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Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester

Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester

Titel: Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester
Autoren: Anne Moreau
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Gleiche gilt für dich. Deine Mutter hat dich schon vor 10 Minuten gebeten, den Tisch zu decken.“ Er rieb sich die Hände. „Ich bin heute schon aufgewärmt. Wir können gerne mit deinem Allerwertesten weitermachen.“ Lena nahm zwei Stufen auf einmal und verschwand schnell im Esszimmer. Onkel Albert nickte ihr bestätigend nach. Auch ich beeilte mich, in mein Zimmer zu kommen. An meinem Schreibtisch stand nicht mein gepolsterter Schreibtischstuhl, sondern ein Holzhocker aus der Küche. Das ist wohl eine kleine Verschärfung der Strafe, dachte ich zerknirscht und setzte mich mit dem nackten Po auf die harte Holzfläche. Ah! Ich zuckte wieder nach oben. Allein die Berührung ließ die Schmerzen wieder aufflammen. Aber es half nichts. Ich konnte auch nicht im Stehen arbeiten. Außerdem ahnte ich, dass, wenn ich mich nicht auf den Hocker setzen würde, ich mich schneller als mir lieb war über den Knien von Onkel Albert wiederfinden würde. Und das galt es unter allen Umständen zu vermeiden. Also musste ich mich wohl oder übel setzen. Vorsichtig platzierte ich meinen Popo auf dem Hocker und ließ mein Gewicht darauf nieder. Es fühlte sich an, als würde jeder einzelne Hieb sich nochmal in meine Sitzfläche graben. Ich verzog das Gesicht. Es half nichts. Ich schaltete meinen Computer ein und versuchte, mich auf meine Recherche zu konzentrieren.
    „Kommst du gut voran?“ fragte Onkel Albert. Ich war so vertieft gewesen, dass ich ihn gar nicht bemerkt hatte. Er beugte sich über meine Schulter und sah auf den Bildschirm. „Fleißig fleißig.“ lobte er. „Du kannst, wenn du willst. Schade nur, dass man dich immer wieder daran erinnern muss.“ Ich sah auf die Uhr. Zwei Stunden waren wie im Fluge vergangen. Onkel Albert stellte einen Teller mit Käsebrot und Gurken neben mich. Eine Tasse Pfefferminztee hatte er auch dabei. „Du darfst jetzt eine Pause machen.“ sagte er. „Danke Onkel Albert.“ freute ich mich. „Und zieh dich wieder ordentlich an.“ ergänzte er. Ich lächelte ihn dankbar an und zog meine Unterhose hoch. Als der Stoff die Pobacken berührte, durchfuhr sie ein brennender Schmerz. Ich ging zu meinem Schrank. „Ich hole mir meine Trainingshose.“ erklärte ich, als mich Onkel Albert fragend anschaute, da meine Jeans in Griffweite auf meinem Bett lag. Seine Mundwinkel zuckten, als wolle er sich ein Lächeln verkneifen. Er wusste um die einprägsame Wirkung seiner Handschrift. „Aber nicht zu lange Pause machen!“ ermahnte er mich, als er aus dem Zimmer ging. Ich zog meine bequeme Hose an, nahm den Snack im Stehen ein und setzte mich dann wieder an meine Arbeit. Auch wenn nun eine dünne polsternde Schicht zwischen meinem schmerzendem Hinterteil und dem Holzhocker war, spürte ich noch die schmerzhafte Lektion.

    Am nächsten Tag stand ich im Büro von Professor Schuster. Verschämt hatte ich ihm meinen 20-seitigen Aufsatz überreicht und mich noch einmal in aller Form entschuldigt. Außerdem hatte ich mich für seine Großzügigkeit bedankt. „Ich hoffe, Ihr Onkel hat Ihnen ins Gewissen geredet.“ sagte Professor Schuster. Ich nickte und hoffte inständig, dass der Professor nicht wusste, wie Onkel Albert die Unterredung gestaltet hatte. Bei dem Gedanken daran griff ich mir instinktiv an den Po. Noch immer fühlte er sich an, als wäre er auf die doppelte Größe angeschwollen. „Sie können froh sein,“ setzte der Professor fort, „dass Sie so einen Onkel haben. Meistens sind die Studenten ganz auf sich alleine gestellt. Deshalb haben wir so viele Studienabbrecher. Wenn jemand ein Auge darauf hat, passiert das so gut wie nie. Also sollten Sie Ihrem Onkel dankbar sein.“ Ich war mir nicht sicher, ob da ein kleines Grinsen auf dem Gesicht des Professors aufblitzte. Ich war Onkel Albert auch dankbar, denn so viel wie in den ersten Semesterwochen hatte ich im ganzen letzten Jahr nicht geschafft. Aber mussten die Lektionen immer so schmerzhaft sein, fragte ich mich und rieb mir weiter den Popo. „Ich weiß, dass Sie bisher nie unentschuldigt gefehlt haben.“ sagte er. Ich sah ihn verwundert an. „Sie meinen, ich würde meine Teilnehmer nicht kennen.“ setzte er fort, „Das mag für viele Studenten stimmen. Aber einige bleiben mir im Gedächtnis. Vor allem diejenigen, die Kluges zum Thema beitragen können. Und in diesem Sinne schätze ich Ihre Anwesenheit in meinem Seminar sehr.“ Ich war erstaunt über dieses unerwartete Lob. „Cora, Sie können viel erreichen.“ bestätigte
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