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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige
Autoren: Peter Freund
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unserer Zeiten die Schwerter Hellenglanz und Pestilenz geschmiedet haben, verwendeten sie dazu das edelste und zugleich seltenste Metall, das unter der Sonne zu finden ist: Sterneneisen!«
    »Sterneneisen? Nie gehört. Was soll das denn sein – Sterneneisen?«
    »Das wirst du schon herausfinden, wenn du danach suchst«, antwortete die Stimme.
    »Und wenn nicht?«
    »Ach, Laura.« Ein tiefer Seufzer klang aus dem Nebel. »Dann wird all dein Streben vergeblich sein, fürchte ich. Du wirst deine Aufgabe nicht lösen können und ohne deinen Vater in deine Welt zurückkehren müssen. Das heißt…«
    »Ja?«, fragte Laura und hielt den Atem an.
    »Das heißt – falls es diese dann überhaupt noch gibt. Ohne die Hilfe von Hellenglanz werden Elysion und seine Verbündeten das Dunkle Heer des Schwarzen Fürsten wohl nicht mehr lange in Schach halten können. Und sollte das Schwert gar Borboron in die Hände fallen, wird er die Krieger des Lichts besiegen und das Ewige Nichts die Herrschaft antreten. Damit aber wird das Ende von Aventerra besiegelt sein – und das des Menschensterns ebenfalls.«
    »Ich weiß«, antwortete Laura gequält. »Also verratet mir doch bitte, wo ich dieses Sterneneisen finden kann. Ihr könnt doch nicht wollen, dass uns alle solch ein schreckliches Schicksal ereilt.«
    Aber kein Laut drang mehr aus der Nebelwolke.
    »Ich bitte Euch!«, flehte Laura, als sich der Nebel genauso plötzlich wieder aufzulösen begann, wie er gekommen war. Die dunklen Schatten verflüchtigten sich. Das Licht kehrte zurück, und bald war das gesamte Tal wieder von strahlendem Sonnenschein durchflutet. Eine Weile noch herrschte unwirkliche Stille, dann war das Zwitschern der Vögel wieder zu hören, das Summen der Bienen und das Flüstern des Windes.
    Plötzlich bemerkte Laura eine Bewegung zu ihren Füßen. Es war der Kokon, der an dem Schilfhalm vor ihr hing. Er platzte auf, und heraus schlüpfte eines der wunderlichsten Geschöpfe, die Laura jemals erblickt hatte. Im ersten Moment dachte sie, es sei eine Elfe, denn es war von feingliedriger, fast zerbrechlicher Gestalt und besaß ein anmutiges Puppengesicht, das von langem Blondhaar umspielt wurde. Auf seinem Rücken befanden sich vier Fügel, durchscheinend wie die einer Libelle. Dann allerdings bemerkte das Mädchen, dass das Wesen über ein Paar schmächtiger Arme und gleich vier schlanke Beine verfügte.
    Laura keinerlei Beachtung schenkend, verharrte das zierliche Geschöpf unschlüssig auf dem Halm, bevor es die silbrigen Flügel ausbreitete. Laura sah ihm verwundert nach, bis es sich mit schwirrenden Schwingen im strahlenden Blau des Äthers verlor.

K apitel 3 Dunkle
Machenschaften
    ebekka Taxus stöhnte. Diese verdammte Hitze! Der Schweiß lief ihr in Strömen den Rücken hinunter, und das pinkfarbene Polokleid klebte wie eine zweite nasse Haut an ihr. Einfach widerlich! Außerdem hatte sie wahnsinnige Kopfschmerzen, und der Kreislauf spielte verrückt. Dauernd wurde ihr schwindelig. Flimmernde Sternchen kreisten vor ihren Augen, sodass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte. Ihr Mund war so trocken wie ein staubiger Scheunenboden. Sie brauchte dringend Abkühlung.
    Die Lehrerin hastete ins Badezimmer und wollte sich eben über das Waschbecken beugen, als ihr Blick in den Spiegel fiel – und schlagartig war die Erinnerung wieder da. Obwohl die entsetzlichen Ereignisse schon unzählige Stunden zurücklagen, standen sie wieder so deutlich vor ihrem geistigen Auge, als hätten sie sich eben erst abgespielt:
    Die Dämmerung hatte eingesetzt. Die Schwärze der Nacht wich einem dunklen Grau, und im breiten Schilfgürtel des Drudensees stimmten die ersten Vögel ein Morgenlied an. Die endlose Lichtsäule der magischen Pforte, die immer noch über der kleinen Insel in der Mitte des Sees stand, verblasste, während Quintus Schwartz, Albin Ellerking und sie die Große Meisterin mit maßlosem Entsetzen anstarrten.
    Die bleiche Frau sah einfach schrecklich aus. Als sei sie unter einen Bulldozer oder einen Panzer geraten. Sie blutete aus mehreren Wunden auf Stirn und Kinn, ihre fahlen Wangen waren aufgeschürft. Aus ihrem dunklen Haarschopf sickerten rote Rinnsale hervor. Quer über ihrer Nase klaffte ein breiter Spalt, aus dem Blut floss. Ihr smaragdgrünes Kleid war voller dunkler Flecken, und selbst der goldene Anhänger, den sie an einer Kette um den Hals trug, war mit Blut besprenkelt.
    Rebekka fragte sich, wer der Großen Meisterin diese Verletzungen zugefügt
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