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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen
Autoren: Amanda Quick
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Hüften.
    »Bitte, Mrs. Vaughn, zeigen Sie sich, wenn Sie hier sind. Ich kann es mir nicht leisten, meine Zeit zu verschwenden.« Lavinia ging um ein Sofa herum und blieb dann plötzlich stehen, als sie eine Gestalt mit dem Gesicht nach unten auf dem Teppich entdeckte. »Lieber Gott.«
    Die schlaffen Glieder zeigten, dass dies hier keine Wachsfigur war, die vielleicht umgefallen war. Ein schrecklicher Gedanke nahm Lavinia den Atem.
    » Mrs. Vaughn.«
    Sie sank auf die Knie, zog einen Handschuh aus und berührte den Hals von Mrs. Vaughn. Erleichtert stellte sie fest, dass noch Leben in der Gestalt war.
    Mrs. Vaughn lebte, doch sie war bewusstlos. Lavinia sprang auf, in der Absicht, zur Tür zu laufen und Hilfe zu holen. Ihr Blick ging zu der Wachsfigur der Haushälterin, die sich zu dem Herd beugte. Ihr Hals wurde ganz trocken.
    Die Schuhe der Figur waren voller Lehm. ·
    Einen Augenblick lang konnte Lavinia nicht atmen. Der einzige Weg aus dem kleinen Raum würde sie in die Schlagrichtung des Feuerhakens bringen. Zu schreien würde nichts nützen, denn die Haushälterin von Mrs. Vaughn war halb taub. Ihre einzige Hoffnung war, dass Tobias ihre Nachricht bekommen hatte und schon bald hier sein würde. In der Zwischenzeit musste sie den Mörder ablenken.
    »Ich sehe, Sie sind noch vor mir hierhergekommen «, sagte Lavinia ruhig. »Wie haben Sie das nur geschafft, Lady Neville?« Die Figur am Herd zuckte zusammen und richtete sich mit einer plötzlichen Bewegung auf. Constance, Lady Neville, wandte sich zu Lavinia um, den schweren Feuerhaken hob sie hoch über den Kopf. Sie lächelte.
    »Ich bin doch kein Dummkopf. Ich wusste, dass Sie noch immer ein großes Problem sind, Mrs. Lake. Ich habe einen Mann abgestellt, der Sie beobachtet hat.« Constance machte einen Schritt zur Tür, um ihr den Weg zu verstellen. »Er hat den Jungen auf der Straße abgefangen, den Sie zu Mr March geschickt haben. Er hat den Jungen gut dafür bezahlt, dass er ihm die Nachricht gegeben hat, und er ist damit gleich zu mir gekommen. Sie brauchen keine falschen Hoffnungen zu hegen, Mrs. Lake. Es ist keine Hilfe unterwegs.«
    Lavinia trat einen Schritt zurück und versuchte, das Sofa zwischen sich und die andere Frau zu bringen. Sie legte die Hand auf den Anhänger, den sie unter ihrem Schultertuch trug. »Sie waren das die ganze Zeit, nicht wahr? Sie sind die Künstlerin. Ich habe Ihre Figuren in Huggetts Ausstellung im ersten Stock gesehen. Sie sind wirklich äußerst ungewöhnlich.«
    »Ungewöhnlich?« Constance sah sie verächtlich an. »Sie haben keine Ahnung von Kunst. Meine Arbeiten sind brillant.« Lavinia zerrte fest an dem Anhänger. Er löste sich, und sie nahm ihn in die Hand. Sie hielt ihn so vor sich, dass das helle Silber das schwache Licht des Raumes einfing.
    »Brillant wie mein Anhänger, meinen Sie?«, fragte sie mit sanfter, beruhigender Stimme. »Ist er nicht hübsch? Sehen Sie doch nur, wie er glänzt. So hell. So hell. So hell.«
    Constance lachte. »Glauben Sie, Sie könnten Ihr Leben mit diesem Schmuckstück erkaufen? Ich bin eine sehr reiche Frau, Mrs. Lake. Ich habe Schränke voller Juwelen, die wesentlich wertvoller sind. Ich will Ihren Anhänger gar nicht.«
    »Er ist so hell, finden Sie nicht auch?« Sie ließ den silbernen Anhänger sanft hin und her schwingen. Er glänzte und glitzerte, während er sich in einem Bogen hin und her bewegte. »Meine Mutter hat ihn mir geschenkt. So hell.«
    Constance blinzelte. »Ich habe Ihnen doch gesagt, mir liegt nichts an so billigen Sachen.«
    »Wie ich schon sagte, Ihre Wachsarbeiten sind äußerst ungewöhnlich, aber meiner Meinung nach fehlt ihnen die lebensechte Ausstrahlung, die Mrs. Vaughn in ihren Figuren erreicht.«
    »Sie sind ein Dummkopf. Was wissen Sie denn schon?« Wut blitzte in Constances hübschem Gesicht auf. Sie blickte auf den hin und her schwingenden Anhänger und runzelte die Stirn, als würden die Funken des Lichts sie ärgern. »Meine Wachsarbeiten sind bei weitem besser als diese alltäglichen Skulpturen. Im Gegensatz zu Mrs. Vaughn fürchte ich mich nicht davor, die dunkelsten, außergewöhnlichsten Leidenschaften in meiner Arbeit einzufangen.«
    »Sie haben die Morddrohung an Mrs. Dove geschickt, nicht wahr? Das ist mir endlich heute Nachmittag klar geworden, als ich die Zeichnung der Schneiderin von der ursprünglichen Version des grünen Kleides gesehen habe. Sie haben Ihre kleine Wachsarbeit nach dieser Vorlage geformt und nicht nach dem fertigen
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