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Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Titel: Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen
Autoren: Hans Rudolf Jost
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schon etwas persönlicher wird, liegt dies allemal drin; frei nach der alten Regel, es sagt sich leichter »Du Arschloch!« als »Sie Arschloch!«.

9.
    Die Arschlochregel
    Ich habe mir mit der Gründung der Change Factory AG 1997 eine ganz einfache Arschlochregel als Paragraf null quasi in die Statuten »geschrieben«: Ich nahm mir vor, dass bei jedem Kunden »der A-Faktor näher bei null als bei eins sein muss«. Das heißt, der Arschlochfaktor, mit dem man es zu tun haben wird, liegt näher bei null als umgekehrt.
    Wie ich das beurteile? Nun, über die Jahre entwickelt man ein Sensorium für den Selbstbeschäftigungsgrad einer Organisation, für die Entscheidungsfreude von Entscheidern und für die Klarheit oder eben Hinterhältigkeit der involvierten Personen und deren versteckte Agenden. Die Anwendung der Arschlochregel verlangt subtiles Vorgehen, denn bei einer Anfrage ist es für keinen der Beteiligten sinnvoll, wenn Sie Ihrem potenziellen Kunden mitteilen: Der A-Faktor ist mir zu hoch. Wenn ich einen hohen Arschlochfaktor vermute, dann wird entweder mein Angebot derart teuer, oder ich habe keine Zeit, dass es eben nicht zu einer Zusammenarbeit kommt. Klar muss man sich das leisten können. Und klar ist es abhängig vom Alleinstellungsgrad Ihrer Dienstleistung. Wenn Sie der 631. austauschbare Anbieter sind, der sich beim Kunden die Klinke in die Hand gibt, müssen Sie den Arschlochfaktor eher hinnehmen. Darum gibt es Branchen, in denen dieser Faktor ausgeprägt hoch ist, z. B. die Werbung und die damit verbundenen Dienstleistungsderivate. Oder wenn Sie Häusle bauen. Oder wenn Sie es mit Branchen zu tun haben, in denen Arbeitsverträge der Mitarbeitenden unkündbar sind (oder für unkündbar gehalten werden). Ich für mich bin mit der Arschlochregel gut gefahren, denn je tiefer der A-Faktor, desto höher die Chance einer erfolgreichen Zusammenarbeit.

10.
    Anleitung zum Arschloch:
Sieben einfache Schritte zum Arschloch
    Sie möchten mal erleben, wie es sich anfühlt, ein Arschloch zu sein? Nichts einfacher als dies. Hier sieben todsichere Übungs-anlagen für Anfänger und Normalos, ein ultimatives Arschloch zu werden.
    1. Der Wurststand
    Stellen Sie sich an einem Wurststand an, möglichst an einem schönen Sonntag, wenn viele Familien mit Kindern unterwegs sind. Aber stellen Sie sich ja nicht hinten an, sondern – richtig – ganz zuvorderst, rät Martin Kihn, Autor von »Asshole. Wie ich lernte, ein Schwein zu sein, und dabei reich und glücklich wurde« 14 . Einfach kaltblütig reindrängeln und so tun, als sei es das Normalste der Welt. Lassen Sie sich keinesfalls durch Kindergeschrei ablenken oder durch mehr oder minder lautes, entsetztes Tuscheln anderer Leute in der Kolonne, die was von Fairness und Anstand rumfaseln. Einfach ignorieren, noch etwas breitbeiniger hinstellen und das beste Stück nach vorne schieben. (Falls Ihnen geschlechtsbedingt ein solches fehlt, können Sie dies mit intensiver Blackberry-Kommunikation ersetzen.)
    2. Der Ignorant
    Fassen Sie für die nächste Sitzung drei Vorsätze: 1. Hören Sie einfach nicht zu. 2. Bringen Sie Ihre »Ideen« ein, egal, ob es passt oder nicht, am besten Sie unterbrechen, während andere reden. 3. Reden Sie laut. Sehr laut. Wichtig dabei ist: Lassen Sie sich nicht von den Reaktionen anderer Sitzungsteilnehmer beeinflussen. Setzen Sie voll auf die Arschlochkarte, und halten Sie immer Augenkontakt. Sie werden sehen, das ist ein ganz neues, souveränes Gefühl.
    3. Der Gestresste
    Ab morgen gehen Sie aus Prinzip nicht mehr pünktlich in eine Sitzung. Kommen Sie mindestens 20 Minuten zu spät. Dann beschäftigen Sie sich intensiv mit dem Smartphone, nehmen Anrufe entgegen, verlassen das Sitzungszimmer, um wichtige Anrufe zu beantworten. Wichtig: Gehen Sie mindestens 30 Minuten vor Sitzungsende – nachdem Sie gelangweilt Ihre Fingernägel gekaut haben –, schließlich wird Ihre Wichtigkeit noch in einer anderen Sache gebraucht.
    4. Der Huper
    Wenn ein Fußgänger sich anschickt, auf dem Fußgängerstreifen die Fahrbahn zu überqueren, hupen Sie, und geben Sie Gas. Wenn vor Ihnen jemand die Spur wechseln möchte, hupen Sie, und zeigen Sie den Stinkefinger. Fahren Sie auf der Autobahn so nahe auf den Vordermann auf, dass er Ihr Rasierwasser riechen kann. Nutzen Sie Hupe und Lichthupe. Falls Ihnen jedoch ein anderes Arschloch zuvorkommt und Sie drängelt, versuchen Sie es mit einem Schikanestopp. Das macht mächtig Eindruck. Überhaupt ist das Auto ein
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