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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd
Autoren: Dale Brown
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die auf dem Reno-Tahoe International Airport stationiert war, der an der Interstate 80 nur wenige Meilen westlich von Navy Fallon lag. Die 111. Bomberstaffel gehörte zu den nur drei Staffeln der Air National Guard, die die schlanke, tödliche B-1B Lancer flogen. Bei dieser Übung konnte viel Ansehen gewonnen oder verloren werden.
    »Freigabe für Übungsbereich einholen, Mad Dog«, verlangte der Pilot.
    »Roger«, sagte der Kopilot. Er meldete sich auf der nur ihnen bekannten »Schiedsrichterfrequenz«: »Fallon Range Control, Fallon Range Control, Aces Two -One Zweierrotte, Anflug über Austin One Blue, erbitte Freigabe für Übungsbereich.«
    »Aces Two -One, hier Navy Fallon Range-Aufsicht«, kam als Antwort. »Aces Two -One frei zum heißen Einflug in Navy Fallon Ranges R-4804, R-4812 und R-4810, Strecken und Höhen Austin One MOA, Gabbs North MOA und Ranch MOA, Mindesthöhe Summer, Höhenmesser zwo -neun-neun-acht. Bleiben Sie auf dieser Frequenz, hören Sie die Wachfrequenz ab.«
    »Two-One, Freigabe für -04, -10, -12, Austin One, Gabbs North und Ranch, zwo-neun-neun-acht, heißer Anflug mit Mindesthöhe Summer, bestätigen«, sagte der Kopilot.
    »Zwo«, bestätigte der Pilot der zweiten B-1B. Je weniger der Rottenflieger sagte, desto besser.
    Über die Bordsprechanlage kündigte der B-1B-Kopilot an: »Frei zum heißen Anflug, Mindesthöhe Summer.«
    »Okay, dann wollen wir uns ein paar Quallen braten!«, rief der Pilot. Er bekam keine Antwort. Seine Besatzung war damit beschäftigt, sich auf den Einsatz vorzubereiten.
    Die beiden Systemoperatoren - der OSO und der DSO - saßen in ihren Schleudersitzen hinter den Piloten in einem kleinen Abteil unmittelbar über der Einstiegsluke. Wie seine Bezeichnung sagte, war der OSO für die Waffen- und Angriffssysteme des Bombers zuständig. Der Defensive Systems Officer (DSO - Offizier für Abwehrsysteme) hatte die Aufgabe, Bedrohungen zu melden, sobald sie auftraten, die Reaktion der Systeme auf Radarwarnungen zu überwachen und die Abwehr manuell zu übernehmen, falls die Computer ausfielen.
    Aus ihren Kopfhörern kam ein langsames, fast verspieltes diedel... diedel... diedel... »E-Band-Frühwarnradar, Leute«, meldete der DSO. »Böse Kerle suchen uns. Noch kein Höhenfinder.
    Wird Zeit, dass wir runtergehen.«
    »Verstanden«, antwortete der Pilot. Auf der Einsatzfrequenz sagte er: »Trapper, Abstand halten. Maximal acht Meilen.«
    »Roger, Rodeo«, bestätigte der Pilot der zweiten B-1B und drehte etwas nach rechts ab, um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern. Obwohl beide Bomber dieselben Ziele angreifen würden, würden sie mit mindestens 30 Sekunden Abstand auf leicht unterschiedlichen Kursen anfliegen. Das würde die »feindliche«
    Luftabwehr hoffentlich verwirren und ihr ihre Aufgabe erschwe -
    ren. Die beiden Maschinen benutzten auch ihr Navigationssystem TACAN, um den Abstand zwischen sich zu überwachen, und hatten Notverfahren für den Fall festgelegt, dass sie sich auf unter drei Meilen annäherten, ohne einander in Sicht zu haben. »Wir sehen uns auf dem Treppchen.«
    »Radarhöhenmesser auf AUTO, Markierung bei 830, Automa-
    tikabschaltung Radarhöhenmesser aktiviert«, meldete der Kopilot über die Bordsprechanlage. »Beide TFR-Kanäle auf tausend und engste Radien eingestellt. Tragflächen voll gepfeilt. Kommandoanlage auf NAV, Wahlschalter für Anstellwinkel in Terrainfolgemodus, Kopilot.«
    »Eingestellt, Pilot.« Der B-1B-Pilot betätigte die Schalter bereits, bevor der Kopilot die einzelnen Schritte vorlas. Die Anzeigebalken auf seinem VSD (Vertical Situation Display) neigten sich um 20 Grad nach unten. »Sinkflug zwanzig Grad. Jetzt geht's los!« Als er den Schalter TERFLW der Flugkommandoanlage betätigte, um den Terrainfolgemodus einzuschalten, stürzte der Bomber B-1B der Felswüste unter ihnen entgegen wie ein Adler, der auf seine Beute herabstößt. Im automatischen TERFLW-Sinkflug raste der fast 180 Tonnen schwere Bomber dem Erdboden mit über 75 Metern in der Sekunde entgegen.
    »Mindestsicherheitshöhe neuntausend«, meldete der OSO.
    »Erwarte LARA-Signal.« Im nächsten Augenblick erfasste der Radarhöhenmesser für niedrige Höhen das Gelände unter ihnen. Da der Bomber jetzt genau wusste, wo der Erdboden lag, sank er noch schneller. Schmutz, Staub, ein Stück Isoliermaterial und eine lose Flugplanseite schwebten wegen der im Sturzflug plötzlich negativen Beschleunigung durchs Cockpit. Der OSO hatte das Gefühl, sein
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