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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
Autoren: Peter Freund
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folgenden Mittsommertag Frieden herrschen sollte zwischen den erbitterten Gegner. Nicht nur um die große Zeremonie der Lichtweihe gebührend vorbereiten zu können, sondern auch um allen Bewohnern von Aventerra Gelegenheit zur inneren Einkehr zu geben. Damit sie in aller Ruhe über sich selbst und die eigene Aufgabe im ewigen Kampf zwischen Gut und Böse nachdenken konnten. Und so war es in der fast endlosen Geschichte von Aventerra immer mal wieder vorgekommen, dass der eine oder andere nach Ablauf dieser Friedenspflicht die Seite gewechselt hatte.
    Dass alle Bewohner des alten Planeten das Friedensgebot einhielten, hatte seinen Grund: Die Weltgeister wussten natürlich, dass nichts verlockender war, als gegen Gebote zu verstoßen, und hatten für diesen Fall mit schlimmsten Strafen gedroht. Doch selbst das hatte nicht immer abschrecken können: In der Morgenröte der Zeiten hatte sich nämlich ein mächtiger Drache dem Befehl der Geister widersetzt, weil er sich selbst zum Herrscher über die Welten aufschwingen wollte. Er plante, den neugeborenen Hüter des Lichts zu töten, und wurde deshalb mithilfe der Wolkentänzer in einen feurigen Schlund gestürzt und in ein Schattenreich zwischen den Welten verbannt. Sein Schicksal aber diente fortan allen anderen als Warnung, und so hatte seitdem niemand mehr das uralte Friedensgebot verletzt.

    All das ging Paravain durch den Sinn, während er am Fenster des Thronsaals von Hellunyat stand und auf die Ebene von Calderan hinunterblickte. Das zarte Wispergras glänzte silbrig im Licht. Der Raunewald im Westen und der kleine Auwald vor dem Modermoor waren mit frischem Blattgrün geschmückt. Durch die geöffneten Fensterflügel drang das fröhliche Gezwitscher der Vögel. Paravain – ein stattlicher Mann in der Blüte seiner Jahre – lächelte. Die Natur
schien sich mit ihm zu freuen. Überall auf den Feldern und in den Wäldern wuchs neues Leben heran. Obwohl die Welt gerade im Zeichen von Beltane stand, bewegte sich das Jahresrad immer schneller auf das Mittsommernachtsfest zu, auf den Tag, an dem sein Sohn Elisian die Lichtweihe im Tal der Zeiten empfangen würde.
    Als Paravain das Öffnen des Portals hörte, drehte er sich um: Morwena, seine Gemahlin, betrat den Thronsaal. Die hübsche Frau mit dem wallenden kastanienbraunen Haar war, genau wie er, in ein schlichtes weißes Gewand gehüllt. Morwena trug Elisian auf dem Arm und kam rasch auf ihn zu.
    Elisian lächelte seinen Vater an und streckte ihm die Fingerchen entgegen. Die Morgensonne übergoss den zarten Haarflaum auf seinem Kopf mit goldigem Licht.
    Paravain nahm Elisians Hand und küsste seine Finger, bevor er sich zu seiner Gemahlin beugte und auch ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen drückte. »Was für ein hübscher Junge unser Elisian doch geworden ist. Und so kräftig trotz seiner erst fünf Monde!«
    »Er kommt eben ganz nach dir.« Morwena lächelte. »Ich bin sicher, Elisian wird ein ebenso mutiger Streiter werden wie sein Vater.«
    »Und bestimmt wird er genauso klug und weise wie seine Mutter«, gab Paravain zurück und küsste seine Gemahlin erneut. »Auch wenn er an ihre Schönheit niemals heranreichen wird.«
    »Schmeichler!« Sie verpasste ihm einen spielerischen Klaps und sah ihren Sohn wieder an. »Und wie er strahlt! Als könnte er den großen Tag nicht mehr erwarten, an dem die Weltgeister ihm den Segen für sein künftiges Amt erteilen.«
    »Warum sollte es Elisian anders ergehen als uns und unseren Verbündeten? «, erwiderte Paravain. »Selena und die Weißen Ritter sind gestern Abend erst von ihrem langen Ritt durch die aventerrischen Lande zurückgekehrt und wussten nur Gutes zu berichten. Alle, die
auf der Seite des Lichts stehen, freuen sich auf den großen Tag und haben fest zugesagt, an Mittsommer ihre Vertreter ins Tal der Zeiten zu schicken: deine Heimat, die Nebellande im hohen Norden, ebenso wie das Güldenland, wo unsere Alienor geboren wurde. Das Hhelmland und das Hochland von Karuun. Die Flussleute werden ebenso erscheinen wie die Traumspinner aus dem Traumwald. Auch die Wolkentänzer von den Inseln im großen Sternenmeer und die über ganz Aventerra verstreuten Nebelflößer wollen kommen. Und sogar einige Lichtalben und Platzwechsler! Natürlich wird auch Smeralda, die neue Einhornkönigin, den Karfunkelwald verlassen und uns im Tal der Zeiten Gesellschaft leisten. Schließlich kann nur ihr magisches Horn den Regenbogenstein zum Strahlen bringen.«
    Ein Anflug von
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