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Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Titel: Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen
Autoren: Hans Rudolf Jost
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Auch dies ein Vorteil, ganz nach dem Motto: »Mir ist es egal, wenn mein Boss ein Arschloch ist, es muss einfach ein berechenbares Arschloch sein.«
    Für Politiker ist es geradezu eine Kernqualifikation, nicht zuzuhören, einfach loszupoltern, dazwischenzurufen, Fragen zu beantworten, die niemand gestellt hat, auf gestellte Fragen gar nicht einzugehen, in die Kameras zu lächeln, wenn es einem nutzt, an der aufgestellten Kamera vorbeieilen, wenn es einem – vermeintlich – schadet.
    Das Gute an Arschlöchern ist, dass sie nicht sehr sozialisiert sind. Sie mögen es nicht zwingend, unter weiteren Arschlöchern zu sein. Das weckt den Kampftrieb des Alpharüden. So gesehen, legen sich Arschlöcher tendenziell gegenseitig lahm. Oder, um es mit den Worten des Filmschauspielers Sir Alec Guinness zu sagen: »Schlechte Argumente bekämpft man am besten, indem man ihre Darlegung nicht stört.«
    Kurz: Überall, wo ein überhöhtes, aufgeblasenes Ego hilfreich ist, ist es gut, ein Arschloch zu sein. Oder Arschlöcher erkennen zu können. Dass dies mehr sind, als man denkt, zeigt Ihnen der zweite Teil dieses Buches, der Bestimmungsteil »Wie erkenne ich ein Arschloch?«.

12.
    Der große Arschloch-Bestimmungsteil:
Wie erkenne ich ein Arschloch?
    Mit Arschlöchern ist es wie mit guter Qualität: Sehr schwer zu definieren, aber leicht zu erkennen. Ich persönlich kann gute Qualität sehr schnell erkennen. Und Arschlöcher ebenso. Das braucht etwas Übung und Erfahrung. Hier ein kleines Bootcamp im Arschloch-Erkennen. Ein Trainingslager für Ihre A-Sensoren, ein praktischer Bestimmungsteil mit über 500 Arschlochspezies aufgelistet. Diese Zahl hat selbst mich erstaunt.
    Aber wie anfangen? Welche Merkmale und Kriterien machen ein Arschloch aus? Wird man zum Arschloch qua Tätigkeit? Also durch Politik, Büro, Wirtschaft, Sport? Oder qua Beruf? Also ganz automatisch zum Arschloch werden durch einen Arbeitsvertrag bei der Polizei, beim Einwohnermeldeamt, auf der Post, bei der Bank, als Lehrer oder bei der Telekom? Oder qua Funktion? Von der Prokura an aufwärts? Oder qua Herkunft? Die Deutschen mehr als die Franzosen, die Gelben weniger als die Schwarzen? Oder qua Merkmal? Die Dicken, die Dünnen, die Großen, die Kleinen, die Schnellen, die Langsamen? Oder nach moralischen Maßstäben? Diebe mehr als Erpresser? Pfaffen mehr als Internatsleiter? Mercedes-Benz mehr als Jaguar? Oder ganz einfach willkürlich nach subjektiven Kriterien und bequemen Vorurteilen? Blondinen? Tussen? Türken? Sie sehen, Ordnung in die reine Leere der Arschlochologie zu bringen, ist anspruchsvoll.
    Einzig durchgängiges Kriterium für mich ist das Verhalten. Dies lässt eine weitestmögliche Kategorisierung zu, und es kann auf zwei Achsen das ganze Arschlochuniversum abbilden: Einerseits auf einer Gefühlsachse, also »emotional« versus »rational«, und anderseits auf einer Verhaltensachse (Wie ist das Verhalten gegenüber Veränderung?), also »veränderungstreibend« versus »veränderungsresistent«.

    Nach langem und intensivem Forschen komme ich mit dieser Leadershit-Matrix dann auf sieben Arschlochtypen (oder – um bei der Terminologie des Bestimmens zu bleiben – auf sieben Arschlochgattungen):
    Die sieben Arschlochgattungen
    Hier die Arschlochgattungen, leicht erkennbar, gut bestimmbar und so präsent wie Mundgeruch am Morgen danach.
    A: Die Cheerleaders und Entrückten
    Das ist, nimmt man die Matrix als Kompass, das Nord-Ost-Arschloch, der Realität entrückt, meist in den Teppichetagen.
    B: Die Egomanen und Grenzgänger
    Eingemittet zwischen Wahnsinn und Genie, die pionierhafte Stoßtruppe des Arschlochtums.
    C: Die Eierköpfe und Klugscheißer
    Der Elfenbeinturm der Arschlochologie befindet sich im Nordwesten, schützendes Biotop für Erbsenzähler & Co.
    D: Die Diven und Heißsporne
    Emotional, zickig und unausstehlich: die sanguinistischen Vulkane.
    E: Die Survivors und Indifferenten
    Quasi in the middle of nowhere und der eigenen Bedeutungslosigkeit gefangen.
    F: Die Biedermeier und Brandstifter
    Spießertum hat eine Adresse: im Südwesten.
    G: Die Fundis und Ayatollahs
    Versuchen Sie diese Klientel nicht zu missionieren. Gefangen in der eigenen Welt des Glaubens und der Dogmen, entwickeln Sie ihre giftige Sickerwirkung.

    Also, los geht’s, zum Bestimmungsteil der fortgeschrittenen Arschlochologie, quasi ein Lexikon der Arschlöcher, in jeder der sieben Gattung schön säuberlich aufgereiht, von A bis Z, vom Alpharüden bis zur
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