Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
Ein Glück – offensichtlich hatte sie den Sturz glimpflich überstanden. Kopfschüttelnd lauschte der junge Lehrer ihrem Bericht. »Das alles dünkt miisch schleschterdings unbegreifliisch«, sagte er dann. »Wann ‘ätte man schon davon ge’ört, dass eine Katze – und sei sie noch so groß! – einfach mir niischts dir niischts ein menschliches Wesen attackiert? Noch dazu ein so ‘armloses und friedliebendes Geschöpf wie diisch, Laura? Was mag sie nur dazu bewogen ‘aben?« Der Sportlehrer kniff die Augen zusammen. »Du ‘ast sie doch niischt etwa provoziert?«
    »Aber nicht doch!«, empörte sich das Mädchen. »Keine Ahnung, warum sie das gemacht hat. Es war wirklich so: Der Angriff kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel.«
    Percy verzog das Gesicht. »Niischts geschie’t o’ne Grund, Laura«, widersprach er. »Selbst wenn er sisch auf den ersten Blick niischt erschließen mag. Das solltest du inzwischen doch gelernt ‘aben, n'est-ce pas?«
    »Vielleicht hatte sie ja Tollwut?«, überlegte Laura. »Die Seuche grassiert doch im Moment bei den Wildtieren hier in der Gegend. Oder sie…« Plötzlich hielt das Mädchen inne und schnupperte.
    »Was ist los?«, wunderte sich Percy.
    »Eigenartig«, murmelte das Mädchen. »Dieser Geruch – er ist plötzlich verschwunden.«
    »Dieser Ge–?«
    »-ruch, ja«, sagte Laura und nickte. »Vorhin hat es hier ganz deutlich nach Feuer und Schwefel gestunken!«
    Der Lehrer antwortete nicht. Der Blick, den er dem Mädchen zuwarf, zeigte allerdings deutlich, dass er starke Zweifel hegte.
    Während Percy den Armbrustbolzen aufhob, blickte Laura grübelnd hinauf zu dem Haus auf dem Hügel. Ob die Katze wohl dem neuen Bewohner gehört?, fragte sie sich. Und ob der weiß, dass sein Haustier ein gefährliches Monster ist? Vielleicht sollte man ihn verständigen, damit er die Katze vom Tierarzt untersuchen ließ? Denn einen anderen Grund als Tollwut konnte es für dieses rätselhafte Verhalten nicht geben.
    Oder vielleicht doch?
    »Iisch finde, wir sollten uns langsam auf den Nach’auseweg machen«, mahnte Percy – und da fiel Laura die Verabredung mit ihrem Vater wieder ein.
    Meine Güte! Sayelle würde sicher ein Riesentheater veranstalten!
    Hastig ergriff Laura Sturmwinds Zügel und schwang sich in den Sattel.
    Bevor Percy Valiant ebenfalls aufsaß, löste er die Armbrust vom Sattelknopf und schlüpfte in die Schultergurte.
    »Sieht ja richtig toll aus!«, sagte Laura in ehrlicher Bewunderung. »Ich wusste gar nicht, dass du so was besitzt.«
    »Was niischt weiter verwunderliisch ist, vere’rte Mademoiselle.« Ein spitzbübisches Lächeln spielte um Percys Lippen, »lisch ‘abe die Waffe nämliisch erst letzte Woche im Internet ersteigert. Sie ist ‘eute angeliefert worden. Angebliisch ‘andelt es siisch um ein ‘istorisches Stück, wie es in der Armee des ‘ochwo’lgeborenen Königs Rischard Löwen’erz gebräuschliisch gewesen sein soll.«
    »Echt?« Laura runzelte die Stirn. »Und das glaubst du?«
    »Natürliisch niischt«, antwortete der Lehrer und hob die Schultern. »Aber ob nun ‘istorisch oder niischt – mir gefällt diese arbalete, wie sie in meiner Muttersprache genannt wird, auch so. Sie ist fürwar ein Prachtstück, und des’alb biin iisch überaus fro’ darüber, dass iisch sie ‘abe. Und du solltest das auch sein!«
    Verwundert zog Laura die Brauen hoch. »Ich?«
    »Naturellement!«, bekräftigte Percy Valiant. »Wenn iisch sie nämliisch niischt unbedingt ‘ätte ausprobieren wollen und deshalb niischt auf Salamar ausgeritten wäre – wer weiß, wie dein rendez-vouz mit dieser schwarzen Bestie ausgegangen wäre!«
     
    M orwena wehrte sich aus Leibeskräften. Sie biss, kratzte und trat um sich – doch es half alles nichts. Die Totengesichter ließen nicht von ihr ab. Die heftige Gegenwehr der Heilerin schien die Gier ihrer Gegner nur noch mehr anzufachen. Sie bildeten einen Kreis um die junge Frau und stießen ihr Opfer herum, als sei es nichts weiter als ein Spielball.
    »Na – wer soll sich deiner annehmen?«, zischten sie. »Such dir einen von uns aus!«
    Plötzlich nahte trommelnder Hufschlag, und nur Augenblicke später preschte ein Reiter auf einem Schimmel heran.
    Noch bevor sein Streitross zum Stehen kam, sprang der Ritter in der weißen Rüstung aus dem Sattel. »Ihr elenden Feiglinge!«, schrie er wutentbrannt. »Sich an einer wehrlosen Frau zu vergreifen! Lasst sehen, wie mutig ihr seid, wenn ihr richtig kämpfen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher