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Leuchtend

Leuchtend

Titel: Leuchtend
Autoren: Emma Green
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Papier. Mein Herz beginnt immer schneller zu schlagen, als ich Gabriel Diamonds Namen in vergoldeten Buchstaben lese.
    Meine Hände zittern, denn dieser Mann macht mich wirklich verrückt und ich bin auf mich selbst wütend. Ich drehe die Visitenkarte um. Auf der Rückseite stehen einige Worte in schwarzer Tinte geschrieben.
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    Halb süße, halb bittere Amande,
    nächstes Wochenende Rendez-vous in der Toskana für die Fortsetzung der Ausstellung.
    Gewünschte Ankunft am Samstag, dem 22. Dezember, um 12 Uhr.
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    Unter der Nachricht steht eine Handynummer. Völlig aufgeregt denke ich gar nicht mehr daran, nach Hause zu gehen, und bleibe eine Viertelstunde wie angewurzelt auf dem Treppenabsatz stehen. Ich lese die drei Zeilen immer und immer wieder und kann einfach nicht glauben, was mir gerade passiert.
    Gabriel Diamonds lädt mich auf ein Wochenende ein?
Mich?
Was findet er an mir?
    Ich kann es kaum glauben, dass ich nicht träume. Nervös rufe ich Camille an und lade mich zum Essen ein. Energiegeladen springe ich erneut in die U-Bahn. Bei meiner Schwester angekommen, erzähle ich ihr die ganze Geschichte, während sie mich mit großen Augen ansieht. Völlig überrascht von dem, was ich ihr erzähle, bittet sie mich mehrere Male, ihr alles noch einmal von Anfang an zu erzählen. Wenigstens einmal sind wir auf der gleichen Wellenlänge und mir wird klar, dass ich mich ihr vielleicht öfter anvertrauen sollte …
    "Was wirst du anziehen?"
    Ok, wir haben vielleicht nicht die gleichen Prioritäten, aber wenigstens hört sie mir zu …
    Als ich wieder zu Hause bin, fühle ich mich erleichtert, mit einer anderen Person als Marion gesprochen zu haben. Ich liebe meine beste Freundin, wir wissen alles übereinander und sind immer füreinander da, doch manchmal ist sie meiner Meinung nach zu negativ. Camille auf der anderen Seite sieht nicht in allen Dingen nur das Schlechte und sagt mir immer wieder, ich solle diese Chance nicht verpassen. Ohne stundenlang darüber nachzudenken, schicke ich eine SMS an die Telefonnummer auf der Karte.
    ----
    Der 22. Dezember geht in Ordnung.
    Ich kaufe meine Zugtickets heute Abend.
    Bis sehr bald.
    Amandine
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    An diesem Abend kann ich nur schwer einschlafen, doch viel schwerer fällt es mir, mich in den nächsten Tagen auf die Arbeit zu konzentrieren.
    Der 22. nähert sich mit großen Schritten und ich verbringen meine Zeit damit, entweder mit Marion oder Camille zu telefonieren. Ich habe mich dazu entschieden, meine beste Freundin einzuweihen, doch wie ich es mir schon gedacht habe, ist sie nicht gerade vor Freude in die Luft gesprungen … Am 20. ist mein Koffer bereits gepackt und am 21. muss ich mich sehr zurücknehmen, damit Éric nichts von meiner Ungeduld und meinem Desinteresse am aktuellen Dossier mitbekommt.
    Im Zug nach Italien denke ich an den Wahnsinn, den ich gerade begehe, denn im Grunde genommen weiß ich nichts über diesen Mann. Wir sind uns nur wenige Male begegnet, doch er hat meinen Körper bereits vollends in Besitz genommen. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter seiner Fassade? Ich hoffe, ihn im Laufe dieses Wochenendes besser kennenzulernen, aber zugleich sterbe ich vor Angst. Als ich aus dem Auto aussteige, das mich vom Bahnhof hierher gebracht hat, bin ich von der Schönheit dieses Anwesens, das wahrscheinlich Diamonds gehört, überwältigt.
    Nur das … Aber was habe ich mir eigentlich erwartet?
    Eine Villa aus weißem Stein thront vor einem Natur-Pool, der von Zypressen umrandet wird. So weit das Auge reicht, erstrecken sich Weingärten und Felder in der untergehenden Sonne. Ich habe jedoch keine Zeit, mich weiterhin mit den Details der Landschaft zu beschäftigen. Nahe einem Gebäude, das einem Pferdestall gleicht, erblicke ich Gabriel, und seine Schönheit zieht mich in ihren Bann. Er trägt eine einfache Leinenhose und kein Oberteil. Zum ersten Mal sehe ich seinen muskulösen, honigfarbenen Oberkörper, dessen Perfektion mich vollkommen überwältigt. Feine Schweißperlen zeichnen sich zwischen seinen Brustmuskeln ab und ich erkenne, dass er gerade dabei war, Holz zu hacken. Er bemerkt mich und kommt lockeren Ganges zu mir herüber.
    Ich brauche dringend eine kalte Dusche!
    "Für Dezember ist es zwar sehr schön und auch sehr heiß, aber die Nächte sind kühl. Möchten Sie etwas trinken, süße Amande?"
    Ebenfalls einen guten Tag …
    Ohne meine Antwort abzuwarten, führt er mich ins Haus, an einen Tisch, der bereits für zwei Personen
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