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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
Autoren: Peter Freund
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sie alles vergessen. Dabei fieberten sie dem großen Abend schon seit Wochen entgegen. Nicht nur Rudi und Tim, sondern auch
die anderen drei. Die letzten Tage hatten sie dazu benutzt, um klammheimlich und in aller Stille alles vorzubereiten. Es sollte ja niemand mitbekommen, was sie vorhatten, und nach alldem wäre es mehr als ärgerlich, wenn sie sich den irren Spaß noch im letzten Moment durch unbedachte Hektik selbst vermasseln würden.
    Erneut ließ Rudi den Blick über den Hof schweifen und wieder war niemand zu sehen: Die Luft war rein! Er drehte sich zu seinem Kumpel um. »Es geht los«, flüsterte er Tim ins Ohr. »Du bleibst immer dicht hinter mir und tust genau, was ich dir sage, verstanden?«
    »Ich bin doch nicht taub.« Tim klang genervt. »Außerdem haben wir das schon x-mal durchgekaut. Jetzt mach endlich.« Er verpasste seinem Kumpel einen Stoß, sodass dem gar nichts anderes übrig blieb, als sich in Bewegung zu setzen.
    Tief gebückt überquerten die beiden Jungen den Hof der Fleischerei. Das Schellen der Ladenklingel schrillte aus dem Geschäft nach draußen, und das undeutliche Gemurmel der Verkaufsgespräche war zu hören, sonst war alles still. Unbemerkt gelangten sie an die Tür der Wurstküche. Sie war unverschlossen – genau wie Rudi es gesagt hatte.
    Dämmeriges Zwielicht empfing sie in dem weiß gefliesten Raum mit den bis zur Decke reichenden Kachelwänden. Ein unbekannter Geruch stieg Tim in die Nase – nach kaltem Fleisch, Fett, Blut und beißenden Gewürzmischungen. Als er die Hand nach dem Lichtschalter ausstreckte, hielt Rudi ihn zurück.
    »Bist du verrückt? Wenn Papa Licht sieht, kommt er doch sofort angerannt und schaut nach, was hier los ist.« Ächzend richtete Rudi sich auf und deutete auf die Metalltür in der gegenüberliegenden Wand. »Da drüben ist der Kühlraum. Da drin finden wir alles, was wir brauchen!«

    Rudi schielte noch schnell durch das vergitterte Fenster nach draußen, dann setzte er sich in Bewegung. Rasch durchquerte er die Wurstküche
und eilte, gefolgt von Tim, auf den Kühlraum zu. Auch dessen Zugang war unverschlossen.
    »Na also, geht doch«, murmelte Rudi vor sich hin, als wolle er sich selbst Mut zusprechen. Dann holte er tief Luft, drückte den langen Hebel der Verriegelung hinunter und öffnete die dicke Metalltür.
    Die Deckenlampe flammte auf. Eiseskälte schlug den Jungs entgegen und ihr Atem kondensierte zu frostigen Wölkchen. »Da drüben!« Rudi lächelte zufrieden, streckte den Arm aus und deutete in die hinterste Ecke. »Da steht alles, was wir brauchen.«
    Als Tim den Blick auf die angezeigte Stelle richtete, konnte er nur vier Schweinehälften erkennen, die an kräftigen Stahlhaken von der Decke baumelten. Daneben hingen dunklere Fleischstücke, die er weder einem Tier noch einem Körperteil zuordnen konnte. Dann endlich erblickte er die großen Plastik-Behälter, die, halb verdeckt von den toten Schweinen, an der Wand standen. Sie waren durchsichtig, sodass er den Inhalt erkennen konnte. Tim lächelte, denn die dunkle Flüssigkeit, mit der sie bis zum Rand gefüllt waren, war zweifelsohne Blut.
    Der Stoff, der ihre Träume wahr machen würde!
     
    Lukas setzte schon zu einer Antwort auf Annas Frage an, als Laura ihn mit einem wütenden Blick und einer unmissverständlichen Geste zum Schweigen brachte. »Kaja und Yannik Anders sind doch seit Langem ein Paar, Mama«, erklärte sie genervt. »Für beide ist es die ganz große Liebe, glaube ich.«
    »Gilt das für Philipp und dich nicht genauso?«, frotzelte Lukas postwendend. »Deshalb wundere ich mich auch, dass du unbedingt nach Glaremore Castle willst.« Seine Augen funkelten spöttisch. »Oder ist die heiße Liebe schon wieder kalt geworden?«
    »Vielleicht will Philipp ja auch mit?« Laura feuerte einen wütenden
Blick auf ihren Bruder ab, bevor sie sich wieder an ihre Mutter wandte. »Kaja war natürlich ganz schön traurig, als Yannik am Anfang des Schuljahres an unser Partnerinternat in Schottland gewechselt ist.«
    Laura konnte sich noch gut an den Tag erinnern, an dem Katharina Löwenstein, wie Kajas vollständiger Name lautete, von dem Schulwechsel ihres Freundes erfahren hatte. Sie war nicht nur traurig, sondern regelrecht sauer gewesen. Weil sie einfach nicht verstehen konnte, warum Yannik sie im Stich ließ. Sie hatte ihm das wütend vorgeworfen, und den armen Kerl hatte das ziemlich getroffen, zumal er Kaja die wahren Gründe seines Schulwechsels nicht verraten durfte. Da
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