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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen
Autoren: David A. Kyle
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folgte und sie sich irgendwo am Körper festgemacht oder sie womöglich in einem Spezialbehälter sicher zu Hause gelassen hatte.
    Cloudd fiel nichts weiter ein, als zurückzutreten und zuzuschauen, wie das Paar wieder auf die Tanzfläche glitt. Sollte er Tregonsee verständigen? Was wäre, wenn der Mann in Wirklichkeit ein Agent wäre, der gegen eine Verdächtige ermittelte – beispielsweise das Mädchen?
    »Jetzt zu morgen früh«, sagte eine Stimme. Es war Nadreck. »Ich möchte, daß Sie in voller Ausgehuniform erscheinen, wie jetzt – eine Aufmachung, von der man mir versichert, daß sie in der tellurischen Kultur, in der Pfeil-22 erzogen ... äh ... geschaffen wurde, sehr wirkungsvoll ist.« Nur diese Worte, weiter nichts, und schon war Nadreck wieder verschwunden.
    Im Ballsaal wurde die Beleuchtung gedämpft und schließlich gelöscht, so daß nur noch das reflektierende Funkeln zahlreicher Spiegel verblieb, die sich langsam über den Köpfen der Tanzenden drehten und das Licht von vier Scheinwerfern aus den Ecken tausendfach brachen. Dutzende von schwarzen Lampen verteilten ihre ultravioletten Strahlen über die gedrängte Menge. Die Tanzenden verwandelten sich in märchenhafte Gebilde – seltsame Gestalten und exotische Farben unter zuckenden Lichtscherben. Die Kleider der Frauen schienen von innen her zu leuchten. Die Uniformjacken wirkten geradezu gespenstisch, bedeckt von einem Netz schwarzer Gürtel, Medaillen und Kordeln, und schienen sich auf magische Weise über dem Boden zu bewegen, denn die schwarzen Beine blieben unsichtbar.
    Einen Augenblick lang war Grahame Duncan, der Mann mit dem auffälligen Haar, verschwunden. Dann entdeckte Cloudd ihn wieder, wie er den dichten weißen Pferdeschwanz des Mädchens herumwirbeln ließ. Ihr Kleid wirkte abwechselnd wie ein vager Nebel und eine lodernde blaugrüne Flamme, so sehr veränderte der ungewöhnliche Stoff seine Strahlung mit jeder Bewegung. Der Ballsaal war eine einzige Masse wirbelnder Schönheit.
    »Passen Sie gut auf, Cloudd«, meldete sich Tregonsee. »Worsel und Kallatra haben eine psychische Kuppel über den Tanzboden gelegt. Einige Scheinwerfer strahlen die höchsten und niedrigsten Frequenzen aus, die unsere Techniker zustandebringen konnten. Wenn unsere Vermutungen stimmen, werden wir die Eich oder Eichwoor über Kallatra materialisieren lassen, und die Person, die bei ihr ist, wird dann unser Verräter sein.«
    »Kallatra? Ihr Geist ist bei uns?«
    »Ihr Körper ist hier.«
    »Ihr Körper?«
    »Ja, ihr neuer Körper. Sie ist Lizbeth Carter.«
    Cloudd war von Emotionen durchströmt, wie er sie noch nie erlebt hatte, auch nicht, seit er die Lens trug.
    »Cloudd!« riefen Worsel und Tregonsee gleichzeitig besorgt. »Alles in Ordnung mit Ihnen? Was ist denn los?«
    »Alles QX mit mir«, erwiderte Cloudd. »Alles QX.« Ihn erfüllte Haß auf Grahame Duncan, der Lalla Kallatra in den Armen halten durfte. Lalla Kallatra war Lizbeth Carter! Lalla Kallatra war wunderschön!
    »Da ist es!« erreichte ihn Worsels Gedanke.
    Über der Tanzfläche erschien ein flackerndes Etwas. Nur Lens-Träger, die danach Ausschau hielten, konnten die Erscheinung wahrnehmen.
    Cloudd rechnete damit, das unheimliche, böse Gesicht eines Eich zu erblicken. Er wappnete sich, den Anblick eines boshaft lächelnden Monstrums zu ertragen, dessen Gesicht einem Sterblichen das Blut in den Adern stocken lassen konnte.
    Statt dessen sah er das Gesicht Grahame Duncans!
    »Ja, Grahame! Ja!« Diese Gedanken kamen von Lalla. »Wir haben ihn im Griff. Deuce soll die Frequenzschlinge verengen. Setzt alle Lens-Träger ein. Alle!«
    Cloudd blickte sich hastig um. Das frohe Fest ging unverändert weiter. Von einem Sondereinsatz war nichts zu spüren, es gab kein Hin- und Herhuschen ernst dreinblickender Männer, nirgendwo machte er besorgte, verkrampfte Mienen aus. Nur in seinem Denken bekam Cloudd die Intensität der organisierten Reaktion mit, an der er teilnehmen durfte.
    »Wir haben alle Seiten abgeblockt, Worsel!« meldete Nadreck. »Eichwoor kann jetzt nur noch nach oben oder unten entweichen. Alle Z-Gehirne sind miteinander verzahnt, solange du sie brauchst.«
    Lalla und der Körper Grahame Duncans tanzten noch, aber sie hatten spürbar an Schwung verloren und schienen an einer Stelle erstarrt zu sein. Der Mann starrte geradeaus vor sich hin, das Mädchen hatte die Augen zugekniffen.
    Hoch über ihnen tanzten Schatten wie dünne purpurne Rauchwolken. Die Duncan-Erscheinung zeigte
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