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Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen

Titel: Leadershit - warum es Arschloecher in Wirtschaft und Politik am weitesten bringen
Autoren: Hans Rudolf Jost
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fatalistischer Pragmatiker sein, es beschäftigt Sie, wenn Ihr Boss Sie plagt. Sie haben schlaflose Nächte, Ihr Partner, Ihr Arzt oder gute Freunde haben Ihnen schon nahegelegt, »das alles weniger ernst zu nehmen«.
    Zum Müssen; Sie haben noch eine Restmenge an Zivilcourage, Sie haben ein ausgeprägtes und bewusst gelebtes Wertesystem, Sie nehmen nicht einfach alles hin, für Sie ist nicht alles gottgegeben, Arschlöcher schon gar nicht, Sie nehmen die Sache selber in die Hand, Sie müssen nicht müssen. Und deshalb entscheiden Sie sich für eine proaktive Arschloch-Koexistenz-Strategie.

8.
    Sieben Koexistenz-Strategien
    Grob lässt sich die Koexistenz mit einem Arschloch in sieben aktive Stufen einteilen (das passive Aussitzen nicht eingerechnet):
    1. Der Diskurs
    Ein Gespräch über das Verhalten eines Arschlochs scheint möglich. Dies ist vor allem bei temporären Arschlöchern durchaus möglich. Versuchen Sie in einer Phase der »positiven Normalität« ein Gespräch über sein Verhalten. Ist allerdings schwierig, denn wie bei manisch-depressiven Patienten ist es durchaus möglich, dass diese sich gar nicht an ihr Verhalten in den dunklen Tälern einer Depression erinnern mögen. Anders als bei dieser Krankheit können Sie einem Arschloch keine medikamentösen oder psychiatrischen Therapien verordnen. Aber sagen Sie Ihrem Boss einmal, er hätte eigentlich einen Psychiater verdient … Nur zu, das braucht Mut – und ein gesundes Selbstvertrauen, dass man immer wieder auf die Beine fällt.
    2. Ignorieren
    Eine der größtmöglichen Strafen für ein amtliches Arschloch ist: Einfach nicht ernst nehmen. Wie bei einem Ehekrach, bei dem ein Partner den anderen wie Luft behandelt, heißt das nichts anderes, als dass das Gegenüber noch mehr durchstartet. Da aber Arschlochstrategien, rein statistisch gesehen, mehrheitlich von Bossen ausgehen, ist diese Koexistenzstrategie letztlich auch relativ sinnfrei.
    3. Ins Exil gehen
    Kompromisse ohne Korrumpierung Ihrer persönlichen Werte sind nicht möglich, ein Diskurs ist vergebene Liebesmüh, und ignorieren fällt Ihnen schwer. Sie schrecken vor noch größeren Schritten zurück, was Ihnen bleibt, ist die innere Emigration, die Schaffung einer eigenen Welt, die des inneren Exils. Es ist Ihr alleiniger Entscheid, diesem Arschloch Entfaltungsspielraum zu bieten. Wenn Sie dies tun, dann katapultieren Sie sich in die innere Kündigung. Wollen Sie das? Wollen Sie sich so verbiegen? Nehmen Sie das Handlungsprimat in die Hand, fällen Sie eine Ent-Scheidung und gehen Sie in die Exit-Strategie.
    4. Die Exit-Strategie
    Eine Koexistenz ist nicht möglich. Jetzt wird entscheidend, von wem der Arschlochfaktor ausgeht:
Vom Boss: Das ist schwierig und gefährlich. Alles hängt von Ihrer Zivilcourage (und von Ihrem alternativen Jobangebot) ab.
Von einem Peer, also von einem Gleichgestellten: Ist der Diskurs nicht möglich, hängt auch hier vieles vom alternativen Jobangebot ab.
Sie sind Opfer, quasi Untergebener oder Untertan: Als Mitarbeiter werden Sie vermutlich unbewusst die Strategien 1 bis 3 schon versucht haben. Als Untertan bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als entweder eine andere politische Richtung zu wählen oder Wahlen generell fernzubleiben.
    Das alternative Jobangebot spielt also eine entscheidende Rolle bei der Exitstrategie: Ist das alternative Jobangebot groß (es gibt für Sie mehrere, valable Möglichkeiten bei einem Mitbewerber anzuheuern oder innerhalb eines zumutbaren geografischen Umkreises umzusatteln), dann sind die Chancen für eine Exit-Strategie intakt. Ist das alternative Jobangebot hingegen klein, dann wird’s eng. Gibt es keine Jobs, oder sind Sie in einem Alter, in dem Sie so leicht niemand mehr einstellt, leben und arbeiten Sie mitten in der Pampa mit industrieller Monokultur (oder gar keiner) oder sind Sie eine Frau über 30 (noch schlechtere Karten haben allein erziehende Mütter), dann stellt sich die Exit-Strategie nicht wirklich als realistisches Szenario dar.
    Trotzdem werden Sie nicht umhinkommen, sich zu überlegen, wie groß denn Ihr persönlicher Spagat sein soll, den Sie jeden Tag bei der Arbeit machen wollen. Dazu ist der »Spagatfilter« hilfreich, das sind sieben Fragen, die Sie sich morgens vor dem Spiegel stellen können:
Der Spagatfilter
Filterkriterium, Filterfrage
Antwort
S
Sozialer Filter:
    Werden gesellschaftliche Werte und Normen verletzt?
Ja: Sie entscheiden, ob Sie wollen, können oder müssen.
    Nein: Weiter zu
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