sich dem Leuchtturm näherte, kamen ihm diese Fähigkeiten sehr gelegen.
    Adrenalin war zugegebenermaßen ebenfalls ein Faktor. Darks Muskeln vibrierten vor roher, brennender Kraft, obwohl er erst einige Stunden zuvor buchstäblich in der Hölle gewesen war. Es war Darks Fähigkeit zu schleichen, zu kriechen, sich zu verrenken, die ihn rettete, die es ihm ermöglichte, sich unbemerkt zu nähern. Seine Gelenke waren locker und geschmeidig. Der Untergrund war felsig und bot ideale Deckung. Dark hatte sich die Richtung zum Leuchtturm gemerkt, sodass er nicht ständig hinter einem Felsen hervor kontrollieren musste, ob er noch richtig war. Der Turm war da, er bewegte sich nicht, und Dark näherte sich immer mehr.
    Schließlich fand er einen Haufen Steine, die als Deckung reichten. Er benutzte einen winzigen Spiegel auf einem Stab, um den Leuchtturm aus der Deckung heraus zu beobachten. Das Gebäude war lediglich drei Stockwerke hoch, kaum mehr als ein viktorianisches Wohnhaus. Er konnte zwei Personen im Laternenraum sehen – eine sitzend, die andere
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