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Leonardo und der Fluch des schwarzen Todes (Da Vincis Fälle) (German Edition)

Leonardo und der Fluch des schwarzen Todes (Da Vincis Fälle) (German Edition)

Titel: Leonardo und der Fluch des schwarzen Todes (Da Vincis Fälle) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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schließlich ein paar Bissen herunter. Dann aber erklärte er: „Es tut mir Leid, aber bevor ich auf Leonardo und seinen Vater traf, kam ich an ein paar Apfelbäumen vorbei und habe mir dabei wohl so den Magen voll geschlagen, dass mich jetzt ganz plötzlich eine starke Übelkeit quält.“

    Großvater war sichtlich beleidigt.
    „Nun, es zwingt dich in diesem Hause niemand, meine Pfannkuchen zu essen“, meinte er mit einem Gesichtsausdruck, der seine Verärgerung deutlich machte.
    Ein paar Tipps, bei wem er sich als Knecht vorstellen könnte und wo die Höfe lägen, gab Großvater ihm allerdings trotzdem.
    Dann hatte Alberto es plötzlich sehr eilig.
    Als er zur Tür hinausging, stolperte er über die Schwelle. Er konnte sein Gleichgewicht gerade noch halten, aber sein Bündel fiel ihm dabei zu Boden.
    Es löste sich und ein Stück Käse, ein Laib Brot und ein ziemlich großes Stück Schinken rollten über den Boden.
    „Wie ich sehe, bist du ja ganz gut mit Proviant ausgestattet“, stellte Großvater fest und stemmte dabei die Hände in die Hüften.
    „Das sieht ja fast so aus, als hätte dir jemand etwas zusammengepackt, damit du eine Weile über die Runden kommst!“
    „Ach, das war ein fahrender Händler, der ein gutes Herz hatte und den mein Schicksal bekümmerte...“

    „Ein fahrender Händler“, mischte sich Leonardo ein. „So viele gibt es davon nicht in dieser Gegend. Dann wird das sicher der Vater meines Freundes Carlo sein.“
    „Das weiß ich nicht“, erwiderte Alberto.
    „Hieß der Händler zufällig Maldini?“
    „Ja, richtig, Maldini hieß er. Ich erinnere mich. Und er erzählte mir auch davon, was für ein schöner Ort Vinci sei und dass hier so viele wohltätige und barmherzige Menschen wohnen würden.“
    Alberto sammelte alles wieder ein, schnürte das Bündel neu zusammen und verabschiedete sich dann.
    „Das ist ein wirklich komischer Vogel“, sagte Großvater an Leonardo gewandt. „Ein Bettler, der das Bündel voller Proviant hat, hast du so etwas schon mal gehört?“
    Leonardo zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ist er einfach ein sehr erfolgreicher Bettler!“, versuchte Leonardo eine Erklärung zu liefern.
    „Was auch immer er in Wahrheit suchen mag, ich hoffe, dass er es findet“, sagte Großvater. „Aber wenn du mal bei deinem Freund Carlo vorbeischaust, dann frag dessen Vater doch mal, ob er neuerdings guten Käse und Schinken in rauen Mengen an Bettler verteilt! Das kann ich mir bei dem Geizhals nämlich ehrlich gesagt kaum vorstellen.“ Großvater wandte das Gesicht in Leonardos Richtung und fuhr dann fort. „Carlo hat sich übrigens nach dir erkundigt, während ihr weg wart.“
    „Er hat wohl genau wie du damit gerechnet, dass wir einen Tag früher zurückkommen!“
    „So ist es.“
    Noch am Abend schaute Leonardo bei den Maldinis vorbei, deren Haus am Rand des Dorfes lag.
    Carlo hatte längst bemerkt, dass Leonardo und sein Vater aus Florenz zurückgekehrt waren, denn die beiden waren am Haus der Maldinis vorbei geritten.
    „Leider konnte ich nicht rauskommen und euch begrüßen“, sagte Carlo bedauernd. „Ich musste meinem Vater mal wieder beim Rechnen und beim Sortieren unserer Warenbestände helfen. Das musste unbedingt heute fertig werden, weil er morgen schon wieder über Land zieht…“
    „Dann war dein Vater in den letzten Tagen gar nicht unterwegs?“, fragte Leonardo.
    „Nein. Bei einem der Wagenräder war eine Speiche gebrochen und das wurde erst gestern Abend wieder fertig. Meister Giovanni, ein Tischler aus Empoli musste eigens hier her kommen, denn unser Dorftischler hat es nicht hinbekommen! Mein Vater war vielleicht wütend – vor allem, weil der Dorftischler für seine Bemühungen auch noch Geld verlangt hat!“
    „Dann hat dein Vater auch nicht zufällig einem Bettler-Jungen Käse, Brot und Schinken gegeben?“
    Carlo war jetzt doch ziemlich verwundert. Er runzelte die Stirn und schüttelte dann energisch den Kopf. „Du kennst doch meinen Vater! Auf jeden Florin achtet der, als wäre es der letzte!“
    „…weil man es sonst zu nichts bringt und nie auf einen grünen Zweig kommt“, war jetzt eine tiefe Stimme zu hören.
    Carlos Vater betrat gerade den Raum. Er trug ein Fass und stellte es zu einer Reihe anderer Fässer. Dann wandte er sich an Leonardo und Carlo. „Unterhaltet euch ruhig weiter über mich, ich räume hier nur noch ein paar Sachen zusammen…“
    „Es ging um einen Bettlerjungen, dem mein Vater und ich gestern
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