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Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Titel: Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen
Autoren: Hans Rudolf Jost
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hervorragendes Exerzierfeld für angehende Arschlöcher. Eingesperrt in Ihre Blechhaut, fallen die meisten Ebenen von körperlicher Kommunikation und Scham weg. Was bleibt, ist: Deutsche Fahrzeuge sind allen anderen überlegen. Die höhere Hubraumklasse ist der niedrigeren überlegen. Der höhere Anschaffungspreis schlägt den niedrigeren. Das breitere Fahrzeug das schmälere. Und der Mutige schlägt den Feigling. Und sei es mit dem bewährten Stinkefinger. Oder der Hupe.
    5. Der Nahkampf
    Stellen Sie sich in der U-Bahn ruhig etwas näher zu Ihrem Nebenmann. Oder wenn das Flugzeug am Gate zum Stillstand kommt, nutzen Sie Ellbogen, Gesäß und notfalls Ihr Handgepäck. Das schafft Platz. Stehen Sie in einer Kolonne, schließen Sie auf, bis der Vordermann Ihren Atem im Hals spürt. Einfach in das Revier des Mindestkontaktabstandes eindringen, eine bewährte Arschlochregel und ein einfacher Lernschritt in der Entwicklung zum Arschloch.
    6. Der Faktentrenner
    In Ihrer täglichen Führungsarbeit machen Sie es wie mit dem Müll: trennen. Halten Sie sich an die Fakten. An IHRE Fakten. Auf Emotionen lassen Sie sich schon gar nicht ein. Führung ist schließlich Beziehungsvermeidungsstrategie. Wenn dem Gegenüber Tränen in die Augen schießen, dann haben Sie die Bestätigung: Sie sind auf dem richtigen Weg. Ihr Gegenüber ist eine Heulsuse, Ihren wahren Qualitäten nicht gewachsen. Lassen Sie sich durch Tränen nicht erweichen, im Gegenteil: Werden Sie laut, poltern Sie los und wiederholen Sie, was Sie vor zehn Minuten schon mal brüllten.
    7. Das aufgeblasene Ego
    Jeder lebt sein eigenes Leben. Das ist nun mal so. Nur Verlierertypen opfern sich für andere auf und machen sich zum selbstlosen Deppen. Sie sind ja nicht der Dalai Lama und schon gar nicht die Mutter Teresa. Da aber die Welt mehrheitlich aus selbstlosen Deppen besteht, die auf andere Rücksicht nehmen, so etwas wie Respekt vor anderen Menschen haben und sich in der Solidarität einer Gemeinschaft wohlfühlen, braucht es Typen wie SIE , die sagen, wo der Hammer hängt. Die morgens vor dem Spiegel stehen und vor Bewunderung und Verzückung so tief einatmen, bis das Ego platzt. Halten Sie die Luft an. Begeben Sie sich auf schnellstem Weg an die Arbeit. Und poltern Sie los. Wenn die Deppen meinen, Sie hätten einen schlechten Tag, hauen Sie ruhig noch drauf. Denn bevor das Gras wachsen kann, muss man den Samen tüchtig in den Boden stampfen.
    Fazit:
    Sie sehen, es ist ganz einfach, ein Arschloch zu werden. Kaltblütig ignorieren, gestresst hupen, im Nahkampf keine Emotionen zeigen und am Morgen so richtig Ihr Ego aufblasen. Und falls Sie einmal ein echtes Problem haben, einfach einen Schuldigen suchen, einen, den Sie für Ihre Misere verantwortlich machen können. So werden Sie schamlos reich und glücklich. Das klingt unschwer. Und ist es auch.

11.
    Das Gute an Arschlöchern
    Kaum zu glauben, aber es gibt auch positive Seiten an Arschlöchern. Da ist zuerst – logischerweise – mal die subjektive Seite: Es ist ganz schön befreiend, ein Arschloch zu sein. Sobald Sie allfällige Skrupel gegenüber anderen der Spezies Mitmensch abgelegt haben, lebt es sich ganz ungeniert. Wie ein Alzheimer-Patient – von dem angenommen werden kann, dass er sich in seinem eigenen, beschränkten und kleiner werdenden Universum nicht zwingend schlecht fühlen muss – wird das amtliche Arschloch sich in seiner kleinen Welt wohlfühlen, wenn es den inneren Mistkerl von der Kette lässt und sich keinen Deut um die Betroffenheit anderer kümmert.
    Es hat aber vermutlich auch im Business einige Vorteile, ein Arschloch zu sein: Zuerst mal für das Unternehmen selber: Es profitiert in hohem Maße von Arschlöchern, denn erstens bedeutet dies, einen hohen Anteil an Soldaten, Sklaven und Leibeigenen zu haben, die ohne Gewissen und Skrupel Befehle von oben umsetzen, implementieren, durchziehen, ohne einen Millimeter von den Vorgaben abzuweichen. Zweitens wird Arschlochtum fälschlicherweise gerne mit Führungsstärke verwechselt. Aber Autorität entsteht nicht qua Hierarchie oder Funktion, Autorität entsteht von innen, durch Authentizität, Respekt und Wertschätzung, in vielen Berufen auch aus fachlichem Können. Der Chefkoch in einem guten Restaurant ist in der Regel auch ein begnadeter Handwerker, der sein Fach versteht. Zwar brüllt er auch rum, aber er wird geschätzt, weil er einfach noch einen Tick besser ist als seine Kochbrigade.
    Arschlöcher sind in der Regel auch berechenbar.
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