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Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Titel: Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman
Autoren: Silke Heichel
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sie nicht einmal einen für zwei Personen. Maike erinnerte sich an einen neuen Italiener auf der Hauptstraße in Meckenheim. Sie aß Gnocchi in Gorgonzolasauce und er die geilste Pizza der Welt. Frischer Parmaschinken, Rucola, geraspelter Parmesan. Dazu Rotwein für beide. Nicht zu viel. Als sie das Restaurant verließen, waren beide völlig klar. Vielleicht war daran auch Maikes überschwänglicher Kuss Schuld, obwohl so was doch gegenteilig wirkte. Berauschend, erregend. Letzteres hatte er definitiv getan. Der Ständer in Simons Hose konnte jedenfalls ein Liedchen davon singen!
    Maike wollte noch nicht nach Hause und er hatte nichts dagegen. Es sei denn, sie wären in seine Wohnung gefahren. Mit dem Gedanken spielte er den ganzen Abend, weil sie ihn verrückt machte. Aber er gab sich mit Küssen und Umarmungen zufrieden, er wollte es langsam angehen. Das Wiedertreffen mit Maike bedeutete ihm zu viel, er wollte es nicht versauen. Außerdem war sie verheiratet. Ein wenig schreckte ihn das schon ab.
    Sie fuhren über die Autobahn 565 nach Bonn. Maike schwärmte von einer Cocktailbar in der Bonngasse. Leider war die total überfüllt, also wichen sie auf eine Alternative in der Bornheimer Straße aus. Und da wurde seine Erinnerung lückenhaft. Beim besten Willen, nach Rotwein, Cocktail und Tequila riss sein Film. Kein Wunder, dass er solche Kopfschmerzen hatte!
    Wie war er eigentlich nach Hause gekommen? Und, wo war Maike?
    Verdammter Mist! Er hätte weniger trinken und besser auf sie aufpassen sollen!
     
    Nicht noch so ein verregneter Sommer
     
    Nicht noch so ein verregneter Sommer! Ich kann’s echt nicht mehr sehen. Grauer Himmel, voller tiefhängender Wolken, die sich unermüdlich über unserer Stadt entleeren. Das kann doch nicht wahr sein! Ich hab ja nichts gegen Regen und ein reinigendes Gewitter nach einem schwülen Tag. Ich habe nur etwas gegen Dauerregen von Mai bis September. Wie viel Wasser ist denn in so einer Wolke drin? Die muss doch mal leer werden! Vielleicht tut sie das sogar, aber dann rücken bereits die nächsten Hochschwangeren nach und ergießen sich über uns. Hätte nicht bereits ein niederländisch-deutscher Komiker – Gott hab ihn selig – diese Tristesse besungen, dieses Jahr könnte ich es glatt tun!
    „Mistwetter!“, bestätigt meine beste Freundin Katja meine Gedanken.
    „Wenn ich das Geld hätte, würde ich den Sommer herholen!“, flüstere ich.
    Katja drückt zum Trost meine Hand, mit dem Wissen, dass es keinen Trost für mich gibt. Aber es ist gut zu wissen, dass sie da ist. „Gibt’s nicht so was wie einen Sonnentanz?“ Kaum ausgesprochen zückt Katja ihr Smartphone, um im Internet zu surfen. „Es gibt ja schließlich auch einen Regentanz, den offensichtlich zu viele Indianer vollzogen haben …“
    Von der neuen Idee euphorisch angestachelt beginnt sie zu googeln und verstummt für die nächsten Sekunden, woraus ich schließe, dass sie liest. Gerade will ich sie fragen, ob sie fündig geworden ist, als sie loskreischt: „Oh Gott, nein … keinen Sonnentanz! Wieso ist das denn nicht einfach nur das Gegenstück, für alle, die auf Regen hoffen?“
    „Ist es nicht? Wieso? Was ist es denn?“
    „Quälerei. Die Indianer durchstechen sich die Haut an Brust und Rücken und spießen sich förmlich auf, um über mehrere Tage eine Art todesähnlichen Zustand zu erreichen.“ Katja ist erst vollkommen außer sich, dann belustigt. „ Piercing wird das genannt … so was kannten schon die Ur-Indianer …?“
    „Und warum machen die das? Schön aussehen tut das doch nicht, oder?“
    „Nein, sie hoffen, dadurch Antworten auf wichtige Fragen zu erhalten, Männer sollen den Schmerz einer Frau bei der Geburt eines Kindes verstehen lernen … oh, das finde ich gut. Sollten wir hier auch einführen … und ...“ Plötzlich verstummt ihr Redefluss und sie räuspert sich.
    „Und – was?“, will ich neugierig wissen.
     
    Weihnachtsduft und Rachelust
     
    Rügen also. Nette Insel, musste Tim zugeben. Zumindest dem Anschein nach, der sich ihm hinter dem Zugfenster bot. Unter der Schneedecke war das nicht viel, aber der Wintertraum hatte seinen Reiz und er verriet viel Natur. Weitläufige Wiesen und Felder, fern der im Sommer überlaufenen Seebäder. In der dunklen Jahreszeit war hier der Hund begraben, vermutlich der krasse Gegensatz zur Hochsaison, wenn sich Autos dicht gedrängt über die beiden Rügenbrücken quälten. Die Tourismusbranche umwarb Rügen als die schönste Insel
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