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Lee, Julianne

Lee, Julianne

Titel: Lee, Julianne
Autoren: Das Schwert der Zeit 04 - Die Erfüllung
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Rippenstoß, woraufhin er sich die bissige Bemerkung verbiss, die ihm auf der Zunge gelegen hatte. Stattdessen sagte er: »Aye. Sie wird hier so sicher sein wie jeder andere Matheson im Tal.«
    Hadley erbleichte, und Ciaran fragte sich einen Moment lang, ob der Sassunach am Ende doch noch so etwas wie ein Gewissen hatte. Hadley hielt ihm das Papier hin. »Dann nehmt das hier. Als Garant für eine gesicherte Zukunft Leahs und meines Enkels. Es ist ein Empfehlungsschreiben an einen Freund, der Euch helfen kann, eine offizielle Lizenz für Eure Whiskybrennerei zu bekommen.«
    Ciaran hätte vor Überraschung beinahe vernehmlich Luft geholt, beherrschte sich aber. »Die Brennerei wird legalisiert?«
    Der Captain schob das Kinn vor. »Das liegt ganz bei Euch. Ich kann niemanden zwingen, Euch das Recht zum Brennen von Whisky zuzugestehen, aber durch diesen Brief bekommt Ihr Gelegenheit, Euer Anliegen vorzutragen und vielleicht die Entscheidung zu beeinflussen.« Er brach ab und schien zu überlegen, ob er noch etwas hinzufügen sollte, dann fuhr er fort »Ich habe guten Grund zu der Annahme, dass die Entscheidung diesmal zu Euren Gunsten ausfallen wird.« Ein Nicken machte Ciaran klar, dass er die Wahrheit sagte, sich aber nicht weiter zu diesem Thema äußern wollte.
    Leah drückte Ciarans Hand und barg den Kopf an seiner Schulter. Auch Ciaran wurde plötzlich leicht ums Herz. Sein Vater hatte stets darauf beharrt, dass die Brennerei die Zukunft des Clans sichern würde. Wenn er seinen Whisky ganz offiziell produzieren durfte, konnte er ihn auch außerhalb der Highlands verkaufen und einen höheren Preis erzielen - einen sehr hohen sogar, wenn man die Qualität des Whiskys bedachte. Dann konnten sie in den Lowlands Vieh und Saatgut kaufen und die Felder neu bestellen. Der Whisky dieses Jahres würde sie alle vor dem Hungertod bewahren!
    »Captain«, erwiderte er, »ich nehme diesen Brief gerne an. Aber eines möchte ich klarstellen ...« Er wartete auf einen weiteren Rippenstoß, der jedoch ausblieb. »Das ist das Mindeste, was Ihr tun könnt. Wir betrachten es als Wiedergutmachung, die uns zusteht. Trotzdem werdet Ihr, Eure englischen Soldaten und Eure englischen Gesetze, hier im Tal nie willkommen sein. Niemals.«
    Mit diesen Worten legte er einen Arm um seine Frau und kehrte mit ihr zur Burg zurück. Lag jetzt eine hoffnungsvolle Zukunft vor ihnen?
    EPILOG

»Och«, krähte Sinann, »soll ich dir noch ein Mal zeigen, wie leicht ich dich nackt sehen kann, wenn ich das will?« Sie hob eine Hand und schickte sich an, mit den Fingern zu schnippen. Iain hob abwehrend die Arme.
    »Lass das, du kleiner Quälgeist. Ein Mal hat mir völlig gereicht.«
    Sie kicherte und schwirrte hinter ihm her, als er sein Schlafzimmer verließ und die steinerne Wendeltreppe des Nordturms hinunterstieg. Seine Gedanken kreisten um die bevorstehende Zeremonie, und so achtete er gar nicht auf die Fee. Er hielt die lange Schwertscheide fest, damit sie nicht hinter ihm über die Stufen schleifte.
    »Iain, ich bin gekommen, um dich daran zu erinnern, das Schottland ein unabhängiges Land sein sollte und kein englisches Lehen.«
    Er grunzte. Das war Sinanns Lieblingsthema, von dem sie sich nicht abbringen ließ, wenn sie einmal davon angefangen hatte. Sie würde es gerne sehen, wenn er sich aktiver in der schottischen Nationalbewegung engagierte. Sie meinte, sein politischer Einfluss, so gering er auch war, könne dazu beitragen, die Unabhängigkeit von England zu erlangen. Wahrscheinlich würde sie sich erst zufrieden geben, wenn er zum bewaffneten Aufstand gegen die Krone aufrief. Eine törichte Idee, so viel stand fest, und bestimmt nicht der schnellste oder wirkungsvollste Weg zur Unabhängigkeit. Och, sie würde sich eben in Geduld fassen müssen.
    Zumindest würde sie den Erfolg seiner Bemühungen miterleben was ihm selbst wohl kaum beschieden sein dürfte.
    Er seufzte, als er die große Halle verließ und über die Auffahrt ging, wo seine Frau neben dem Auto auf ihn wartete.
    Kate teilte ihm mit, alle anderen seien bereits auf dem Weg zur Kirche und sie würden sich verspäten, wenn sie sich nicht beeilten.
    »Haben die kleinen Leute wieder ihren Schabernack mit dir getrieben?«
    Iain verdrehte die Augen in Sinanns Richtung, obgleich die Fee nur für ihn sichtbar war, und gab Kate einen raschen Kuss. Dann ging er um den Jaguar herum und nahm hinter dem Steuer Platz. Mit dem Geschick jahrelanger Übung ließ er das Schwert zwischen die beiden
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