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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte
Autoren: Karin Slaughter
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wissen. » Ich habe Ihnen drei Nachrichten auf die Mailbox gesprochen. Ich habe sogar Amanda angerufen. «
    » Sollten Sie nicht eigentlich in Mutterschaftsurlaub sein? «
    » Emma schläft, und ich habe keine Lust mehr, in diesem blöden Krankenhaus herumzuhängen. « Sie setzte zu einer Litanei von Beschwerden an, die mit dem schlechten Pudding begann, sich aber sehr schnell dem Thema Brustüberempfindlichkeit zuwandte.
    An diesem Punkt unterbrach Will sie. » Ich habe meinen Bösewicht. «
    » Was? « Faiths Stimme wurde schrill vor Überraschung, und ihm wurde bewusst, sie hatte nicht erwartet, dass er den Fall so schnell lösen würde.
    » Vielen Dank für Ihr Vertrauen. «
    » Ach, seien Sie doch still. Es ärgert mich ja nur, dass Sie es ohne mich geschafft haben. «
    Faith neigte nicht gerade zu plötzlichen Ausbrüchen emotionaler Aufrichtigkeit. Will wusste deshalb, dass er darauf besser nicht eingehen sollte. Stattdessen erzählte er ihr von den Medikamententests und davon, was Darla Jackson alles angestellt hatte, um ihre Erpresser umzubringen und sich Lena Adams vom Hals zu schaffen.
    » Von wie viel Geld reden wir? «, fragte Faith.
    » Wir wissen nicht, wie viele Berichte sie fälschte. Vielleicht von Zehntausenden von Dollars. «
    » O Mann. Wo kann ich mich melden? «
    » Wäre eine Überlegung wert « , pflichtete Will ihr bei. Das Geld könnte er gut gebrauchen. Er freute sich nicht gerade darauf, nach Atlanta zurückzukehren und noch einmal seinen Vorgarten aufzugraben. » Lena ist noch im Krankenhaus. Ich glaube, die behalten sie noch eine Weile da. «
    » Überrascht mich, dass Sara ihr geholfen hat. «
    Auch Will war überrascht gewesen, aber er nahm an, dass man sich als Ärztin nicht aussuchen konnte, wem man half oder nicht. Trotzdem war nicht viel gesprochen worden, während Sara die Infusion setzte und Jared befahl, Wasser zu holen, dann weitere Decken und noch mehr Wasser. Will wusste nicht so recht, was davon den Zweck hatte, Lena zu helfen, und was, Jared vor einem Nervenzusammenbruch zu bewahren. Wie auch immer – sie hatte es geschafft, die dringend nötige Ruhe in die Situation zu bringen.
    Von dem Augenblick an, als sie die Kinderklinik betraten, hatte Jared völlig durchgedreht. Sein planloses Verhalten hatte sie wertvolle Minuten gekostet. Er hatte Türen eingetreten, die gar nicht verschlossen war. Er hatte Schreibtische und Aktenschränke umgekippt. Als Will endlich die verschlossene Kellertür fand, war Jared so erschöpft gewesen, dass er Will kaum mehr helfen konnte, sie aufzubrechen.
    Doch dann mobilisierte Jared seine letzten Kräfte. Ohne darauf zu achten, ob noch irgendjemand in den Schatten lauerte, war er die Treppe hinuntergestürzt. In der hinteren Wand des Kellers hatten sie eine zweite, verschlossene Tür gefunden. Tiefe Furchen im Beton zeigten an, wo früher ein Metallregal gestanden hatte, das die Tür verdeckte. Ein alter, aber solider Sperrriegel hielt die Tür fest verschlossen. Jared hatte wie ein Verrückter darauf eingeschlagen und sich dabei fast die Schulter ausgerenkt, bis Will mit einer Brechstange von der Werkbank zurückgekommen war.
    Will musste gestehen, dass er erst, als die Tür endlich offen war, wieder an Sara dachte. Lena war kaum bei Bewusstsein, sie zitterte, hatte hohes Fieber. Ihr Körper war schweißnass. Jared weinte, als er das Seil um ihre Hände und Füße löste und Will anflehte, ihm zu helfen. Doch da war Will bereits wieder nach oben gelaufen. Er starrte den leeren BMW an, als er vom Fluss her ihre Schreie hörte. Es war reines Glück, dass sie es geschafft hatte, um Hilfe zu rufen, bevor Darla sie wieder ins Wasser gezogen hatte. Und es war noch mehr Glück, dass das Seil, mit dem Lena gefesselt gewesen war, lang genug war, um ihr dabei helfen zu können, wieder auf sicheren Boden zu gelangen.
    Wobei es gar nicht nötig gewesen wäre. Will war sich ziemlich sicher, dass sie in der Lage gewesen wäre, sich selbst zu helfen. Nach der Hölle, die sie überlebt hatte, hätte es Will nicht überrascht, sie übers Wasser gehen zu sehen.
    Im Handy hörte Will ein Baby gurgeln und eine andere Frau reden.
    Faiths Stimme klang gedämpft, als sie zu der Schwester etwas sagte. Dann wandte sie sich wieder an Will: » Ich muss langsam Schluss machen. Man hat mir Emma zum Stillen gebracht. Nicht, meine Süße? «
    Will wartete mehrere Sekunden Babygesäusel ab, dann wurde ihre Stimme wieder normal. » Ich bin froh, dass es Ihnen gut geht. Ich
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