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Leo und das Mutmach-Training

Titel: Leo und das Mutmach-Training
Autoren: Patricia Schroeder
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lautes, hämisches Lachen erschallte von allen Seiten, dann stieß der Monsterwagen gegen eine Tür und plötzlich war alles taghell um sie herum. Der Wagen wurde abgebremst. Leo kniff die Augen zusammen und blinzelte in die Sonne. Und Lisa hörte auf zu schreien.

Nie wieder!
    Neben dem Kassenhaus warteten
viele Leute.
Lisa sprang aus dem Wagen
und rannte auf ihren Vater zu.
Er nahm sie in die Arme und drückte sie.
Max und Frederik schlugen sich
auf die Schenkel.
„Du siehst ja schon selber aus
wie ein Gespenst!“,
riefen sie und lachten.

    Es klang genauso laut und hämisch wie das Lachen in der Geisterbahn, doch Leo kümmerte sich nicht darum. Er lief an Max und Frederik vorbei, ohne sie auch nur anzusehen.
    „He!“, rief Max. „Wo willst du denn hin? Etwa zur Achterbahn? “
    Ganz bestimmt nicht. Nach den Erlebnissen in der Geisterbahn hatte er die Nase voll von gefährlichen Abenteuern. So bald würde er sich nicht in eine Achterbahn setzen. Und eine Geisterbahn würde er garantiert nie wieder betreten.
    „Jetzt warte doch mal!“, brüllte Frederik hinter ihm her.
    „Du hast die Wette gewonnen. Gratuliere! Jetzt bekommst du dein Ticket.“
    Mit einem Ruck blieb Leo stehen. Langsam drehte er sich um. Max und Frederik hatten die Arme über der Brust gekreuzt und grinsten. In der Popcorntüte waren nur noch drei armselige Krümel.
    „Fahrt doch selber mit der Achterbahn“, sagte Leo wütend.
    „Aber dazu habt ihr wohl zu wenig Mumm. Ihr habt euch ja noch nicht mal in die
    Geisterbahn getraut.“

    Max fiel die Kinnlade herunter
und Frederik wurde so weiß
wie ein Hühnerei.
Keiner sagte etwas.
Also drehte Leo sich wieder um
und lief zum Kettenkarussell.
Mama wartete schon auf ihn.
     
    Sie fuhren drei Runden, danach ging es Leo besser. Frau Jansen kaufte für Leo und sich
    Crêpes mit Nutella, anschließend gingen sie zum Dosenwerfen. Sie räumten alles ab und gewannen ein kleines Kofferradio, das Leo behalten durfte.
    Beim Autoskooter begegnete ihnen Lisa mit ihrem Vater. „Hallo“, sagte Lisa. „Guck mal, das haben wir beim Luftballonschießen gewonnen.“Sie hielt Leo ein kleines weißes Plüschkätzchen hin.
    „Sag mal … Stimmt es wirklich, dass ihr in der Geisterbahn stecken geblieben seid?“, fragte ihr Vater.
    Leo zuckte die Schultern. „Ja, aber das war nicht so schlimm.“

    Lisa zwinkerte ihm zu.
Und auf dem Heimweg wollte Mama dann
alles ganz genau wissen.
Sie war sehr empört.
„Warum seid ihr nicht im Wagen geblieben?“
schimpfte sie.
„Es hätte ja sonst was passieren können!“
Ist es aber nicht, dachte Leo.
Und auf einmal fühlte er sich sehr,
sehr mutig.

Noch ein Diebstahl
    Als Leo am nächsten Tag aus der Schule heimkam, stand gleich am Anfang der Straße ein Polizeiwagen in der Garageneinfahrt eines gelben Klinkerhauses.
    „Was ist denn jetzt schon wieder passiert?“, fragte er seine Mutter, nachdem er seine Schuhe abgestreift und sich auf seinen Stuhl gesetzt hatte.
    „Stell dir vor, es ist schon wieder eingebrochen worden“, sagte Frau Jansen.
    „Und schon wieder in unserer Straße!“Fassungslos schüttelte Leo den Kopf. „Das gibt’s doch gar nicht!“
    Seine Mutter nickte. „Ich habe gestern Nachmittag Frau Winkler von gegenüber getroffen“, erzählte sie, während sie Leos und ihren Teller mit Hühnersuppe füllte. „Sie sagte mir noch einmal, dass die Einbrecher überhaupt keine Hinweise hinterlassen haben. Die Polizei hat weder Fingerabdrücke noch fremde Faserspuren gefunden. Sie vermuten, dass die Täter eine Art Kostüm aus Plastik getragen haben. Außerdem muss das Ganze blitzschnell gegangen sein.“
    „Und heute haben sie tatsächlich noch einmal zugeschlagen“, murmelte Leo. - Wahnsinn!
    Dabei hatte Mama es für absolut unmöglich gehalten, dass die Diebe noch ein weiteres Mal im selben Viertel einbrechen würden.
    Als ob sie sich über alle lustig machen wollten, dachte Leo.

    Genau wie Gespenster in der Geisterbahn!
Die hatten auch gelacht und gefeixt.
Weil sie wussten,
dass die Kinder Angst vor ihnen hatten.
Und die Diebe?
Wussten die etwa auch,
dass niemand sie finden würde?
     
    Plötzlich klang Leo die tiefe Männerstimme im Ohr, die er gestern in der Geisterbahn gehört hatte. Morgen noch einmal, hatte sie gesagt. Danach ist Schluss. Sonst kommt uns doch noch jemand drauf.
    Ob damit die Diebstähle in ihrem Wohnviertel gemeint waren?

    Mit einem Mal war Leo ganz zappelig.
Hastig schlürfte er die Suppe vom Löffel.
„Was ist los?“,
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