Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben!
Autoren: Jessica Fox
Vom Netzwerk:
wenn sie nicht schnell durch die Sicherheitskontrolle verschwand. «Ich ruf dich an, sobald ich mich eingerichtet hab.»
    «Das will ich hoffen.» Zoes Augen glänzten. «Dann mal ab mit dir. Sonst verpasst du noch das Flugzeug.»
    Fern holte tief Luft. Es war so weit. Sie ließ alles und alle hinter sich. War das wirklich die richtige Entscheidung? Vielleicht sollte sie die Idee einfach vergessen und mit Zoe nach Hause fahren. Doch dann hob Zoe die Hand, um ihr zu winken, und ihr Verlobungsring fing wieder einmal auf diese besondere Art das Licht ein und warf smaragdgrüne Strahlen auf den Boden. Die Symbolik hätte nicht eindeutiger sein können, wenn ein griechischer Chor durch die Halle spaziert wäre und die Botschaft verkündet hätte. Zoe war verheiratet und versorgt. Wie konnte sie da verstehen, wie sich das Leben für Fern anfühlte? Sie trieb wie ein ruderloses Boot auf stürmischer See. Natürlich war der Umzug die richtige Entscheidung. Also rückte Fern ihre Schultertasche zurecht, warf Zoe einen letzten Luftkuss zu und marschierte zum Gate, ohne sich noch einmal umzublicken.
    Jetzt begann ihr neues Leben.

[zur Inhaltsübersicht]
Kapitel zweiundzwanzig
    I n einem Taxi quer durch Prag zu heizen, war nicht annähernd so romantisch, wie das Kino einen gerne glauben ließ. Während Ferns Fahrer sich rasant durch den Verkehr schlängelte und dabei klapprige Ladas und schicke Mercedes mit derselben Entschlossenheit schnitt, schloss sie die Augen, klammerte sich am Kunstledersitz fest und betete, dass sie es unbeschadet bis zu Alek nach Hause schaffen würden. Vielleicht war es ein schwerer Fehler gewesen, den Mann zu bitten, sie so rasch wie möglich ans andere Ende der Stadt zu bringen. Schließlich war sie den weiten Weg nicht gekommen, um als kleiner Klecks Fern-Marmelade auf der Hauptverbindungsstraße zwischen Flughafen und City zu enden.
    Auf keinen Fall, dachte Fern entschlossen. Dies hier war der Anfang zu einem neuen Kapitel ihres Lebens.
    Sie hatte mit sich gerungen, ob sie Alek von ihrer spontanen Rückkehr erzählen sollte oder nicht. Letztlich hatte sie beschlossen, ihn zu überraschen. Um zwei Uhr morgens hatte ihr die Idee noch gefallen, jetzt aber wurde sie etwas nervös. Vielleicht hätte sie ihn besser vorwarnen sollen?
    Entgegen allen Erwartungen gewann Ferns Taxi schließlich doch den Kampf mit dem dichten Verkehr und hielt triumphierend vor Aleks und Francescas Haus. Nachdem sie ein schnelles Dankgebet gen Himmel geschickt hatte, dass sie noch lebte – zumindest war ihr bei der halsbrecherischen Fahrt durch Prag klargeworden, dass sie noch keine Selbstmordgedanken hegte –, sammelte Fern ihre Gepäckstücke ein und reichte dem Fahrer ein Bündel zerknitterter Scheine.
    «Sehen Sie, ich habe Sie schnell hergebracht, stimmt’s?» Er grinste.
    Ferns Magen befand sich noch immer in der Ankunftshalle. «Sehr schnell», versicherte sie. «Bitte behalten Sie das Wechselgeld.»
    Der Taxifahrer strahlte Fern an, drückte ihr eine Visitenkarte in die Hand und drängte sie, seine Dienste bald wieder in Anspruch zu nehmen. Entweder hatte sie ihn völlig überbezahlt, oder es war niemand sonst in der Tschechischen Republik verrückt genug, bei ihm einzusteigen. Nachdem er mit einem fröhlichen Winken davongebraust war, holte Fern tief Luft. Es war so weit. Nun musste sie herausfinden, ob Alek sie immer noch einstellen wollte und ob sie sich ein Leben in Prag aufbauen konnte.
    Es war ein sonniger Herbsttag, und der Wind blies die Wolken über einen waschmittelblauen Himmel. Die Luft war irgendwie frischer als in Heathrow, so als lägen Hoffnung und Begeisterung darin, und selbst die eleganten Bäume, die die Straße säumten, schienen kräftiger zu leuchten. Fern spürte, wie ihr Herz, von dieser offensichtlichen Symbolik ermuntert, einen Hüpfer machte.
    Sie schwang sich also den Rucksack auf den Rücken und zog ihren Koffer die Marmortreppe hinauf, die zu Aleks glänzender blauer Haustür führte. Oben angekommen, schnaufte sie schwer und war so damit beschäftigt, den Trolley die letzte Stufe hinaufzuwuchten, dass sie nicht merkte, wie Francesca mit einer riesigen Kiste im Arm herausgestürmt kam.
    «Oh!», rief Francesca, als sie mit dem Fuß an Ferns Koffer hängenblieb und der Länge nach auf dem Treppenabsatz landete. «Meine Sachen!» Sie streckte die Hand aus, doch es war natürlich zu spät. Schon polterte die Kiste samt Inhalt die Treppe hinunter, gefolgt von Ferns Koffer und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher