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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
Autoren: Peter Freund
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konnte – und ein geschniegelter Dressman-Typ mit gegeltem Haar. Die in seinen Haaren steckende Sonnenbrille stammte vom gleichen In-Designer, der auch seinen sichtbar schweineteuren Anzug entworfen hatte. Die beiden waren offensichtlich nicht auf Konversation aus, schienen sich aber auch ohne viele Worte zu verstehen. Vor sich zwei leere Cocktail-Gläser, hingen sie eng umschlungen auf ihren Barhockern und knutschten völlig ungeniert. Sie waren so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie keinen einzigen Blick für das wilde Treiben um sich herum übrig hatten. Weder für die schwitzende Masse der anderen Besucher noch für den glatzköpfigen Barmann hinter dem Tresen, der mit stoischer Miene Gläser polierte. Und schon gar nicht für die seltsame Uhr inmitten der Flaschenbatterien in dem raumhohen Regal an der Spiegelwand hinter ihm.

    Es war eine kleine Stand-Uhr mit weißem Zifferblatt und römischen Zahlen, insgesamt höchstens zehn Zentimeter hoch und mit offenem Gehäuse, sodass das unablässig zuckende Feder- und Räderwerk in seinem Inneren deutlich zu sehen war. Rechts neben dem Gehäuse stand ein mit einem langen Kapuzenmantel bekleidetes Skelett – Gevatter Tod offensichtlich, auch wenn er statt der üblichen Sense einen langstieligen Hammer in den bleichen Knochenhänden hielt. Als die Zeiger nun auf die Zwölf rückten und die Mitternacht anzeigten, kam Bewegung in das Gerippe: Der Knochenmann holte weit aus und schlug mit dem Klöppel ruckartig gegen die kleine Glocke, die auf der Uhr thronte. Obwohl der Schlag in dem infernalischen Lärm nicht zu hören war, zuckte die Blonde zusammen. Sie löste sich aus der Umklammerung ihres Nachbarn, drehte den Kopf zum Regal und starrte verwundert auf die seltsame Uhr. Dann ging ein Leuchten über ihr Gesicht, auf dem die wilde Knutscherei Schmierspuren im dicken Make-up hinterlassen hatte. »Cool«, hauchte sie.
    Der Typ – er ähnelte den austauschbaren Gesichtsverleihern in billigen Versandhauskatalogen – beugte sich näher zu ihr. »Was hast du gesagt?«, schrie er ihr ins Ohr.
    Die Blonde deutete auf das Skelett, das mit tödlicher Präzision weiterhin den Hammer schwang und jede verrinnende Sekunde ankündigte: Kling! Kling! Kling! »Ziemlich cool. Findest du nicht auch?«
    »Wer’s mag.« Ein gelangweiltes Grinsen legte sich auf das solariumgebräunte Gesicht, während der Typ sich zum Barkeeper umdrehte und ihn mit einer nachlässigen Geste zu sich heranwinkte.
    Der Glatzkopf hob wortlos die gepiercten Augenbrauen.
    »Curly? Zwei Midnight-Special für uns«, orderte der Dressman, den Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand nach oben gereckt, als wäre der Mann hinter dem Tresen nicht nur kahl, sondern auch taub.
    Während der Barmann nickte, sich umdrehte und zielsicher drei Flaschen aus dem Regal fischte, zog der Schönling sein Jackett aus. Darunter trug er nur noch ein lila Muscle-Shirt, das seine prächtig geformten Oberarme zur Besichtigung freigab.
    Die Blonde ließ einen wohlgefälligen Blick über seinen Oberkörper wandern und sah ihn dann aus schmalen Augen an. »Midnight-Special? « Ihr blutroter Lippenstift war hoffnungslos verschmiert. »Was ist das denn?«
    »Wirst du schon sehen.« Der Typ zwinkerte. »Oder besser gesagt: schmecken.«
    »Da bin ich mal gespannt.«
    Der Midnight-Special war giftgrün. Als Curly – die Stammgäste nannten den Barkeeper nur bei seinem Spitznamen – die beiden langstieligen Kelchgläser mit den Drinks vor sie auf den Tresen stellte, rümpfte die Blondine die Nase. »Iiiih«, sagte sie angewidert.
    »Schmecken viel besser, als sie aussehen«, versicherte der Dressman und strich sich wie beiläufig über den Kopf, um den Sitz seiner Gelfrisur samt Sonnenbrille zu überprüfen. »Und schützen zudem vor bösen Geistern.«
    »Tatsächlich?« Die Blonde kicherte belustigt und blies sich den bis auf die Augenbrauen herabhängenden Pony aus ihrer Stirn. »Worauf warten wir dann noch?« Sie ergriff ihr Glas – ihr Nagellack war genauso blutrot wie ihr Lippenstift –, stieß mit dem Typen an – »Cheers!« – und leerte den Drink mit einem Zug. »Wow!« Ihre mit schwarzem Kajal umrandeten Augen weiteten sich. »Das Zeug schmeckt ja so scharf, dass es die bösen Geister erst aufweckt!«
    »Soll mir auch recht sein.« Wieder grinste der Dressman, streckte die Hand aus und strich ihr sacht über Wange und Hals, um dann wie zufällig ihre Brust zu streifen.

    Curly zog eine Grimasse. Jeden Abend die gleiche
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