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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen
Autoren: David A. Kyle
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ätherischer Kontakt geschlossen worden; dieser dünne Faden hatte es Eichlan ermöglicht, Eichwoor zu werden, durch die reale Existenzebene zu schweben und die Gehirne von Wesen anzurühren, die für so etwas am empfänglichsten waren. O'Stead hatte keine Ahnung von seinem Schatten, von der bösen Kraft, die da über seinem technisch umschlossenen Gehirn kam und ging wie ein Teufelsschein.
    Eichwoor kannte keine Grenzen in Raum oder Zeit. Er beanspruchte den Neuen Rat Boskones als seinesgleichen und paßte sich seiner neuen Existenz an, indem er die Ziele jener Eich als die seinen nahm – und in gleichem Maße war er mit O'Steads Aktivitäten verbunden und machte sich bei jeder neuen Operation O'Steads Sorgen, daß die Verbindung getrennt werden könnte. Er war erleichtert und hocherfreut, als sich O'Steads Zustand soweit besserte, daß er zu 24v6 und Deuce O'Schs wurde und seine Lens zurückerhielt.
    Mit den Jahren hatte Eichwoor an Erfahrungen und Kühnheit zugelegt. Immer mehr vertrauliche Unterlagen kamen in seinen Besitz und durch ihn unter die Augen des Neuen Rates. Nur schade, daß der Neue Rat von Boskone so jämmerlich schwach und wirkungslos agierte und so gutes Material nicht einzusetzen wußte! Er hatte mit dem Gedanken gespielt, seine Eich-Artgenossen zu verlassen und sich mit fähigeren Verbündeten einzulassen, aber das ließen der Stolz und die Arroganz des echten Eich nicht zu. Es ging gar nicht anders – die Dinge mußten besser werden; seine Untaten würden zweifellos bald Früchte tragen und weitere Wellen schlagen.
    Dieses Gefühl wurde durch seine größte Leistung gekrönt: er schlüpfte in Kinnisons Lens-Lens-Konferenz und begann seinen sorgfältig überlegten Plan in die Tat umzusetzen, einen Lens-Träger zu übernehmen und zu steuern. Sein derzeitiger Wirt, Paramensch 24v6, durfte nicht riskiert werden; dieser Lens-Träger war seine Garantie für die weitergehende Existenz unter den Lebenden. Mit 24v6 als Ausgangspunkt, konnte er sich auf die Suche nach einer wichtigen Person machen, die es zu übernehmen galt. Zuerst würde er sich in diesen Besitz teilen, doch mit der Zeit würde er Verstand und Körper ganz übernehmen. Dieses Vorhaben wurde jedoch durch eine Kreatur gefährdet, die unbedingt aus dem Weg geräumt werden mußte.
    Lalla Kallatra, die Tochter von O'Stead-24v6-O'Schs, bereitete Eichwoor großes Kopfzerbrechen, besaß sie doch eine Kraft, die ihn aufspüren und vernichten konnte. Ihr Vater war ein latentes Medium, das zu seinem großen Glück niemand als solches erkannte, sie aber besaß die aktive Kraft und war in ihrer Anwendung trainiert. Solange sie die Gegenwart des Eich nicht vermutete, war er in Sicherheit. Und solange er sich in und im Umfeld des ahnungslosen Geistes ihres Vaters versteckte, den sie niemals im Verdacht haben oder mit einer geistigen Abtastung beleidigen würde – würde sie von ihm nichts mitbekommen. Das Risiko jedoch war eine unerträgliche Last – Lalla Kallatra mußte beseitigt werden.
    Die Gelegenheit ergab sich, als sie nach Pok reiste. Er versuchte, sie zu töten. Es war eine Kleinigkeit, das boskonische Kriegsschiff gegen den Pok-Frachter antreten zu lassen. (Den defätistischen Begriff Gezücht gebrauchte er nie.) Er experimentierte mit Tong und stellte fest, daß er den Velantier zeitweise übernehmen konnte, wenn er auch nicht geschickt genug war, um sich lange in dem anderen zu halten. Er brachte es sogar fertig, den Geist des berühmten Worsel zu betreten und zu verlassen, ohne zu offenbaren, wer er war, denn seine pathologische Angst vor Overlords genügte, um den Lens-Träger Zweiter Ordnung in die Irre zu führen. Seine Versuche, Kallatra umzubringen – zuerst im Piratenschiff und dann durch Tong – liefen ab, ohne daß er sich oder sein wahres Ziel offenbaren mußte. Seine Berührung mit Worsel erregte ihn, erschütterte aber zugleich sein egoistisches Selbstvertrauen, denn er erkannte, daß Worsels Geisteskräfte ausreichten, um ihn zu vernichten – mit Kallatra als Katalysator. Und so blieb Eichwoor aus seiner Sicht kaum etwas anderes übrig, als beide zu vernichten – zuerst Kallatra, dann Worsel. Und das war das Problem, mit dem er sich im Augenblick düster beschäftigte. Ihm war gleichgültig, daß 24v6 hinsichtlich des Diebstahls seiner Forschungsberichte inzwischen die Wahrheit vermutete. Er fand es unwichtig, daß ein Kriegerroboter-Projekt im Ekron-System, dessen Entwicklung er unauffällig beeinflußt hatte,
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