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Leo und das Mutmach-Training

Titel: Leo und das Mutmach-Training
Autoren: Patricia Schroeder
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zu Hause
Bescheid sagen.“
„Mach mal, du Pups“, sagte Max.
Natürlich war Mama zuerst dagegen.
     
    „Alleine mit zwei Jungs“, sagte sie durch die Sprechanlage.
    „Ich weiß nicht, ob das so gut ist.“
    „Aber Max und Frederik gehen schon in die fünfte Klasse“, erwiderte Leo. „Die sind schon fast elf.“
    „Na, also gut“, sagte seine Mutter. Ein bisschen besorgt klang sie allerdings schon. „Dann wünsch ich euch viel Spaß. Und wir zwei treffen uns dann um halb vier am Kettenkarussell.“

    Leo, Max und Frederik rannten los.
Zwanzig Minuten später
erreichten sie den Rummelplatz.
Es waren noch nicht viele Leute da.
Dabei war es schon fast Viertel vor drei.
„Autoskooter fahren wir später“,
sagte Frederik.
Er zeigte auf die Achterbahn.
„Guckt mal, die ist noch größer
als die vom letzten Jahr.“
Leo schluckte.
     
    Die Achterbahn war mindestens tausend Meter hoch und hatte insgesamt drei Loopings. Vielleicht sollte Leo doch lieber ein Feigling sein.
    „Wo steht denn überhaupt die Geisterbahn?“, fragte er leise.
    „Da hinten“, sagte Max und deutete auf die gegenüberliegende Seite. „Gleich neben dem Riesenrad.“
    Die drei Jungen rissen sich vom Anblick der Achterbahn los. Sie liefen an einem Kinderkarussell, einer Würstchenbude und einem Schießstand vorbei. Das Riesenrad kam näher und näher und Leos Herz klopfte lauter und lauter.

    Hoffentlich konnten Max und Frederik es auch bestimmt nicht hören!
    Inzwischen hatte der Popcornwagen neben dem Riesenrad seine Maschine angeschmissen.
    Vielleicht sollte er sich eine Tüte kaufen, dachte Leo. Zur Beruhigung.
    Damit das flaue Gefühl im Bauch verschwand und seine Kaumuskeln etwas zu tun bekamen.
     
Er ging auf den Wagen zu
und kaufte sich eine
Tüte für einen Euro fünfzig.
„Und wir?“, fragte Max.
Er schnipste mit dem Zeigefinger
gegen die Tüte.
Einige Popcorns sprangen heraus
und fielen zu Boden.
Sofort kam eine Taube und pickte sie auf.
„Was ist mit uns?“, fragte Max.
Frederik nickte.
„Sollen wir etwa verhungern?“

Lisa
    Während Max und Frederik sich über das Popcorn hermachten, schielte Leo zur Geisterbahn hinüber. Sie war mindestens dreißig Meter lang. In der Mitte war ein riesiger Totenkopf angebracht, der sich langsam auf und ab bewegte. Aus seinen Nasenlöchern dampfte es abwechselnd rot und grün und alle paar Sekunden stieß er ein grauenvolles Stöhnen und Grollen hervor.
     
Leo atmete schwer.
Wie lange würde die Fahrt wohl dauern?
Zwei Minuten? Drei?
Oder gar fünf?
Und was erwartete ihn dort?

    Glühende Skelette, die mit ihren knochigen Fingern über seine Wangen fuhren? Klebrige Spinnweben, die sich an seinen Haaren festhielten? Gespenster, die sich zu ihm in den Wagen setzten und ihm in die Ohren pusteten?
    Rasch stopfte er sich eine Handvoll Popcorn in den Mund und kaute aufgeregt drauflos.
     
„Was ist denn jetzt?“, fragte Frederik.
Er riss ihm die Tüte aus der Hand.
„Worauf wartest du noch?“
„Los!“Max knuffte Leo in die Seite.
„Kauf dir endlich ein Ticket!“
Leo nickte.

    Mit klopfendem Herzen lief er zum Kassenhäuschen. Seine Finger zitterten, als die dicke, alte Frau ihm das runde schwarze Billett mit dem weißen Totenkopf darauf in die Hand drückte.
    „Viel Spaß, mein Junge“, sagte sie und lächelte.
    Sie hatte eine dicke Nase und vorne fehlten ihr drei Zähne. Zwei unten und einer oben. Leo fand, dass sie wie eine richtige Hexe aussah.
    Er umklammerte das Billett und ging langsam auf den ersten Wagen, der wie ein Monster aussah, zu.
    Hinter der Absperrung standen Max und Frederik, grinsten und vergruben ihre Hände in der Popcorntüte, die Leo eigentlich für sich gekauft hatte.

    „Hoffentlich klaut dich kein Geist!“, rief Max.
    Frederik nickte eifrig. „Im letzten Jahr ist da ein Junge reingefahren...“Er zeigte auf die Klapptür, die wie ein Höhleneingang aussah, „und dort...“, sein Arm schwenkte zur Tür am anderen Ende der Geisterbahn, die wie eine Schlosstür angemalt war, „... nie wieder rausgekommen.“
    Leo lief ein kalter Schauer über den Rücken.
    Das hätte Mama doch auch wissen müssen, dachte er, schließlich las sie jeden Tag die Zeitung. Ob sie vergessen hatte, ihn zu warnen?
     
Leos Herz klopfte wie verrückt.
Das Blut rauschte in seinen Ohren
und seine Finger waren schon
ganz schwitzig.
Vielleicht sollte er doch lieber
wieder aussteigen.
Plötzlich kam ein Mann auf ihn zu.
Er hatte ein kleines Mädchen an der Hand.
„Setz dich hier
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