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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen
Autoren: David A. Kyle
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zerrissene Gewand von 24v6' mechanischem Körper und schleuderte es in eine Ecke. »Deuce ist zufällig das ahnungslose Medium des Eich-Gespensts. Der Eich ist seit Jahren Deuces Gefährte. Ich meine sogar, daß es eine Art psychische Verbindung durch Deuces Verstand gibt, die es dem Eich gestattet, unsere temporäre Welt zu betreten.«
    »Bei allen Göttern der Alten!« rief 24v6 entsetzt. »Sie müssen sich irren, Worsel!« Kallatra äußerte sich ebenfalls skeptisch. Aber als Worsel nichts weiter sagte, fuhr 24v6 fort: »Als ich das erstemal ums Leben kam, war der Boskonier, der genau im gleichen Augenblick starb, ein Eich. Ich wurde von den Toten erweckt. Vielleicht ist dabei etwas Seltsames geschehen.« Kallatra schwieg, und ihr Vater fügte hinzu: »Ich glaube Ihnen, Worsel.«
    »Das muß aber nicht so weitergehen«, sagte Kallatra, »wenn Deuce stärker wird. Wir haben keine andere Wahl. Ich kann noch Tage durchhalten, wenn ich nicht bewegt werde. Ich kann den Schlaf zurückdrängen. Wir haben Zeit, um ihn auszubilden.«
    »Und dadurch die Gefahr vielleicht größer zu machen«, sagte Kallatras Vater. »Wenn ich nicht schon der Schwarze Lens-Träger bin, werde ich es vielleicht noch.«
    »Du bist nicht der Schwarze Lens-Träger«, sagte das Mädchen. »Daran besteht für mich kein Zweifel. Wir müssen anfangen. Wir haben sehr wenig Zeit. Es gibt keine andere Möglichkeit, oder, Worsel?«
    Worsel überraschte die beiden mit seiner Antwort: »Es gibt eine andere Möglichkeit.« Nach kurzem Schweigen fügte er hinzu: »Ich möchte sie aber lieber nicht ernsthaft vorschlagen.«
    »Also«, sagte 24v6, »wenn wir sie nicht hier fortbringen können, wenn wir sie nicht an eine lebenserhaltende Maschine anschließen ...« Er stockte, als eine Idee sich in seinem Kopf formte. So deutlich, daß Kallatra aufschrie: »Nein!«
    »Ja«, sagte Worsel. »Das wäre ein Weg.«
    Auf einer sehr gefühlsbetonten Ebene gab es zwischen Vater und Tochter eine hastige Diskussion – doch sie kamen schließlich zu dem Ergebnis, das Worsel für unausweichlich hielt. Der Vater würde seinen Körper aufgeben, damit seine Tochter überleben konnte.
    »Es ist machbar, Worsel! Es wird klappen! Meine einzigen Zweifel betreffen Ihre ungeschickten Hände. Aber ich lenke die Operation, und sie nehmen den Wechsel vor und brauchen nur noch die Schrauben anzuziehen.« Augenblicklich stellte er Worsel bildhaft einen Detailplan dar, nach dem sich der Velantier richten mußte; wie der Metallschädel des Paramenschen zu öffnen, wie die Flüssigkeiten abzuzapfen waren, die Art und Weise, wie Kallatras Gehirn mit einer dünnen, sterilen Plastikplane aus dem Medizinpack herauszuheben war, dann die Anbringung und der Ersatz der Nährflüssigkeiten. Für 24v6 war das kein großes Problem, und er stellte es auch Worsel sehr einfach dar.
    Während Worsels Unterrichtung war Kallatra ruhig geblieben, ihr Geist war von den Vorbereitungen isoliert und auf die Transmissionslinie konzentriert, die sie zwischen 24v6 und dem Tor ausgemacht hatte, durch das der Eich in die psychische Ebene verschwunden war. Doch als die Vorbereitungen für die Operation abgeschlossen waren, meldete sie sich in den Gehirnen beider: »Deuce muß nicht sterben. Das ist nicht erforderlich. Ich weiß, daß Sie beide glauben, dadurch würde eine Gefahr aus der Welt geschafft. Es stimmt, daß er von Eichwoor ausgenutzt worden ist. Nachdem wir die Gefahr jetzt aber kennen, wird Eichwoor diesen Weg nicht mehr beschreiten können. Genau genommen kann Deuce sogar als Eich-Orter fungieren. Lassen Sie ihn nicht sterben.« Die Anstrengung, reden zu müssen, während sie unverändert wachsam aufpaßte, überanstrengte sie, und ein Hustenanfall schüttelte ihren entstellten Körper.
    »Ich habe auch nicht die Absicht, ihn sterben zu lassen, junge Frau«, erwiderte Worsel. »Ich habe ihn beobachtet. In ihm steckt keine böse Faser – und auch keine paranormale Schwäche. Wäre er dieser Auszeichnung nicht wert, würde er die arisische Lens gar nicht erst erhalten haben.« Worsel setzte den Paramenschen auf dem Boden ab und wickelte einen von Tongs steifen Armen um den mechanischen Körper, um ihn aufrecht zu halten. »Sobald das Gehirn entnommen ist, friere ich es ein. Er wird in einem anderen Körper weiterleben.« Worsel hatte die Werkzeuge und Instrumente aus dem Arztkasten vor sich auf einem sterilen Laken auf dem Boden ausgebreitet und zog nun sanft Kallatra auf diese Fläche, zu Füßen von
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