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Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsen
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Bahnhofstraße in Zürich.«
    »Bist du verrückt? Was soll ich in Zürich?«, fragte Karin. Sie lag bereits auf dem Bett. Die Fesseln waren nur lose übergestreift.
    »Wenn etwas ist, musst du zu Nägele gehen, hörst du? Nägele hat Anweisungen für dich. Du musst mir diesen Gefallen tun. Du musst, hörst du? Und sei vorsichtig. Tschüß dann!«
    Noch ehe Karin etwas fragen konnte, war Gloria bereits an der Tür und klopfte.
    Die Schwester warf wie üblich einen Blick auf das Bett, und Gloria ging als Karin getarnt mit leicht gesenktem Kopf an der Schwester vorüber. Sie verließ das Klinikgebäude, nahm ein Taxi und fuhr weg.
    Eine knappe Viertelstunde später betrat eine Schwester mit der Injektionsspritze in der Hand das Krankenzimmer.
    »So«, sagte sie, »dann wollen wir nieder mal.«
    »Nein«, sagte Karin, richtete sich auf und riss sich die Perücke vom Kopf. Für Augenblicke schien es so, als wäre die Schwester wie gelähmt. Unterdessen sprang Karin aus dem Bett. Sie streifte das Nachthemd rasch ab und lief zur Tür, die die Schwester aus Versehen einen Spaltbreit hatte offenstehen lassen. Karin stürzte in den Gang hinaus. »Festhalten!«, kreischte die Schwester. »Festhalten, da ist etwas passiert.«
    An der Ausgangstür, die mit einem Gitter verschlossen war, bekam man Karin zu fassen.
    Widerstandslos ließ sie sich in ein Schwesternzimmer führen. Nicht lange darauf war die Polizei da. Stefan Limbrecht vom Drogendezernat war dabei. Er stellte sich vor.
    »Sagen Sie mal, Fräulein Clemens, was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht?«, fragte er, nachdem er den Ausweis der Prostituierten kontrolliert hatte. »Sie haben etwas Unverantwortliches getan.«
    »Rutschen Sie mir doch den Buckel runter«, sagte Karin bockig. »Seien Sie mal in dieser Situation, angebunden wie ein Kettenhund. Das hat ja keiner mehr mit ansehen können. Sperren Sie mich doch ein oder machen Sie sonst was. Ich weiß, dass ich 'ne gute Tat vollbracht habe.«
    Sie ließen Karin laufen. Sie hatte einer Patientin zum Ausbruch aus der Klinik verholfen. Doch Gloria Frederic war ja nicht inhaftiert gewesen.
    Karin kehrte in das Eros-Center zurück. Sie war vollkommen fertig mit den Nerven. Eine halbe Stunde später kam Anita und trommelte wie wild an Karins Zimmertür.
    »Was ist denn los mit dir«, fragte Karin. »Bist du vom Affen gebissen, oder was?«
    »Sie haben Gloria gefunden' Am Mainufer ...«
    »O nein«, flüsterte Karin.
    »Sie hat sich den Goldenen Schuss gesetzt!«
    Karin Clemens barg ihr Gesicht in den Händen. »Das ist doch nicht möglich.«
    »Doch, ich habe es eben erfahren. Mag der Teufel wissen, wie sie wieder an den Stoff gekommen ist. Man soll einen Zettel bei ihr gefunden haben mit einem Hinweis auf dich!«
    »Auf mich?« Karins Gesicht hatte plötzlich jede Farbe verloren. »Was habe ich denn damit zu tun?«
    »Na, hör mal, immerhin bist du diejenige gewesen, die sie aus der Drogenstation rausgelassen hat. Das wissen alle Mädchen im Puff. Du, es gibt welche, die behaupten, dass du schuld daran bist, dass die hopsgegangen ist.«
    »Menschenskind, das wollte ich nicht«, stammelte Karin. »Ehrlich, Anita, du musst mir glauben. Ich wollte das nicht. Aber sie kam mir vor wie ein Tier. Wärst du in meiner Situation gewesen, du hättest wahrscheinlich das gleiche getan.«
    »Wahrscheinlich«, murmelte Anita. »Du, ich halte es für ratsam, wenn du für 'ne Zeitlang aus Frankfurt verschwindest. Unter Umständen kommen jetzt die Bullen und beknien dich. Warum hast du dich bloß auf diese Sache eingelassen?«
    »Ja, warum bloß?«, fragte sich Karin selbst. Sie hatte plötzlich Kopfschmerzen. »Verdammter Mist auch!« schimpfte sie.
    »Reg dich erst mal ab. Gehen wir rüber zur Chinesin. Vielleicht weiß die was.«
    »Was nützt das jetzt schon noch? Jetzt ist doch alles zwecklos.«
    Dennoch ließ sich Karin von Anita überreden, in das Restaurant »Goldener Drachen« zu gehen. Ma-Lei-Tsung tat, als wüsste sie von überhaupt nichts. Ihr Gesicht war ruhig und glatt wie immer.
    »Kaffee und Kognak?«, fragte sie, als sie an den Tisch trat.
    »Sag mal, du alte Dreckschlampe«, fuhr Karin sie an und stand auf. Ma-Lei-Tsung wich ein paar Schritte zurück. Ihre Augen wurden groß und beinahe rund. »Du Schlampe!«, keuchte Karin. »Du hast ihr das Zeug gegeben. Du hast ihr die Reise ins Jenseits ermöglicht. Du Dreckstück!«
    »Bist du verrückt geworden?«, entgegnete Ma-Lei-Tsung. »Ich weiß überhaupt nicht, wovon du
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