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Lehrer-Schueler-Konferenz

Lehrer-Schueler-Konferenz

Titel: Lehrer-Schueler-Konferenz
Autoren: Thomas Gordon
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Gelegenheit zu besserer Information und Schulung.
    Einige der Eltern, die in den USA das » Elterliche Effektivitätstraining« absolviert hatten und deren Beziehungen zu ihren Kindern sich deutlich verbessert hatten, versuchten Schulleiter davon zu überzeugen, diesen Kurs auch für Lehrer ( » den anderen Eltern ihrer Kinder«) zugänglich zu machen. Ich bin ihnen dankbar, weil ihr mutiger Einsatz viele Ausbildungsstätten veranlasste, ihren Lehrern eine bessere Schulung anzubieten. So wurde die Lehrer-Schüler-Konferenz entwickelt, die sich speziell mit der Lehrer-Schüler-Beziehung befasst. In diesem Buch finden Sie die Methoden und Kenntnisse, mit denen wir seit mehr als 35 Jahren erfolgreich arbeiten.
    Ohne meinen Kollegen Noel Burch hätte ich dieses Buch nur zögernd begonnen. Als Lehrer, Schulleiter und Trainer unserer Organisation besaß er große Erfahrung in allen Erziehungsfragen. Er war mein wichtigster Berater und Mitarbeiter und trug mit seinen umfassenden Einsichten wesentlich zur Realisierung des Buches bei.
    Dr. Thomas Gordon
    Solana Beach, Kalifornien

1 .Lehrer-Schüler-Beziehungen
    L ehren ist eine allgemeine Tätigkeit– jeder übt sie aus. Eltern lehren ihre Kinder, Arbeitgeber unterweisen ihre Arbeitnehmer, Trainer ihre Sportler, Ehefrauen erziehen ihre Männer (und umgekehrt), und natürlich unterrichten Lehrer ihre Schüler. Anliegen dieses Buches ist es, bessere Voraussetzungen für den Unterricht zu schaffen als bisher; es soll dem Lernenden zu umfassenderem Wissen und echter Reife verhelfen, die Konflikte zwischen Schüler und Lehrer vermindern und gleichzeitig der Lehrkraft mehr Zeit für die eigentliche Wissensvermittlung ermöglichen.
    Obwohl unser Kurs ein spezielles Schulungsprogramm für Lehrer ist, werden die Methoden und Kenntnisse, die wir hier anbieten, die Effektivität eines jeden, der unterrichtet, ganz besonders die der Eltern, steigern.
    Erwachsene verbringen erstaunlich viel Zeit damit, junge Menschen zu unterweisen. Ein Teil dieser Zeit lohnt sich außerordentlich, denn es ist eine beglückende Erfahrung, Kindern jeden Alters zu helfen, neue Kenntnisse zu erwerben oder zu neuen Einsichten zu gelangen. Erwachsene geben nur zu gerne ihre Erfahrungen und ihr Wissen an junge Menschen weiter und verfolgen interessiert, was diese davon aufnehmen, wie sie es verwerten, um ihr Verständnis dieser Welt zu erweitern.
    Wie aber jeder weiß, kann die Erziehung auch schrecklich frustrierend und voller Enttäuschungen sein. Nur zu häufig entdecken Eltern, Lehrer und Jugendarbeiter zu ihrer Verzweiflung, dass ihr begeisterter Wunsch, jungen Menschen etwas Wertvolles beizubringen, kein Echo findet. Stattdessen begegnen sie hartnäckigem Widerstand, geringer Motivation, schwacher Konzentration, unerklärlichem Desinteresse und oft unverhüllter Feindseligkeit. Alle Ermahnungen helfen hier nicht weiter. Wenn junge Menschen, scheinbar grundlos, das zu lernen verweigern, was Erwachsene ihnen so selbstlos und altruistisch beibringen wollen, wird das Lehren zur Qual. Beim Lehrer kann eine solche Erfahrung das Gefühl eigener Unzulänglichkeit, Hoffnungslosigkeit, vollkommene Erschöpfung und– nur zu häufig– eine starke Feindseligkeit gegenüber dem unwilligen und undankbaren Schüler auslösen.
    Worin liegt der Unterschied zwischen erfolgreichem und erfolglosem Lehren, dem Lehren, das zu guten Ergebnissen führt, und dem, das Kummer bereitet? Sicher setzt sich das Resultat aus vielen verschiedenen Faktoren zusammen. Die These dieses Buches aber lautet, dass ein Faktor entscheidend ist: ob und wie es dem Pädagogen gelingt, eine besondere Beziehung zu den Schülern herzustellen.
    Es kommt vor allem auf eine hohe Qualität der Lehrer-Schüler-Beziehung an. Sie ist noch wichtiger als das, was der Lehrer lehrt, wie er Stoff vermittelt oder wen er zu unterrichten versucht. Wie diese Qualität zu erreichen ist, davon handelt dieses Buch.
    Was ist an der Lehrer-Schüler-Beziehung ausschlaggebend?
    Lehren und Lernen sind zwei voneinander getrennte Prozesse. Das liegt auf der Hand? Natürlich. Aber es lohnt sich, darüber nachzudenken. Denn wenn Lehren und Lernen effektiv funktionieren sollen, muss eine einzigartige Beziehung, eine Brücke zwischen dem Lehrer und dem Lernenden bestehen.
    Ein großer Teil dieses Buches behandelt daher die Kommunikationsfähigkeiten, die für
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