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Leicht und locker kommunizieren

Leicht und locker kommunizieren

Titel: Leicht und locker kommunizieren
Autoren: Barbara Berckhan
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Nase, während sie mit uns reden. Manche Zeitgenossen möchte man sofort zum Nachhilfeunterricht in eine Benimm-Schule schicken.
    Die Seele des Menschen ist eben ein Gemischtwarenladen und einiges, was dort lagert, ist – diplomatisch ausgedrückt – nur bedingt genießbar. Aber so einfach hinnehmen möchten wir dieses schlechte Benehmen nicht. Gibt es hier diplomatische Vokabeln, die uns helfen?

    Mit einem galanten Kommentar können wir unser Unbehagen einerseits ausdrücken, zugleich aber auch kanalisieren. Wir behandeln den anderen sanft und geben ihm die Chance, sein Verhalten zu ändern, ohne dass er dabei sein Gesicht verliert.
    Da drängelt sich jemand vor im Supermarkt oder beim Einsteigen ins Flugzeug. Wie könnten Sie das galant kommentieren?
    Hier ein paar Anregungen für Sie:
»Verzeihen Sie, aber ich glaube, Sie haben mich gerade übersehen.«
»Hoppla, Sie haben es aber eilig. Ich stehe vor Ihnen und werde mich auch beeilen. Dann kommen Sie hinter mir schnell dran.«
»Oh, da stehe ich schon. Kann mal passieren, im Eifer des Gefechts.«
»Ach, mir geht es wie Ihnen. Ich möchte auch, dass es hier schneller vorangeht.
    Erlauben Sie, dass ich wieder vor Ihnen stehe?«
    Beim Sprechen fällt uns unser Gesprächspartner immer wieder ins Wort. Kaum einen Satz können wir ohne Unterbrechung zu Ende bringen. Hier erfahren Sie, wie Sie sanft Einspruch erheben können:
»Wahrscheinlich wollen Sie mich nicht unterbrechen. Sie sind einfach nur sehr schnell. Könnten Sie mich bitte ausreden lassen?«
»Bei Ihrem Engagement komme ich kaum zu Wort. Bitte lassen Sie mich meine Sätze zu Ende sagen, bevor Sie weiterreden.«

»Ich mag deinen Feuereifer beim Reden. Aber am schönsten ist es, wenn du mich ganz und gar ausreden lässt.«
    Wenn Ihr Gegenüber bei einem Gespräch interessiert in seiner Nase herumbohrt, haben Sie es leicht. Sie können das Ganze ignorieren. Konzentrieren sie sich nur auf das Gespräch. Wenn Sie das nicht schaffen, sagen Sie etwas dazu. Ich empfehle auch hier einen diplomatischen Schonwaschgang.
»Ja, ja, die Nase! Da erlebt man so manche Überraschung. «
»Es heißt ja, wer sich an die Nase fasst, denkt gerade nach. Sie sind jetzt auch sehr nachdenklich.«
»Ich kann das auch nicht ab, wenn man so ein Fremdkörpergefühl in der Nase hat.«
»Brauchst du ein Taschentuch? Ich kann dir ein Papiertaschentuch anbieten.«
    Positives Umdeuten, statt giftig zu kontern
    Das Umdeuten ist das Kernstück der Diplomatie. Hier wird Wasser in Wein verwandelt, und aus Blei wird Gold gemacht. Alles Schlechte wird einfach anders verstanden. Denn in der Kommunikation gilt der elegante Grundsatz:
    Es kommt nicht darauf an,
wie die Worte gemeint sind.
Es kommt darauf an,
wie die Worte von dem Gesprächspartner
verstanden werden.
    Wer entscheidet, wie Sie etwas verstehen? Natürlich Sie! Sie entscheiden, wie Sie die Worte Ihres Gegenübers verstehen wollen. Sie entscheiden, was seine Worte zu bedeuten haben. Ihr Gehirn interpretiert die Laute, die der andere von sich gibt.
    Egal, wie Ihr Gegenüber das gemeint hat, Sie deuten seine Worte so, wie Sie wollen. Und natürlich sind Sie nett zu sich selbst. Sie wählen eine stressfreie Deutung. Sie interpretieren die Worte Ihres Gesprächspartners in eine positive Richtung. Warum Sie das tun? Die reine Freude am Leben. Sie wollen ein Happy End und keinen verbalen Krieg. Sie wollen Kooperation und keine Zwietracht. Sie möchten ein erfreuliches Miteinander und keine fiesen Stänkereien.
    Stellen Sie sich folgende Situation vor:
    Sie treffen Ihre Nachbarin im Treppenhaus. Die Frau ist sichtlich aufgeregt und faucht Sie gleich an. »Ich möchte mal wissen, wer hier den ganzen Dreck ins Haus trägt. Nun gucken Sie sich mal die Treppe an, wie die aussieht. Überall Straßendreck. Und Sie haben sich auch nicht die Schuhe abgeputzt. Man muss sich ja schämen, hier zu wohnen.«
    Jetzt haben Sie eine echte Chance, das Ganze positiv umzudeuten. Was macht die Nachbarin da, im positiven Sinne? Sie kümmert sich um die Sauberkeit im Treppenhaus. Und das ist gut. Die Art, wie sie diese Sauberkeit einfordert, ist jetzt nicht gerade sehr motivierend, aber ihr Anliegen ist im Prinzip zu begrüßen. Und genau das können Sie der Frau auch sagen.
    Ihre diplomatische Antwort kann jetzt so lauten: »Mir geht es wie Ihnen, Frau Meier. Ich mag auch lieber ein sauberes Treppenhaus. Und Ihnen ist es wichtig, wie es hier aussieht. Das finde ich gut. Ich persönlich finde es im Moment
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