Letzter Aufzug, Genossen! (German Edition)

völlig in neue künstlerische Aufgaben vergraben wird? Zwei Frauen lieben ihn gleichzeitig, jede auf ihre Weise; wird er nicht schließlich erkennen, welch prächtige Person diese Michaela ist? Was wird in dieser völlig veränderten Situation des Landes aus seinen Plänen?
    Und dann die drei Jungen, jeder verschieden vom anderen in Herkunft, Temperament und Interessen:
    Der – von seiner Länge abgesehen – äußerlich so unscheinbare Willi Widulle verdient vielleicht erhöhte Aufmerksamkeit, da er von dem Freundestrio der charakterlich wertvollste ist. Was steckt in dem so wortkargen Jungen? Wie ist sein Innenleben beschaffen? Besitzt er Gefühlsbereiche, wie stille Wasser so tief, die möglicherweise genau in dem Augenblick leidenschaftlich aufbrechen, da seine Umwelt am wenigsten darauf gefasst ist?
    Ist da Täve nicht viel durchsichtiger, sogar zu transparent und gleichzeitig unberechenbar in seiner Impulsivität und mit seinen platonischen Schwärmereien, die man ihm ob seiner Jugend freilich nur allzu gern verzeiht? Wie weit und wohin werden ihn seine Füße tragen nach seinen ersten Schritten auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“? Kann er einen besseren Lehrmeister finden als Erdmann Jansen?
    Was endlich wird aus den Zwillingen? Wird Patricia heimkehren? Und wann? Wird Huschke seine unselige Leidenschaft in den Griff bekommen, indem er eine Aufgabe findet, die sein ganzes Sinnen und Trachten erfüllt? Vermag er aus seiner verhängnisvollen Versponnenheit doch noch auszubrechen?
    Und was vor allen Dingen wird mit der Clique um die Genossin Wagner-Gewecke geschehen? Wie wird man mit Leuten dieser Couleur verfahren? Ob sie zur Rechenschaft gezogen werden für ihr lasterhaftes Leben und ihre unübertroffene Dekadenz, für ihre unerhörte Borniertheit auf Weltniveau, aber vor allem für ihre Schuld und Mitverantwortung an unsagbarem Leid, das sogar Mord nicht ausschloss?     
    Vielleicht kann bald alles erzählt werden zu seiner Zeit.
     
     
    Meine Danksagung,  
     
    gilt vor allem meinem Deutschlehrer vom Alten Kurfürstlichen Gymnasium in Bensheim an der Bergstraße, Dr. Fritz Diehl, mir freilich besser in Erinnerung als „Bobbes mit der Baskenmütze“, ohne letztere Kopfbedeckung der freundliche hagere Herr eigentlich nie zu sehen war. Die richtungsweisende Weiche meiner Neigung zur Literatur wurde von Dr. Diehl gestellt, als er eines Samstags anstelle normalen Unterrichts Brechts Kalendergeschichte vom tapferen Sokrates vorlas. Da war ich hin und weg, direkt von der Schulbank in die Buchhandlung, um den schmalen Taschenbuchband zu erstehen. Rasch folgten weitere Bände, noch mit 17 die Gesamtausgabe gegen den Verdienst aus einem Osterferienjob.
     
    Mein Dank gilt auch meiner getreuen Lebensgefährtin und besten Ehefrau von allen, Moka, die mich immer unterstützend hat gewähren lassen bei der Erstellung verschiedener Manuskripte, ob Romane, Kurzgeschichten, Gedichte oder Briefe.
     
    Natürlich bin ich auch Friedrich Schiller zu Dank verpflichtet für sein revolutionäres Stück „Die Räuber“, das just 1989 fröhliche Urständ hat feiern können als Lehrstück für die friedliche Revolution in der DDR hin zu einer Demokratisierung in einem parlamentarischen, marktwirtschaftlich geprägten System.

Der Autor, Norbert F. Schaaf
     
     
     
     
     
     
     
     
    wurde in Bad Neuenahr geboren und war nach dem Gymnasium u. a. BW-Soldat mit NATO-Certificate über Auslandseinsatz, EDV-Operator, Bankkassierer und Zugführer.
    Er lebt heute in Koblenz und arbeitet bereits am Folgeroman.