Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Leichentuch: Band 2 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)
Autoren: Ralph G. Kretschmann
Vom Netzwerk:
Drachenordens.“ Ich deutete auf Michel. „Wir brauchen Eure Bibliothek! Mein Freund hier aus dem Frankenreich muss unter allen Umständen ein bestimmtes Buch finden, um großes Unheil abzuwenden!“
    Vlad war bei der Erwähnung des Drachen in der Bewegung erstarrt. „Euer Ernst?“ Ich nickte stumm und auch Rebekka und Michel nickten zur Bestätigung. „Es geht wahrhaftig um … Drachen? Ich glaubte immer, die Erzählungen um die Taten meiner Ahnen seien … nun, Sagen!“ Jetzt schüttelte ich den Kopf. „Sind sie nicht.“
    „Wir glauben … nein, wissen, dass ein Drache dabei ist zu erwachen!“ Zum ersten Mal seit unserer Ankunft erhob Rebekka ihre Stimme. „Der Drache schläft noch, doch wenn er erwacht, werden die Türken Euch wie Schmusetiere erscheinen. Er ist ein Monstrum, wie Ihr noch keines erlebt habt! Und Euer Vorfahr, Vlad der Erste, hat einst geholfen, ihn zu bannen. Er war ein tapferer Mann und wir hoffen, dass wir mit Hilfe seines Wissens in der Lage sein werden, der Gefahr zu begegnen.“
    Vlad betrachtete Rebekka mit gerunzelter Stirn. „Ihr sprecht von ihm , als hättet Ihr ihn gekannt, doch das kann ja wohl nicht sein, so jung, wie Ihr seid!“
    Rebekka neigte den Kopf und ihr Haar fiel ihr in die Stirn. „Natürlich nicht, doch habe ich die Geschichte von einem erfahren, der damals mit ihm gekämpft hat.“ Das entsprach sogar in gewisser Weise der Wahrheit. Rebekka verfügte über das gesammelte Wissen des Heiligen Georg, des Drachentöters, des Vampirs, der den Fluch des Drachen auf sich geladen hatte. Sie hatte ihn getötet. Nicht mit Absicht, aber sie war es gewesen, die ihn aus dem Leben genommen hatte, wenn auch nur durch einen unglücklichen Zufall und so war der Fluch auf sie übergegangen. Wir waren aber schon vor unserer Abreise übereingekommen, Vlad nicht in Rebekkas Geheimnis einzuweihen. Es war besser, wenn er nicht wusste, dass der erwachende Drache in ihr schlief.
    Vlads Beiname „Draculea“ bezog sich auf den Drachenorden, der sich vor Generationen begründet hatte, um die Gefahr durch die Drachen zu bekämpfen. Es war dem Orden nicht vergönnt gewesen, einen wirklichen Sieg zu erringen, aber er hatte seinen Beitrag geleistet. Vlads Großvater hatte mit Sankt Georg gegen einen der Drachen gekämpft. Zu guter Letzt hatte Georg den Drachen besiegt und Vlad der Erste hatte mit knapper Not überlebt. Damals hatte der Drachenorden eine Reihe von Gegenständen zusammengetragen, von denen es hieß, sie seien in der Lage, einen Drachen zu töten. Um diese Gegenstände ging es uns. Rebekka hatte nicht nur den Fluch von dem sterbenden Georg übernommen. Seine Erinnerungen waren jetzt ihre Erinnerungen.
    Sie kannte seine Geheimnisse, mit dem kleinen Unterschied, dass sie diese nicht erinnerte wie etwas, das sie selbst erlebt hatte. Sie hatte mir erzählt, welch seltsames Gefühl es war, wenn die Erinnerung en des Vampirs in ihr hochkamen. Sie kamen nicht zuverlässig, sondern wie eine Eingebung, wie eine Vision. Vielleicht würde sich das im Lauf der Zeit noch ändern, wenn Rebekkas Verwandlung fortschritt. Noch war sie nicht zur Gänze so, wie der Vampir es gewesen war, doch war es nur eine Frage der Zeit, bis es so weit war. Ihr Blutdurst war noch nicht erwacht. Sie hatte geschärfte Sinne und auch ihre körperliche Stärke hatte zugenommen. Sie schlief nur noch wenige Minuten in jeder Nacht, nahm kaum noch Nahrung zu sich und es wurde immer weniger.
    Rebekka schob den Stuhl zurück, in dem sie gesessen hatte , und erhob sich. Sie war fast einen Kopf kleiner als der hochgewachsene Woiwode. Rebekka trug ihre ledernen Hosen, den breiten Waffengurt mit den Vorderladepistolen und ihren Dolchen, einen ledernen Überrock und hohe Reiterstiefel. Die Reisekleidung verbarg ihre weiblichen Formen. Das war von Nutzen und ersparte unangenehme Fragen, denn in diesen Zeiten war es ungewöhnlich, wenn eine Dame auf Reisen war. Oft trug Rebekka zusätzlich noch einen ledernen Hut mit einer Gesichtsmaske, die auch ihre Züge verbarg. Obwohl Rebekka kleiner war als der Woiwode, hätte ich bei einem Zweikampf der beiden mein Geld auf die zierliche Frau gesetzt. Denn Rebekka war ein Vampir. Oder würde es in Bälde sein. Und sie war unsterblich.
    „Euer Großvater“, sprach Rebekka weiter, „hat in einem Buch seine Taten aufgeschrieben und ebenso eine Liste mit Dingen, die geeignet sein sollen, einen Drachen zu bekämpfen. Wir brauchen einige dieser Dinge, Graf Vlad, und hofften, Ihr würdet
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher