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Leo und das Mutmach-Training

Titel: Leo und das Mutmach-Training
Autoren: Patricia Schroeder
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weiteren Wagen ab, dann tappten sie langsam bis zum Ende der Schienen. „Seht ihr“, sagte Leo.
    „Ab hier geht es wieder bergab. Und dann kommt auch ganz schnell der Ausgang.“
    „Gut“, sagte Frederik. „Hast du denn gesehen, in welche Richtung dieser komische Schattenmann gehuscht ist?“, erkundigte er sich.
    Leo überlegte. Schließlich deutete er nach links. Von dort war der kühle Luftzug gekommen. Vielleicht war da ja was, eine Art Durchgang oder so.
    Mit ausgestreckten Armen tasteten sich die drei Jungen voran. Leo war der Erste, der etwas an seinen Fingerspitzen spürte.

    „Da!“, flüsterte er. „Da ist was!“
Es war ein Vorhang.
Max schob ihn zur Seite.
Dahinter war es stockfinster.
     
    „Wir hätten eine Taschenlampe mitnehmen sollen“, raunte Frederik.
    Im selben Moment blitzte ein grelles Licht auf und strahlte ihnen mitten ins Gesicht. Max schrie auf. Er und Frederik wichen zurück. Leo legte schützend den Arm über seine Augen und blinzelte. Doch außer ein paar schwarzen Beinen konnte er nichts erkennen. Sein Herz klopfte wie verrückt.
    „Was macht ihr hier, ihr verdammten Hunde?“, rief eine barsche Männerstimme.
    „Ach die!“, stieß ein anderer hervor und lachte. „Die sind bestimmt ausgestiegen. Wollten sich einen Jux machen, diese dummen kleinen Jungs!“
    „Na, da wird die Chefin sich aber freuen“, erwiderte die erste Stimme. „Los, packen wir sie!“

     
    „Haut ab!“, brüllte Frederik.
Er taumelte zurück.
Da fiel Leos Blick auf einen Tisch.
Er stand genau neben ihm.
     
    Im Licht des Lampenkegels sah er zwei Handys, eine lederne Kladde, aus der ein Schmuckanhänger hervorlugte, und drei MP3-Player, einer davon war sogar ein richtig teurer iPod.
    Ohne darüber nachzudenken griff Leo sich den iPod und taumelte zurück.
    „Stopp!“, rief einer der Männer, aber Leo, Max und Frederik waren bereits durch den Vorhang in die Geisterbahn zurückgestolpert.
    „Ihr sollt stehen bleiben, verdammt noch mal!“
    Einer der Männer packte Leo am Kragen. Das Licht der Taschenlampe blendete ihn. Dann spürte er, wie ihn jemand am Handgelenk packte und mit sich fortriss.

In letzter Sekunde!
    Ratter-ratter-ratter!
hallte es durch die Geisterbahn.
„Da kommt ein Wagen!“, brüllte Max.
„Wir springen drauf!“, rief Frederik.
Es war der Monsterwagen!
Zwei Mädchen saßen darin.
„Hiergeblieben!“, brüllten die Männer.
Leo hörte ihre Schritte hinter sich.
Er machte einen Riesensatz …

    … und im nächsten Augenblick hockte er vor den Mädchen auf dem Monsterwagen. Frederik hing bereits an der Seite. Nur Max lief noch nebenher und schrie vor Angst.
     
    Die Mädchen kreischten!
    Leo umfasste die Haltestange, beugte sich nach vorne und streckte seine Hand aus. „Halt dich fest!“, rief er.
    Max schnappte Leos Hand und sprang. Leo zog ihn neben sich auf den Monsterwagen, der im nächsten Moment bereits bergab schoss und die Klapptür aufstieß. Die Mädchen kreischten immer noch.

    „Was ist denn hier los?“, rief die Frau mit dem runden Gesicht, die die Totenkopfbilletts einsammelte. Sie guckte nun überhaupt nicht mehr freundlich, sondern kam mit zornig funkelnden Augen auf den Monsterwagen zu.
    „Haltet sie hin!“, raunte Leo Max und Frederik zu. „Bitte! Und verratet ihr nichts.“
    Max und Frederik sahen ihn stirnrunzelnd an, doch Leo blieb keine Zeit für weitere Erklärungen. Bevor die Frau ihn schnappen konnte, war er bereits vom Wagen heruntergehechtet, duckte sich unter der Absperrung durch und stürzte wie von der Tarantel gestochen über den Rummelplatz. Normalerweise gab es auf großen Jahrmärkten immer Polizisten, die Streife gingen.
     
Die musste Leo finden!
Er rannte eine halbe Runde um den Platz,
dann sah er sie.
Zwei Polizisten in Uniform.
Sie standen neben der Schießbude
und lutschten ein Eis.

    Völlig außer Atem stürzte Leo auf sie zu und erzählte ihnen alles. Zum Schluss zog er den iPod aus seiner Hosentasche und übergab ihn den Polizisten.
    Sie betrachteten ihn von allen Seiten. Einer zog sein Handy hervor und telefonierte. Dann nickte seiner Kollegin zu. Die wuschelte Leo durch die Haare. „Das habt ihr sehr gut gemacht! “, lobte sie. „Aber es war ganz schön gefährlich.“
    Zusammen mit Leo gingen sie zur Geisterbahn zurück. Max und Frederik redeten immer noch auf die wütende Frau ein. Als sie die beiden Polizisten sah, wurde sie blass. „Es tut mir sehr leid“, stammelte sie. „Die Haltegriffe sind völlig in Ordnung.
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