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Lenobias Versprechen: Eine House of Night Story (German Edition)

Lenobias Versprechen: Eine House of Night Story (German Edition)

Titel: Lenobias Versprechen: Eine House of Night Story (German Edition)
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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in die Nacht hinaus.
    Lenobia stieß die Luft aus, die sie angehalten hatte. »Ist er weg? Wirklich?«
    Die Vampyrin lächelte. »Wirklich. Weder er noch irgendein anderer Mensch hat nun Anspruch auf dich, da Nyx dich als eine der Ihren Gezeichnet hat.«
    Lenobia betastete ihre Stirn, die sich in der Mitte wund und rau anfühlte. »Bin ich jetzt ein Vampyr?«
    Die Späherin lachte. »Noch nicht, Tochter. Heute bist du nur zum Jungvampyr geworden. Und wenn alles gutgeht, wirst du eines nicht allzu fernen Tages ein Vampyr sein.«
    Da ertönten rasche Schritte, und beide drehten sich alarmiert um. Doch es war nicht der Bischof, der in den Stall stürmte, sondern Martin. » Chérie! Ich bin dir nachgegangen, weit weg, damit mich niemand sieht – ich habe nicht gesehen, dass sie dich zurückgelassen haben. Bist du krank? Bist du –« Er brach ab. Allmählich schien das, was er sah, in seinen Verstand vorzudringen. Er sah die Vampyrin an, dann rasch wieder Lenobia. Sein Blick wurde von der neugebildeten Mondsichel auf ihrer Stirn gebannt. »Sacrébleu. Tu es une vampyre!«
    Einen Moment lang glaubte Lenobia, er werde sie zurückweisen, und ihr Herz war nahe daran zu zerspringen. Doch er holte nur tief Luft und ließ sie mit offensichtlicher Erleichterung wieder entweichen. Dann begann er zu lächeln, drehte sich zu der Vampyrin um und verneigte sich schwungvoll. »Ich heiße Martin. Wenn es wahr ist, was ich höre, dann bin ich Lenobias Gefährte.«
    Die Brauen der Vampyrin hoben sich, und auf ihren vollen Lippen begann der Hauch eines Lächelns zu spielen. Sie legte sich die Hand, zur Faust geballt, aufs Herz. »Ich bin Medusa, Späherin des House of Night von Savannah. Und obgleich ich erkenne, dass du ehrliche Absichten hast, kannst du erst offiziell als ihr Gefährte anerkannt werden, wenn sie ein voll gewandelter Vampyr geworden ist.«
    Er verstand und neigte den Kopf. »Dann werde ich warten.« Als er sich wieder Lenobia zuwandte und sie sein strahlendes Lächeln sah, bahnte sich Erkenntnis einen Weg in ihre Gedanken.
    »Martin! Wir – wir können zusammen sein? Wir können heiraten?« Sie sah Medusa an.
    Die hochgewachsene Vampyrin lächelte. »Im House of Night haben die Frauen das Recht zu wählen. Gefährte oder Gemahl, schwarz oder weiß – die Wahl allein ist es, was zählt.« Sie schloss auch Martin in ihr Lächeln ein. »Und wie ich sehe, ist eure Wahl bereits getroffen. Doch da es in Nouvelle-Orléans kein House of Night gibt, sollte Martin dich wohl am besten nach Savannah begleiten.«
    »Ist das möglich? Wirklich?« Lenobia streckte die Hände nach Martin aus, und er trat an ihre Seite.
    »Aber natürlich«, versicherte Medusa. »Und nun, da ich sehe, dass du einen Beschützer an deiner Seite hast, werde ich euch beiden etwas Zeit allein zubilligen. Doch verweilt hier nicht zu lange. Begebt euch rasch wieder zum Hafen und haltet nach einem Schiff Ausschau, von dessen Mast ein Drache flattert. Dort werde ich auf euch warten. Wir laufen mit der Flut aus.«
    Dann musste die Vampyrin gegangen sein, doch Lenobia hatte nur Augen für Martin und nahm nichts anderes als ihn wahr.
    Er nahm ihre Hände. »Was ist mit dir und Pferden, chérie ? Schon wieder finde ich dich bei ihnen.«
    Sie musste lächeln. »Dann weißt du wenigstens immer, wo du nach mir suchen musst.«
    »Gut zu wissen, chérie .«
    Sie ließ die Hände über seine muskulöse Brust bis zu seinen breiten Schultern wandern. »Aber versuch mich besser nie zu verlieren«, flüsterte sie und versuchte dabei seinen Akzent nachzumachen.
    »Niemals«, versicherte er.
    Dann beugte er sich vor und küsste sie, und ihre gesamte Welt bestand nur noch aus ihm. Sein Geschmack brannte sich in ihre Sinne ein, unauslöschlich verbunden mit seinem ganz einzigartigen Duft und seinem unendlich männlichen Körper. Als er die Arme fest um sie schlang, stöhnte er leise und glücklich tief in der Kehle. Sein Kuss wurde tiefer, und Lenobia verlor sich in ihm – sie hätte nicht mehr sagen können, wo ihr Glück aufhörte und das seine begann.
    »Putain!«
    Der Fluch ließ all ihre Wonne zerplatzen. Martin reagierte sofort. Er wirbelte herum und schob sie hinter sich.
    Der Bischof war zurückgekehrt. Mit weit ausgebreiteten Armen stand er zwischen den beiden Fackeln im Stalleingang. Das Rubinkreuz auf seiner Brust funkelte im Licht der Flammen, die von Augenblick zu Augenblick größer wurden.
    »Geh, verschwinde!«, rief Martin. »Das Mädchen will dich nicht.
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