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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige
Autoren: Peter Freund
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gewartet, Laura«, fuhr die Stimme fort. »Ich wusste, dass du kommen wirst.«
    Die Augen des Mädchens wurden groß. »Ihr wusstet, dass ich… Aber woher denn?«
    »Ach.« Wieder klang ein Seufzen aus dem Nebel. »Es ist ein Jammer mit euch Menschenkindern. Ihr braucht so lange, bis ihr hinter die Oberfläche der Dinge zu sehen vermögt und sie versteht – dabei ist alles so einfach!«
    »Das… Das behauptet Ihr. Aber –«
    »Wie du weißt, ist das Schwert des Lichts in drei Teile zerbrochen, weil ein Mensch es zu einer frevelhaften Tat missbraucht hat. Deshalb kann auch nur ein Menschenkind die Schuld tilgen, die auf Hellenglanz lastet. Das ist doch einsichtig – oder nicht, Laura?« Die Stimme klang plötzlich herrisch.
    »Ähm«, räusperte sich das Mädchen. »Ja… ja, schon. Aber woher wusstet Ihr, dass ausgerechnet mich dieses schwere Los treffen würde?«
    »Tztztz! Du begreifst immer noch nicht! Namen sind Schall und Rauch, Laura, und nicht weiter von Bedeutung. Das Einzige, was zählt, ist die Aufgabe, die dir aufgetragen wurde, und deshalb bin ich auch mehr als verwundert.«
    »Verwundert? Warum denn?«
    »Weil du so lange zögerst, mir die Frage zu stellen, die dir auf der Zunge liegt. Dabei bist du doch aus diesem Grunde zu mir gekommen, oder nicht?«
    »Ähm… na… natürlich!«
    »Worauf wartest du dann noch? Nur den wenigsten wird das große Glück zuteil, mit mir sprechen zu können. Aber es hat ganz den Anschein, als wolltest du diese einmalige Gelegenheit ungenutzt verstreichen lassen.«
    »Nein, nein!«, entgegnete Laura rasch. »Natürlich nicht! Ich bin gekommen…«
    »Ja?«, klang es ungeduldig aus dem Nebel.
    »… um Euch zu fragen…«
    »Jetzt mach schon, Laura!«
    »… wie das Schwert wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden kann.«
    »Na, endlich!« Erneut war ein Seufzer zu vernehmen. »Wurde ja auch Zeit!« Wie zu sich selbst fuhr die Stimme fort. »Es ist so schrecklich mit diesen Menschenkindern. Es dauert ewig, bis sie endlich zum Kern der Dinge durchdringen – falls es ihnen überhaupt gelingt.« Ein ärgerliches Brummen war zu hören, bevor die Stimme verstummte.
    »Ich… Ich will Euch ja nicht drängen, aber…« – Laura legte den Kopf schief und blickte abwartend in den Dunst – »… wolltet Ihr nicht meine Frage beantworten?«
    »Jetzt hör sich mal einer dieses Gör an!« Die Stimme klang mehr als vorwurfsvoll. »Erst dauert es endlos lange, bis es mit seinem Anliegen herausrückt – und dann hat es nicht ein Quäntchen Geduld!«
    »Aber…«, wollte Laura schon protestieren, unterließ es dann aber doch lieber. Was immer dieses launische Wesen sein mochte, es war wohl klüger, es nicht zu verärgern. Sonst würde es ihre Frage am Ende noch unbeantwortet lassen, womit jede Aussicht, ihre Aufgabe zu erfüllen, zunichte sein würde. Deshalb wartete sie geduldig, bis die Stimme wieder zu sprechen anhob.
    »Nur die Dunkelalben, die in den Feuerbergen beheimatet sind, wissen das Schwert wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen.«
    »Die Dunkelalben?«, fragte Laura verwundert. »Ich dachte, die stehen auf der Seite von Borbor –«
    »Wirst du wohl still sein und mich nicht dauernd unterbrechen!« Die Stimme klang nun ernsthaft erzürnt.
    Laura schluckte betroffen und schwieg.
    »Es waren die Dunkelalben, die Hellenglanz vor undenklichen Zeiten gefertigt haben – und zwar aus dem gleichen Material wie das Schwert Pestilenz. Und so ist die eine Waffe sowohl das Spiegelbild wie auch das genaue Gegenteil der anderen. Sie gehören untrennbar zusammen – wie das Licht und die Dunkelheit, das Gute und das Böse –, aber das solltest du ja inzwischen gelernt haben, nicht wahr, Laura?«
    »Na… Natürlich«, beeilte sich das Mädchen zu versichern. »Und wie Plus und Minus oder wie das Leben und der Tod.«
    »Was du nicht sagst!«, spottete die Stimme, um dann besänftigt fortzufahren. »Wenigstens ist die Mühe, die man sich mit dir gemacht hat, nicht gänzlich vergebens gewesen. Dann wirst du sicherlich auch wissen, aus welchem Metall die Dunkelalben die beiden Schwerter geschmiedet haben.«
    »Aus welchem Metall?«
    »Ja, natürlich. Oder hast du vielleicht angenommen, sie wären aus Holz geschnitzt?«
    »Ähm.« Laura machte ein ratloses Gesicht. »Ich… Ähm… Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
    »Dachte ich’s mir doch«, seufzte die Stimme gequält. »Dann will ich es dir verraten, Laura. Als die Dunkelalben in der Morgenröte
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