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Leipziger Affären - Kriminalroman

Leipziger Affären - Kriminalroman

Titel: Leipziger Affären - Kriminalroman
Autoren: emons Verlag
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habe.« Alexa stemmte die Arme in die Seiten.
    »Außerdem ist Ihr Geliebter ausgerechnet der Sohn des Baudezernenten Kommering. Der wiederum hat mit Ihrem Mann Geschäfte abgeschlossen, die ihn erpressbar machten.«
    Henne ging ein Risiko ein. Seine Anschuldigungen gegen Kommering waren gewagt. Sie hatten keine Beweise dafür. Noch nicht.
    »Auch das ist doch absurd.«
    »Vorsicht, der Oberkommissar ist nicht zu Späßen aufgelegt«, sagte Leonhardt. Henne wirkte nervös, sein linkes Augenlid zuckte.
    »Ich meine es ebenfalls ernst«, sagte Alexa König. »Ihre Verdächtigungen entbehren jeder Grundlage. Ich kann es Ihnen sogar beweisen.«
    »Nur zu, klären Sie uns auf.«
    Alexa holte eine Schachtel Zigaretten aus ihrer Handtasche. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich dabei rauchen.« Sie deutete auf den Ausgang.
    Leonhardt und Henne folgten ihr ins Freie. Als Henne schwer atmend stehen blieb, wartete Leonhardt auf ihn.
    »Tut es sehr weh?«, fragte er und schaute auf Hennes Bauch.
    »Es geht. Bringen wir es hinter uns, denk an den Plan.«
    Vor dem Haus war eine Raucherinsel eingerichtet. Die Vielzahl der Stummel zeugte davon, dass sie gern genutzt wurde.
    Daneben waren ein paar Bänke aufgereiht. Auf die erstbeste ließ sich Henne fallen.
    Alexa zündete eine Zigarette an und schickte ein Wölkchen in den Himmel. »Dankwart wollte mich ohnehin verlassen.«
    »Ein Grund mehr, ihn umzubringen«, sagte Henne.
    Alexa schüttelte energisch den Kopf. »Da liegen Sie ganz falsch, Herr Oberkommissar. Dankwart wollte einfach ein anderes Leben beginnen. Neu anfangen, irgendwo weit weg. Ich hätte es ihm nicht verwehrt.«
    »Das sagen Sie jetzt, aber ohne sein Geld wären Sie aufgeschmissen gewesen.«
    »Vor Jahren hat uns eine große Liebe verbunden. Die Flitterwochen sind vergangen, dennoch haben wir uns noch gemocht. Ich wollte, dass es ihm gut geht, er wollte das Gleiche für mich. Deshalb hat er mir Geld gegeben.«
    »Viel?«
    »Einen sechsstelligen Betrag.« Alexa inhalierte tief und stieß eine weitere Wolke aus.
    »Das ist eine Menge Geld. Wir haben keine Überweisung gefunden. Im Gegenteil, er hat sich an Ihrem Konto bedient.«
    Alexa nickte. »Davon wusste ich. Wie sonst hätte er Fleur zufriedenstellen können?« Sie deutete mit dem Kinn hoch zur Fassade des Krankenhauses.
    Leonhardt folgte ihrem Blick. Oben im zweiten Stock musste sich das Zimmer von Fleur König befinden. Er meinte einen Schatten hinter der Scheibe erkennen zu können.
    »Das müssen Sie uns genauer erklären.« Henne presste die Hand auf den Bauch. Die Schmerzen mussten stärker sein, als er zugeben wollte.
    »Vom ersten Tag unserer Ehe an hat sie ihn gedrängt, mir alle Mittel zu entziehen«, sagte Alexa.
    »Er hätte sich doch einfach weigern können.«
    »Das hat er ja. Aber Sie kennen Fleur nicht. Sie ist krank, seit ihrer Kindheit. Im Laufe der Jahre ist es immer schlimmer geworden. Ständig hat sie ihm in den Ohren gelegen, er solle das Familienerbe schützen.«
    »Was ist daran falsch?«
    »Alles, was Dankwart besaß, hatte er sich selbst erarbeitet. Das sogenannte Familienvermögen war längst aufgebraucht. Fleur musste schließlich von irgendetwas leben.«
    »Da täuschen Sie sich. Ihre Schwägerin war reich, doch Ihr Mann hat ihr Geld ins Ausland gebracht.«
    Alexa sah Henne einen Augenblick lang verblüfft an, dann brach sie in Lachen aus.
    »Ich hätte es ihm gegönnt. Es wäre eine gerechte Entschädigung gewesen für all die Jahre, die er sie und ihre Launen ertragen musste.« Sie winkte ab. »Im Grunde gehört Fleur längst in ein Heim. Ihr Angriff auf mich und Sie zeigt das ja deutlich. Aber dazu konnte Dankwart sich nicht durchringen.«
    »Es gibt andere Möglichkeiten«, sagte Henne.
    Alexa warf die Zigarettenkippe auf die Erde und trat sie mit der Schuhspitze aus. »Wir haben alles versucht. Pflegepersonal, persönliche Betreuung. Sie lässt niemanden an sich heran.«
    »Kennen Sie das?« Leonhardt zeigte Alexa den weißen Knopf, den sie unweit von Königs Leiche gefunden hatten.
    Sie schaute ihn sich genau an. »Sehen Sie das eingravierte K?« Alexa deutete mit der Fingerspitze auf den Rand des Knopfes.
    »Ja, das ist uns auch aufgefallen. Der Knopf gehört Herrn Kommering, nicht wahr?«, fragte Leonhardt.
    »Nein, das K bedeutet König«, sagte Alexa. »Es ist Fleur. Sie glaubt, jemand könnte ihre Kleidungsstücke stehlen, deshalb lässt sie alle markieren, am Größenschild und an den Knöpfen. Sie können das
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