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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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muß dich hier herausholen. Achtung! Deckung!«
    Clio kauerte sich in einer Ecke des Käfigs nieder, und ein Energiestrahl durchbrach die Käfigwand. Sekunden später zog Costigan das Mädchen zu sich in die Luftschleuse, ließ das Schott wieder zuklappen und sprang an die Kontrollen. Das schnelle Boot jagte davon.
    »Dein Raumanzug liegt da drüben, Clio. Es ist besser, wenn du ihn anziehst. Und bitte überprüfe die Lewistons – wer weiß, was noch alles passiert!« schnappte er, ohne den Blick von den Bildschirmen zu nehmen. »Bradley, sagen Sie etwas ... gut, gut – ich habe Sie schon. Halten Sie Ihren Atemschutz bereit und machen Sie sich auf etwas gefaßt. Jede Sekunde zählt, wenn wir ankommen. Wir fliegen schon mit Höchstgeschwindigkeit; doch vielleicht ist das nicht schnell genug.«
    »Nicht ganz«, erwiderte Bradley ruhig. »Sie kommen schon.«
    »Bitte verhalten Sie sich ruhig – vielleicht entgehen Sie dann dem Lärmstrahl. Sprechen Sie leise weiter, damit ich immer weiß, wo Sie sich aufhalten.«
    »Hat keinen Sinn, Costigan«, sagte Bradley mit tonloser Stimme. »Sie wollen sich offenbar auf nichts einlassen. Sie werden mich ...« Und der Lautsprecher verstummte.
    Fluchend schaltete Costigan den mächtigen Ultrastrahl-Projektor des Raumbootes ein und richtete ihn auf Bradleys Gefängnis. Es kümmerte ihn wenig, daß ihn die Nevianer jetzt orten konnten. Sie wußten ohnehin, wohin er wollte. Jedenfalls konnte er die Nevianer beobachten, die den reglosen Körper des Captains in ein kleines Boot trugen, das bald in einem der größten Gebäude der Stadt verschwand. Bradley wurde in einem riesigen Saal auf eine Couch gelegt. Costigan wandte sich unschlüssig an seine Begleiterin. Gequält verzog sich sein Gesicht. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und setzte zweimal vergeblich zum Sprechen an.
    »Natürlich dürfen wir jetzt nicht aufgeben«, sagte sie leise. »Ich weiß, daß du am liebsten mit mir fliehen möchtest – aber wenn du das tätest, würde ich dir nicht mehr ins Gesicht blicken können, und du würdest mich dein ganzes Leben lang hassen.«
    »Das ist es nicht.«
    Seine Stimme war heiser und erregt, doch seine Hände ließen das Boot keinen Millimeter vom Kurs abkommen. »Ich würde dem Teufel meine Seele verpfänden, wenn ich dich aus dieser Sache heil herausbekäme, aber wir stecken bis zum Hals drin, und wir können nicht heraus. Wenn sie ihn umbringen, verschwinden wir. Wir beide und auch Bradley wissen, daß ich dich aus diesem Grunde zuerst geholt habe, aber solange wir drei am Leben sind, kommen wir entweder alle drei davon – oder keiner!«
    »Natürlich«, sagte sie leise. »Wir schaffen es! Du mußt vergessen, daß ich eine Frau bin. Wir sind drei Menschen, die gegen eine Welt voller Ungeheuer kämpfen. Ich bin einer von uns dreien. Ich werde das Schiff steuern, die Projektoren bedienen oder die Bomben abwerfen – was soll ich tun?«
    »Bomben abwerfen«, erwiderte Costigan. Er hatte sich einen Plan zurechtgelegt, der eine kleine Erfolgschance hatte. »Ich werde ein Loch in das Gebäude bombardieren, durch das du einige WT-Behälter abwerfen kannst. Das wird die Burschen gehörig in Schach halten.«
    »Aber was ist mit Captain Bradley?« fragte sie besorgt.
    »Das läßt sich nicht ändern. Ich habe das Gegenmittel bei mir, und wenn wir es innerhalb von einer Stunde anwenden, ist alles in Ordnung. Wir haben also etwas Zeit, denn wenn wir in zehn Minuten nicht wieder verschwunden sind, können wir sowieso unser Testament machen. Ich könnte mir vorstellen, daß ihre Streitkräfte bald auf dem Plan erscheinen, und wenn wir denen nicht davonlaufen, geht es uns an den Kragen! Los!«
    Das Raumboot schwebte jetzt direkt über dem Gebäude, in dem Bradley gefangengehalten wurde. Sein gewaltiger Strahl richtete sich senkrecht nach unten, durchtrennte säuberlich eine Metalldecke nach der anderen und erreichte schließlich die riesige Zentralhalle, in der Bradley bewacht wurde. Der Strahl erlosch, und zwei WT-Kanister fielen durch den künstlichen Schacht und erfüllten die Atmosphäre mit ihrem tödlichen Gas. Wieder flitzte der Strahl auf und begann, langsam hin und her schwenkend, das riesige Gebäude in Schutt und Asche zu legen; eine Etage nach der anderen klaffte auf und stürzte ein. Das Raumboot schoß vor und landete in der jetzt offen daliegenden Halle. Langsam senkte es sich auf Tische und Bänke herab, die unter seinem Gewicht krachend zusammenbrachen.
    Die Nevianer

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