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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte
Autoren: Karin Slaughter
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Vor zwei Tagen hatte Gavin Wayne angerufen, um ihr zu sagen, dass die Stelle bei der Truppe in Macon noch immer zu haben war. Lena hatte zugesagt, ohne groß darüber nachzudenken.
    Sie war Polizistin. Es lag ihr im Blut. Ihre Selbstkontrolle war auf eine harte Probe gestellt worden. Ihre Entschlusskraft hatte versagt. Aber sie hegte keinen Zweifel daran, dass es auf der Welt nichts anderes gab, was sie sonst tun wollte.
    Sie bückte sich und legte die Blumen auf Jeffreys Grab. Auch er war Polizist gewesen. Kein Polizist, wie Lena einer war, aber manchmal führten verschiedene Wege an dasselbe Ziel. Jeffrey würde das verstehen. Er hatte im Zweifel immer zu ihren Gunsten entschieden.
    Lena schaute über die Reihen der Grabsteine auf dem Friedhof. Auf das Grab ihrer Schwester hatte sie bereits Blumen gelegt. Frank Wallace hatte noch keinen Grabstein, aber sie hatte ihm Gänseblümchen gebracht, weil er die immer gemocht hatte. In seinem Testament hatte er ihr ein bisschen Geld hinterlassen. Nicht viel, aber doch genug, dass Lena ihr Haus mit Verlust verkaufen und dennoch die Hypothek abbezahlen konnte. Den Rest hatte sie einem gemeinnützigen Rechtsbeistandfonds gestiftet, der Polizisten half, die auf die falsche Seite geraten waren. Sie ahnte, dass Frank damit einverstanden gewesen wäre.
    Doch jetzt brauchte sie sein Einverständnis nicht mehr. Lena hatte keine Lust mehr, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was andere Leute über sie dachten. Zur Vorfreude auf ihr neues Leben gehörte auch, dass sie nicht mehr zurückblicken durfte. Das Einzige, das sie aus dem Grant County mitnahm, waren ihre Kleidung und ihr Verlobter, denn ohne die konnte sie nicht leben.
    » Fertig? « Jared saß in seinem Pick-up. Er beugte sich zur Seite und stieß die Tür für sie auf.
    Lena rutschte über den Sitz, damit er den Arm um sie legen konnte. » Hast du dich mit Sara ausgesprochen? « Jared hatte an diesem Vormittag Kaffee mit ihr getrunken, und Lena hatte das Gefühl, dass das Gespräch nicht sehr gut gelaufen war.
    » Zerbrich dir deswegen nicht den Kopf. « Jared fuhr auf die Straße. Er überbrachte nicht gerne schlechte Nachrichten. » Sie wird schon noch zur Besinnung kommen. «
    » Ich würde nicht darauf wetten. «
    Er küsste sie auf den Kopf. » Sie weiß einfach nicht, wer du wirklich bist. «
    » Nein, das weiß sie nicht. «
    Er beugte sich leicht vor und schaltete das Radio ein. Joan Jett sang über ihren schlechten Ruf. Lena starrte in den Rückspiegel. Sie sah die Straße hinter sich verschwinden, das Grant County mit jeder Meile kleiner werden. Sie hätte gerne etwas empfunden, ein Gefühl des Verlusts, eine gewisse Nostalgie. Aber sie war einfach nur erleichtert, das alles endlich hinter sich zu haben.
    Kannte Sara Linton Lena? Wahrscheinlich besser als sonst irgendein lebender Mensch. Aber das brauchte Jared nicht zu wissen. Er brauchte nichts zu wissen von den Fehlern, die sie gemacht hatte, oder von den Menschen, deren Leben sie zerstört hatte. In Macon würde alles anders werden. Das war ihr leeres Blatt Papier. Ihr Neubeginn.
    Außerdem hatte Lena noch nie in ihrem Leben einem Mann die Wahrheit gesagt. Und damit wollte sie jetzt auch nicht anfangen.

Danksagung
    M eine Wertschätzung geht an die üblichen Verdächtigen: Victoria Sanders, Kate Elton und Kate Miciak. Hinzufügen möchte ich auch gerne Gail Rebuck, Susan Sandon, Richard Gable, Margie Seale, Robbert Ammerlaan, Pieter Swinkels, Silvie Kuttny-Walser, Berit Böhm, Per Nasholm, Alysha Farry, Chandler Crawford und Markus Dohle. Und gerne auch Angela Cheng-Caplan – falls sie die Zuneigung aushält.
    Israel Glusman, danke für deine Briefe, und Emily Bestler, danke dafür, dass du so ein tolles Kind großgezogen hast. Dr. David Harper half mir herauszufinden, wie man Menschen umbringt. Dr. David Worth half mir dabei, etwas über Augäpfel zu erfahren. Alle Fehler sind allein meine eigenen. Trish Hawkins hat mich die Legasthenie verstehen gelehrt. Debbie Teague danke ich für ihre unermüdlichen Erfahrungsberichte. Sooft ich über Will schreibe, denke ich an ihre erstaunliche Willensstärke. Mo Hayder: Danke für die kostenlose Recherche übers Flaschentauchen, Mann! Andrew Johnston biete ich meine Entschuldigung an, Sie wissen schon, wofür, und nein, Entschädigung gibt es keine. Dasselbe gilt für dich, Miss Kitty.
    Dank an Beth Tindall von Cincinatti Media für den üblichen Web-Kram. Jamey Locastro kann mich jederzeit verhaften. Fiona Farrelly
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