Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben!
Autoren: Jessica Fox
Vom Netzwerk:
«Was bedeutet Pampa?»
    «Weit weg von allem? Auf dem Land? Vergiss es einfach. Was zählt, ist, dass ihre jeweiligen Träume zueinander passen, während das bei ihm und mir nicht der Fall war. Die einzigen Hühner, mit denen ich etwas zu tun haben will, sind die von KFC .»
    Chess kicherte. Dann biss sie sich nachdenklich auf die Lippe. «Ich glaube, das ist bei uns das Gleiche. Alek und ich passen nicht zusammen. Als ich euch beide letzte Woche beobachtet habe, wie ihr euch über die Arbeit unterhalten und Späße gemacht habt, da wurde mir klar, wie sehr er und ich uns auseinandergelebt haben.»
    Fern war entsetzt. «Chess, zwischen mir und Alek läuft nichts, falls da das Problem liegt! Ehrlich! Bitte denk das keine Sekunde lang! Alek ist nicht der Grund, weshalb ich zurückgekommen bin!»
    Francesca berührte Fern sanft am Arm. Ihre Augen waren feucht. «Was ich sagen will, ist Folgendes: Ich habe begriffen, dass es Zeit für eine Veränderung ist. Es ist traurig, aber diese Dinge passieren eben. Vielleicht sind wir jetzt beide frei, um unser perfektes Gegenstück zu finden?»
    Bei diesen Worten musste Fern schlucken, aber sie konnte gegen eine solche Logik kaum widersprechen. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als Chess zu umarmen, bevor sie ihr dabei half, ihre Habseligkeiten in ihren schicken roten BMW zu laden. Sobald Chess mit der ersten Fuhre weggefahren war, ging Fern ins Haus. Ihr erster Gedanke galt Alek. Er betete Francesca an – er hatte seine Familie und Freunde in London zurückgelassen, um ihr nach Prag zu folgen –, und sie wusste, dass es ihm wirklich dreckig gehen würde.
    Sie hoffte nur, dass nicht ihre Anwesenheit im Haus einen Keil zwischen die beiden getrieben hatte. Chess hatte nämlich schon recht: Wenn Alek und Fern über die Arbeit redeten, dann sprühten die Funken, und es konnten Stunden vergehen, während alle anderen vor Langeweile schier einschliefen. Ich habe doch hoffentlich nicht noch eine meiner Freundschaften in Gefahr gebracht, dachte Fern düster, während sie ihren Koffer in der kühlen Eingangshalle zurückließ. Das wäre dann wirklich ein Rekord.
    Das Haus war still, als hielte es den Atem an. Im Flur tickte die alte Großvateruhr am Fuß der Treppe, und der riesige antike Kronleuchter warf Rauten aus Licht aufs Parkett. Aleks Ledertasche hing über dem unteren Ende des Geländers und sein schwarzer Ledermantel am Haken neben der Küchentür. Also war er zu Hause und hatte sich irgendwo verkrochen, während Francesca ihr gemeinsames Leben auseinandernahm. Er würde nicht in der Lage sein zuzusehen, wie sie ihre Sachen einsammelte. Fern wusste, dass er Abschiede hasste. Im Gegensatz zu Fern, die heftige Gefühle dadurch aushielt, zog Alek sich stets an einen ruhigen Ort zurück, wenn es ihm zu viel wurde. Das bedeutete nicht, dass er weniger empfand, wie Fern irgendwann klargeworden war, er ging lediglich anders damit um.
    Sie durchquerte den Flur, schlüpfte aus ihrer Kunstpelzjacke und merkte, wie nervös sie war. Sie war gerade mal vierundzwanzig Stunden weg gewesen, doch die Welt hatte sich gedreht. Es kam ihr so vor, als hätte sie Alek das letzte Mal in einem anderen Leben gesehen. In gewisser Weise stimmte das ja auch. Als sie Prag verließ, war sie voller Hoffnung gewesen, dass sich ihre Prophezeiung nur wenige Stunden später erfüllen würde. Während ihr Taxi auf dem Weg zum Flughafen die eleganten Boulevards entlanggefahren war, hatte ihr Magen vor Vorfreude Saltos geschlagen, weil sie mit Matt bald wieder vereint sein würde. Sie hatte sich ein Leben als seine Partnerin ausgemalt und Hochzeiten geplant. Sie hatte sich sogar pausbäckige Kinder mit Matts dunklen Augen und ihren blonden Locken vorgestellt …
    Ungeduldig schüttelte sie den Kopf, als könnte sie sich auf diese Weise von den Bildern befreien. Was war sie doch für eine Idiotin gewesen! So ein Leben hatte nur in ihrer überhitzten Phantasie existiert. Nun war sie als Single zurückgekehrt, heimatlos, joblos und auf Aleks Gastfreundschaft angewiesen. Für ihn könnte der Zeitpunkt vermutlich nicht ungünstiger sein.
    «Hallo», rief sie. «Alek? Ich bin’s, Fern. Wo steckst du?»
    «Fern?» Sie hörte einen Stuhl über den Küchenboden scharren, gefolgt von Aleks leichten Schritten. Dann tauchte er in der Tür auf. Seine Krawatte war gelöst, und in der Hand hielt er ein Glas Scotch. Er hatte violette Schatten um die Augen, war unrasiert, und unter seiner natürlichen Bräune wirkte er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher