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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende
Autoren: Julia Garwood
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solltest.«
    »Ich bin kein Ordnungshüter.«
    »Doch, das bist du. Du musst noch eingeschworen werden, aber das ist reine Formsache.«
    »Du hast einen merkwürdigen Sinn für Humor, Ryan. Weißt du was? Ich denke nicht daran, Marshal zu werden.«
    »Du bist es schon«, erklärte Ryan nachsichtig.
    »Warum?«
    »Weil ich deine Hilfe brauche.«
    »Ich glaube, du hast keine Ahnung, was in mir vorgeht. Weißt du, was für eine Überwindung es mich kostet, dich nicht einfach zu erschießen, du verdammter Mistkerl? Du hast meinen Kompass über ein Jahr behalten!«
    Ryan blieb unbeeindruckt. »So lange hat es gedauert, bis die Ernennung endlich durchkam.«
    »Welche Ernennung?«
    »Ich konnte dir nicht einfach einen Stern anstecken«, erklärte Ryan. »Die Ernennung kam aus Washington.«
    Cole schüttelte den Kopf.
    »Sie kommen näher«, meinte Ryan und verdrehte die Augen in Eagles Richtung. »Kennst du sie?« »Nein.«
    »Ich nehme mir den auf fünf Uhr vor.«
    Cole begann sich umzuwenden und hielt dann inne. »Fünf Uhr bei dir oder bei mir?«
    »Bei mir«, antwortete Ryan.
    Beide drehte sich zu einem der herankommenden Revolverhelden um und traten dann langsam zurück, bis sie Schulter an Schulter standen.
    »Schieß nicht, um zu töten.«
    »Du machst wohl Witze.«
    Ryan ignorierte die Bemerkung. Er schrie den Männern zu, die Hände hochzuheben und langsam auf ihn zuzukommen, aber Eagle und Riley blieben, wo sie waren, mit der rechten Hand noch immer dich an ihren Waffen.
    »Wenn du Riley verfehlst, durchschlägt dich seine Kugel und trifft mich«, sagte Cole.
    »Ich verfehle nie.«
    »Arroganter Bastard«, wisperte Cole im selben Augenblick, als Eagle nach seiner Waffe griff. Cole reagierte mit blitzartiger Geschwindigkeit. Der Revolverheld hatte seine Waffe noch nicht ganz aus dem Halfter, als auch schon eine Kugel seine Handfläche durchbohrte.
    Ryan feuerte im selben Augenblick und schoss Riley die Waffe aus der Hand, als er sie gerade hob. Die Kugel traf sein Handgelenk.
    Die beiden Marshals traten langsam vor. Dabei hielten sie die Waffen auch weiterhin auf ihre Ziele gerichtet. Ryan erreichte Riley zuerst. Ohne die Schmerzensschreie des Mannes zu beachten, entwaffnete er ihn und trieb ihn zu Sheriff Nortons Gefängnis hinüber.
    Eagle brüllte wie ein verwundeter Stier. Zu Coles Ärger wollte er nicht stillhalten, sondern hüpfte schreiend auf und ab.
    »Du hast meine Hand zerfetzt, Clayborne. Du hast meine Schusshand ruiniert«, kreischte er.
    »Ich habe dich schon beim ersten Mal gehört«, brummte Cole. »Halt still, verdammt noch mal. Ich muss dir deine Waffen abnehmen.«
    Eagle wollte nicht gehorchen, und Cole war es bald Leid, ihm nachzujagen. Seufzend packte er den Revolverhelden am Kragen und versetzte ihm einen Kinnhaken, der ihm das Bewusstsein raubte. Er stützte ihn, bis er ihn entwaffnet hatte, ließ ihn dann zu Boden fallen und schleifte ihn am Kragen seines Hemds zu Norton.
    Der Sheriff strahlte die beiden Marshals vom Bürgersteig aus an. »Wir werden wohl den Doktor holen müssen, damit er die beiden wieder zusammenflickt«, bemerkte er.
    »Ja, das müssen wir wohl leider«, erwiderte Cole.
    Der Sheriff eilte in sein Büro, nahm die Schlüssel von seinem Schreibtisch und schloss rasch zwei Zellen für die verwundeten Revolverhelden auf.
    Es blieb keine Zeit für Glückwünsche des Sheriffs, denn kaum waren die Zellentüren zugefallen, wurde Ryan von einem Angestellten des Telegrafenamts hinausgerufen. Als Cole ihm folgte, genügte ihm ein Blick auf Ryan, um zu erkennen, dass etwas Schreckliches geschehen war. Er war allerdings überrascht, als Ryan ihm das Telegramm gab.
    Cole überflog es rasch, während Ryan Sheriff Norton informierte. »Es hat einen weiteren Banküberfall gegeben«, sagte er mit flacher, ausdrucksloser Stimme.
    Norton schüttelte den Kopf. »Wie viele Tote diesmal?«
    »Sieben.«
    »Wo?«, wollte Norton wissen.
    »In Rockford Falls.«
    »Das ist nicht weit von hier. Ich kann Ihnen sagen, wie Sie hinkommen.«
    »Wie weit ist es?«
    »Etwa vierzig Meilen durch sehr schwieriges Gelände.«
    »Sie sollten die Augen offen halten, falls einer von ihnen noch einmal hier durchkommt. Obwohl ich das bezweifle«, fügte Ryan hinzu. »Sie haben bereits die Bank hier überfallen. Cole, wirst du mit mir reiten?«
    Er schüttelte den Kopf und gab Ryan das Telegramm zurück. »Das ist nicht mein Problem.«
    Ryan sagte nichts. Aber seine Augen wurden schmal, und eine steile Falte erschien
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