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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen
Autoren: David A. Kyle
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sich als Phantomkopf, um den die flackernden Nachbildungen vieler tausend anderer tellurischer Köpfe flackerten, wie auch – schwächer auszumachen – groteske Schädel galaktischer Fremdwesen.
    »Zuschlagen! Alle Seiten abgeblockt, Worsel!« wiederholte Nadreck. »Tiefer, als ich es für möglich gehalten hätte. Direkt bis in die andere Ebene.«
    »Nadreck! Du bist im Geist deines reck vereint«, sagte Kallatra. »Der alte Bovreck fügt alles zusammen.«
    »Bleib stumm, Kallatra! Konzentriere deine Gedanken voll auf die Absperrung!« warnte Worsel. »Alles bereit, Chon? Nun zeigt's ihnen! Los! Los!«
    Cloudd spürte, wie eine gewaltige Woge den Ballsaal und auch ihn durchlief. Und seine eigenen Gebete schlossen sich dieser Woge an, trieben sie schneller an – trieben sie durch Tellus und durch die Galaxis wie einen ätherischen Wind, ließen sie zurückprallen aus der Unendlichkeit, um gegen einen Schatten in der Dunkelheit über den Bannern und Flaggen zu prallen, hoch über den Köpfen der Tanzenden.
    »Ich ziehe es mir aus dem Leib«, sagte eine Stimme. Cloudd ahnte nicht, woher er es wußte, doch war ihm klar, daß hier Grahame Duncans wirkliche Essenz aus dem Jenseits sprach. »Ich ziehe es mir aus dem Leib. Es verschwindet. Helfen Sie mir, Deuce! Helfen Sie mir, Deuce! Es ist verschwunden. Es ist fort. Und ich bin fort.«
    Cloudd spürte, wie die bedrückende Aura unter der hohen Decke sich verflüchtigte.
    Ein Druck undefinierbarer Emotionen hatte sich in Clouds Kopf zu einem bohrenden Schmerz verdichtet. Er hatte das Gefühl, sein Kopf wäre angeschwollen wie ein zu stark aufgeblasener Luftballon und dann plötzlich geplatzt, denn übergangslos war das druckvolle Chaos nicht mehr vorhanden.
    »Eichwoor ist besiegt«, sagte Worsel. »Der Anführer ist geschlagen, und seine Armeen haben sich zurückgezogen.«
    Eine Woge inneren Friedens überschwemmte Cloudd.
    »Duncan und Deuce haben Eichwoor in die Falle gelockt. Sie sind alle fort. Das Loch zur Hölle und zum Himmel ist gestopft.«
    »Kümmern Sie sich um den Körper«, sagte Tregonsee, »ehe wir das Licht wieder anmachen.«
    Die Tanzenden drehten noch immer ihre Pirouetten und merkten nichts. Cloudd aber beobachtete, wie sich einige Gestalten Grahame Duncan näherten, ihn umringten und förmlich mit ihm in die tiefere Dunkelheit davontanzten.
    »Duncan war nur noch ein Zombie«, erklärte Tregonsee. »Vor wenigen Wochen fand er irgendwo auf dem Gelände der Akademie den Tod. Seine weiße Haarsträhne war ein Zeichen seiner blutlosen, tödlichen Wunde. Eichwoor ergriff von seinem Körper Besitz, während die Eichwooren seine Seele aufrechterhielten. Ab sofort müssen Lens-Träger ständig ihre Lens tragen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, in Verdacht zu geraten. Ich empfehle dies als Befehl, der vom Rat an die Patrouille ausgegeben wird.«
    »Alles in Ordnung mit Ihnen, Lalla?« fragte Worsel.
    Cloudd hielt sich zurück, obwohl er ihrer Antwort förmlich entgegenfieberte.
    »Um Grahame Duncan tut es mir leid«, meldete sich Lallas Stimme. »Und ich betrauere meinen Vater. Ich glaube, die beiden haben ihre Seelen für die Ewigkeit geopfert.«
    »Nie und nimmer!« widersprach Chon. »Sie sind in den Kosmos absorbiert worden. Sie werden ein Teil von uns allen sein!«
    »Auf die Tanzfläche mit Ihnen, Cloudd!« meldete sich Kinnison lautstark. »Kümmern Sie sich um die junge Dame!«
    Dies mußte er Cloudd nicht zweimal sagen. Schwungvoll stürzte er sich zwischen die Tänzer.
    Gleich darauf hielt er Lalla Kallatra in den Armen. Vergessen war die Erinnerung an das metallene Geschöpf, das sie jüngst noch gewesen war. An ihn schmiegte sich das herrlichste Wesen, das er je gesehen hatte. Die echte Lalla Kallatra, Fleisch ihres Fleisches, eine Frau in einem Mädchenkörper.
    Tief blickte er in ihre elektrisierenden bläulichen Augen, Augen, die er gut kannte, das einzige physische Merkmal, das sich nicht verändert hatte.
    Sie schaute zu ihm auf und lächelte. Mit der Hand streifte sie sich das flachsgelbe Haar aus der Stirn. Dann zog sie eine Strähne des seidigen Haars zwischen den Fingern hindurch, wie um es ihm zu zeigen.
    »Das war Worsels Einfall«, sagte sie und lachte fröhlich auf. »Worsel meint, der Schwanz eines Schimmels wäre wunderschön.« Kokett blinzelte sie ihn an. »Er hat Schuld, daß die Farbe nicht braun geworden ist. Der Rest von mir gehört aber wirklich mir«, fügte sie hinzu.

Epilog
     
     
    P. A. Haynes,
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