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Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester

Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester

Titel: Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester
Autoren: Anne Moreau
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dieser Stelle nicht begrüße. Aber ich werde die Antwort sicher nicht aus dir herausprügeln.“ Er setzte sich in seinen Schreibtischstuhl. „Ich kann mir ohnehin denken, dass es diese Jasmin war.“ setzte er hinzu. Ich bestätigte es nicht, widersprach ihm aber auch nicht. „Dein Schweigen deute ich als Ja.“ fuhr er fort. „Außerdem hatte ich gerade ein äußerst interessantes Gespräch.“ Er machte eine Pause. „Möchtest du wissen mit wem?“ fragte er. „Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. „Möchtest du es wissen?“ hakte er noch einmal nach. „Ja.“ hauchte ich. „Mit Professor Schuster.“ erzählte Onkel Albert. Mein Herz raste. „Ein sehr freundlicher und kompetenter Mann. Er war nicht sehr erfreut über das, was ich ihm erzählen musste. Natürlich findet er das Delikt der Unterschriftenfälschung genauso verwerflich wie ich. Ich konnte ihn nur mit Mühe überreden, keine Anzeige zu erstatten.“ Mir fiel ein Stein vom Herzen. Aber würde ich vielleicht trotzdem meinen Studienplatz verlieren? Onkel Albert wusste um meine unangenehme Lage und ließ mich zappeln. Dann setzte er seinen Bericht fort: „Professor Schuster hatte nicht übel Lust dazu, dich aus dem Seminar zu werfen. Aber ich konnte ihn schließlich davon überzeugen, dir noch eine Chance zu geben. Unter einer Bedingung: dass so etwas nie wieder vorkommt und du dich bei ihm entschuldigst. Außerdem haben wir vereinbart, dass du eine Arbeit über Urkundenfälschung und die juristischen Folgen verfasst. Morgen in seiner Sprechstunde wirst du sie ihm persönlich überreichen. Bist du damit einverstanden?“ Ich konnte es nicht fassen! Ich durfte weiter an der Uni bleiben! Onkel Albert hatte sich für mich eingesetzt und die Angelegenheit geregelt! Am liebsten wäre ich ihm um den Hals gefallen, aber das traute ich mich in meiner Situation nicht. Also konnte ich mich nur brav bedanken und der Vereinbarung zustimmen. Onkel Albert nahm den Dank kommentarlos zur Kenntnis und setzte seine Moralpredigt fort: „Ich habe mir ernsthaft überlegt, dich nach Hause zu schicken. Aber ich habe meinen Glauben an dich noch nicht verloren. Du bist ein kluges Mädchen. Leider bist du manchmal faul und äußerst undiszipliniert. Aber du bist noch jung und wirst lernen, worauf es im Leben ankommt. Und bei diesem Weg begleite ich dich gerne, auch wenn er schmerzhaft ist. Deine lotterhafte kleine Freundin wird keinen so guten Abschluss erreichen wie du. Wenn sie ihn überhaupt schafft. Bei dir mache ich mir keine Sorgen, solange ich meine Hand darüber halte. Und sie einsetze, sobald es nötig ist. Natürlich nur, wenn du weiter meine Gastfreundschaft in Anspruch nehmen willst.“ Sein strenger Blick ruhte auf mir. „Möchtest du das?“ fragte er. „Ja Onkel Albert!“ beeilte ich mich zu sagen. Ich war erleichtert, denn ich wusste, dass ich ohne Onkel Alberts strenge Hand im Studium nur beschwerlich weiterkommen würde. „Dann geh nun in dein Zimmer und setze dich an deine Arbeit. Ich möchte, dass du Professor Schuster morgen einen fehlerfreien und gut recherchierten Aufsatz abgibst. Und wenn du die halbe Nacht daran schreiben musst.“ Ich drehte mich um und wollte mir mein Höschen hochziehen. „Nein meine Liebe.“ schritt Onkel Albert ein. „Die Unterhose bleibt da, wo sie ist. Damit du noch länger darüber nachdenkst, welchen Fehltritt du dir erlaubt hast.“ Mit roten Kopf, Höschen in den Knien und Jeans über dem Arm schlich ich an der Küche vorbei, in der Tante Gerda das Essen zubereitete. Sie sah auf und musterte mich streng. Natürlich hatte sie meine Bestrafung mitbekommen. Als ich die Treppe hinaufstieg, kam mir Lena mit einem spöttischen Grinsen im Gesicht entgegen. Auch sie hatte die Klatscher und Schreie gehört. „Na? Hast dir wieder mächtig Ärger eingehandelt?“ stellte sie mitleidslos fest. „Lass mich in Ruhe!“ fegte ich sie an. „Alles in Ordnung da oben?“ vernahm ich Onkel Alberts Stimme aus dem Arbeitszimmer. „Ja Onkel Albert!“ rief ich schnell. Lena ging an mir vorbei und begutachtete mein Hinterteil mit fachmännischem Blick. „Nicht schlecht.“ beurteilte sie. „En schöner Pavianpo. Da können wir uns glatt das Licht sparen. Der erleuchtet ja das ganze Haus!“ witzelte sie. „Blöde Kuh!“ zischte ich. Da kam Onkel Albert an den Treppenaufgang. „Cora, an deiner Stelle würde ich mich sputen.“ ermahnte er mich streng. Lena kicherte. Onkel Albert sah sie scharf an. „Junge Dame, das
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